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Für Menschen ungeeignet

Für Menschen ungeeignet

Titel: Für Menschen ungeeignet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Sheckley
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hatte ihm die Würde genommen. Dann riß der Gott das von Altsinger gedeckte Dach wieder herunter und schließlich half er auch dem anderen Gott auf die Füße.
    »Ein Zeichen!« schrie Jungsinger, der noch mit den Dorfbewohnern kämpfte, die ihn wegbringen sollten. »Ein Zeichen!«
    Das ließ sich nicht leugnen. Es mußte ein Zeichen sein! Beide Götter standen jetzt auf ihren Füßen, legten die Köpfe zurück und öffneten ihre Münder dem Regen.
    »Beginnt mit der Speisung!« rief Glat. »Es ist der Wille der Götter.«
    Die Dorfbewohner zögerten. Sich geschlossen der Alhona-Häresie zuzuwenden, war ein schwerwiegender Schritt, der sorgfältig überlegt sein wollte.
    Aber mit Jungsinger als Zeremonienführer mußten sie es wohl riskieren. Deutlicher als Altsinger konnte man von den Göttern kaum zurückgewiesen werden.
    Und es schien, daß Alhona doch recht hatte. Die Götter zeigten ihre Zustimmung auf wirklich göttliche Weise, indem sie sich in einer wunderbaren Nachahmung sterblicher Wesen riesige Mengen Speise in die Münder stopften und schmatzend Wasser schleckten, als wären sie wirklich am Verdursten gewesen.
    Glat wünschte sich nur, er könne einmal mit ihnen in der Göttersprache reden, denn er wollte unbedingt wissen, warum sie das Wasser beim ersten Mal zurückgewiesen hatten.

 
Und führet mich zum stillen Wasser
     

Mark Rogers war Prospektor, und er flog hinaus in den Asteroidengürtel, um dort nach Uran und seltenen Metallen zu suchen. Er suchte viele Jahre lang, aber er fand nie viel, sodaß ihm nur die Hoffnung von einem Fund zum nächsten blieb. Später ließ er sich auf einem Felsbrocken nieder.
    Rogers war schon alt geboren worden, und nach einem bestimmten Punkt sah er immer gleich alt aus. Sein Gesicht war weiß, von der Raumstrahlung zerfressen, und seine Hände zitterten, aber nur ein wenig. Er nannte seinen Felsbrocken Martha, nach dem Mädchen, das er nie kennengelernt hatte.
    Schließlich machte er doch einen größeren Fund, der ihm genug einbrachte, um Martha mit einer Luftpumpe auszurüsten, einem Generator, einer Schutzkuppel einigen Tonnen Erde und ein paar Wassertanks. Dazu kaufte er sich noch einen gebrauchten Roboter. Dann ließ er sich endgültig dort nieder und sah den Sternen zu.
    Der Roboter, den er erstanden hatte, war ein Standard-Modell des Allround-Arbeiter-Typs mit eingebautem Gedächtnisspeicher und dreißig programmierten Worten. Mark ergänzte diesen Wortschatz Bit für Bit. Er war so etwas wie ein Bastler, dem es Freude bereitete, seine Umgebung ganz allein für sich selbst gestalten zu können.
    Am Anfang war alles, was der Roboter sagen konnte, »Ja, Sir« und »Nein, Sir«. Dazu konnte er einfache Probleme benennen: »Die Luftpumpe versagt, Sir; das Getreide ist reif, Sir.« Und er brachte einen einfachen Gruß zustande: »Guten Morgen, Sir.«
    Mark veränderte das. Er löschte die »Sirs« aus dem Vokabular. Auf Marks Felsbrocken galt das Gesetz der Gleichheit für alle. Dann taufte er den Roboter Charles, nach seinem Vater, den er nie gekannt hatte.
    Als die Jahre vergingen, begann die Luftpumpe ein wenig zu stottern, während sie den Sauerstoff aus dem Gestein des Asteroiden entzog und in eine atembare Atmosphäre umwandelte. Die Luft entwich schneller in den Raum, und die Pumpe mußte schneller arbeiten, um für genug Nachschub zu sorgen.
    Das Getreide wuchs auf der importierten schwarzen Erde. Wenn Mark aufsah, dann blickte er über sich in die tiefe Schwärze des Weltraumstroms, auf dem die leuchtenden Punkte der Sterne trieben. Neben ihm, über ihm, unter ihm trieben andere Felsbrocken dahin, und manchmal schimmerten ihre dunklen Massen im Sternenlicht hell auf. Hin und wieder erhaschte Mark einen Blick auf den Jupiter oder auf den Mars. Und einmal glaubte er, die Erde gesehen zu haben.
    Mark begann Charles neue Antworten zu programmieren. Er machte aus einfachen Antworten freundliche Phrasen. Wenn er sagte: »Wie sieht es aus?«, dann antwortete Charles: »Oh, ich finde, es sieht ganz nett hier aus.«
    Zunächst waren die Antworten nur die, die Mark sich selbst in seinen langen Selbstgesprächen während der Jahre immer wieder gegeben hatte. Aber langsam ging er dazu über, Charles eine eigene, fremde Persönlichkeit zu programmieren.
    Mark war Frauen gegenüber immer vorsichtig und mißtrauisch gewesen. Aber aus gewissen Gründen gab er Charles dieses Mißtrauen nicht ein. Charles sah solche Dinge ganz anders.
    »Was denkst du von Mädchen?«

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