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Für immer zwischen Schatten und Licht ("Schatten und Licht"-Saga 2) (German Edition)

Für immer zwischen Schatten und Licht ("Schatten und Licht"-Saga 2) (German Edition)

Titel: Für immer zwischen Schatten und Licht ("Schatten und Licht"-Saga 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Gembri
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so schaurig ist, wie Professor Osorio gemeint hat.“
    „Okay.“ Rasmus legte mir den Arm um die Schultern. „Zehn Punkte für denjenigen, der den ersten Werwolf sieht, fünfzehn gibt’s bei Vampiren.“
    Ich schmiegte mich an ihn, doch als ich selbst durch seinen dicken Sweater fühlte, dass er zitterte, machte ich mich behutsam wieder von ihm los. „Bin gleich wieder da“, beantwortete ich seine stumme Frage. „Ich hole uns nur die Decke, die unten auf dem Sofa liegt.“
    Ehe er protestieren konnte, schnappte ich mir die Taschenlampe, ging zur Luke und setzte mich an ihren Rand, um mit meinen Füßen die oberste Sprosse zu erreichen. Es stellte sich heraus, dass es gar nicht so einfach war, zugleich eine Leiter hinunterzusteigen und etwas festzuhalten. Schließlich klemmte ich die Lampe unter mein Kinn, um beide Hände zum Klettern freizuhaben, und schaffte es auf diese Weise tatsächlich, im Erdgeschoss des Turmes anzukommen, ohne mir den Hals zu brechen. Leider wurde ich von dieser akrobatischen Glanzleistung so übermütig, dass ich ohne nachzudenken den Kopf hob. Natürlich entglitt mir dabei die Taschenlampe und landete auf dem Steinboden. Scheppernd rollte sie dort einige Meter weiter, bevor sie erlosch.
    „Mist“, fluchte ich leise und versuchte mit weit aufgerissenen Augen, zumindest Schemen in der Dunkelheit zu erkennen – weil aber nicht der kleinste Lichtschimmer durch die Fensterluken kam, war die Schwärze undurchdringlich. Wie eine Blinde tastete ich mich Zentimeter für Zentimeter vorwärts, bis ich mit meinen ausgestreckten Fingern auf ein warmes Hindernis traf. Vor Schreck stockte mir zuerst der Atem, doch gleich darauf entlud sich meine Anspannung in einem erleichterten Seufzen.
    „Rasmus?“
    „Viel besser, Schätzchen“, erklang es neben mir. Die Taschenlampe klickte, und geblendet von dem aufflammenden Licht sah ich nichts als ein Paar hellblauer Augen.
    Noch während meines Schreis polterte es auf der Leiter. Als Nächstes tauchte im zuckenden Lichtkegel Rasmus‘ Gesicht auf, verzerrt von ungläubigem Schock, während er die Lage zu erfassen versuchte.
    „Kannst du mal diese Fabriksirene abstellen, Raziel?“, rief Sam über mein Wimmern hinweg – dann traf ihn auch schon Rasmus‘ Faust am Kinn. Obwohl mein Freund neben der muskelbepackten Gestalt seines Gegners beinahe schmächtig wirkte, ließ sich Sam von ihm nach hinten stoßen. Er machte ein paar schnelle Schritte rückwärts, bis er gegen die Mauer prallte, dann hob er beschwichtigend die Hände. „Reg dich ab, ich will nur mit dir reden!“
    „Sehr glaubwürdig, Samael“, fuhr Rasmus ihn an, und seine Stimme vibrierte vor Zorn. „Wieso solltest du mit mir reden wollen?“
    „Weil …“ Sam stockte und richtete seine Augen auf den steinernen Fußboden. Als er den Kopf wieder hob, war jede Spur von Belustigung aus seinem Gesicht verschwunden. „Weil ich deine Hilfe brauche.“

3. Kapitel
     
    „Nein“, sagte ich, „nein, oh nein, auf gar keinen Fall. Komm, Rasmus, wir gehen!“
    „Schon klar, wer in eurer Beziehung die Hosen anhat“, ätzte Sam. „Aber jetzt lass die Männer sich mal kurz in Ruhe unterhalten.“
    „Ich kann mir lebhaft ausmalen, welche Art von Unterhaltung dir vorschwebt!“, schoss ich zurück. Es mochte am Schock liegen oder an der Tatsache, dass ich nur daran dachte, Rasmus in Sicherheit zu bringen; jedenfalls hatte ich meine Furcht vollkommen vergessen. Entschlossen schob ich meinen Freund auf den Ausgang des Turmes zu, bis Sam sich uns in den Weg stellte.
    „Überleg doch mal“, sagte er mit zusammengezogenen Brauen. „Wenn ich euch etwas antun wollte, hätte ich das nicht schon längst erledigt?“
    „Oh, ich weiß nicht – du könntest dich zum Beispiel auch wochenlang verstellen und uns nur aus dem Hintergrund sabotieren“, warf ich ihm an den Kopf. „Klingt vertraut, nicht wahr?“
    Stöhnend wischte sich Sam die blonden Locken aus der Stirn. „Meine Güte, du bist wirklich ein nachtragendes Geschöpf.“
    „Und du solltest jetzt eigentlich vor dem Netherworld stehen, wenn mich nicht alles täuscht! Was hast du hier zu suchen?“
    „Nach unserem gestrigen Wiedersehen wurde mir klar, dass du Rasmus heute Abend überall hinbringen würdest, außer zum vereinbarten Treffpunkt“, erklärte Sam ungeduldig. „Ich habe noch einmal bei deinem Haus vorbeigeschaut, aber es war niemand da. Mir blieb also gar nichts anderes übrig, als dort hinzukommen, wo ich Rasmus früher

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