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Funkelnde Leidenschaft

Funkelnde Leidenschaft

Titel: Funkelnde Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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landete auf dem nächstbesten Pferd.
    Sekundenlang balancierte er auf dem Rücken des Tiers, dann sprang er nach vorn zum Leithengst, das Messer in der Hand, umklammerte ihn mit seinen Schenkeln und schnitt ihn vom Geschirr los, das ihn mit dem mittleren Gespann verband. Blitzschnell befreite er auch ein zweites Pferd und führte es am Lederriemen mit sich.
    Zunächst sprengten beide neben dem restlichen Gespann dahin, aber bald fielen sie verwirrt zurück. Hazard spornte sie an, lenkte sie neben die Kutsche und riß die Tür auf. »Spring heraus, Blaze!« Mit seinem freien Arm umfing er ihre Taille und zog sie vor sich. »Habe ich nicht gesagt, wir würden's schaffen?«
    »Oh, du bist doch völlig verrückt!« schimpfte sie. »Was für ein tollkühnes Manöver!« Aber sie erwiderte sein Lächeln.
    »Kannst du vielleicht eine Stunde lang reiten?« fragte er und dirigierte die Pferde zum Bach.
    »Noch länger, wenn's sein muß.«
    »Nein, ich habe Lydia fest versprochen, dich zu schonen.«
    In einer Stunde würden sie wissen, ob die Feinde ihrer Spur folgten.

42
    Nördlich vom Platte und südlich vom Powder River 26 ging die Prärie in Hügel und Ödland über. Hazard hielt auf einen Felsen zu, den die Indianer seit Generationen als Ausguck benutzten.
    Nach einer knappen Stunde lenkten sie die Pferde aus dem Bach auf feinkörnigen Kies, in dem sie kaum Hufabdrücke hinterließen. Am Fuß des Felsens wuchsen Pyramidenpappeln und Weiden.
    Hazard ließ Blaze im kühlen Schatten der Bäume zurück und kletterte auf den Gipfel. Als er in die Richtung spähte, aus der sie gekommen waren, dauerte es nicht lange, bis er vier Reiter entdeckte. Mehr nicht. Er seufzte erleichtert.
    Langsam folgten sie dem Bach und suchten offensichtlich nach Spuren. Obwohl er vorsichtig gewesen war, hatte er die erfahrenen Fährtenleser nicht abschütteln können. Die Gefahr beschleunigte seinen Puls, und er zwang sich zur Ruhe. Nun mußte er eine geeignete Stelle für einen Hinterhalt finden. Die Augen zusammengekniffen, schaute er sich um. Bedauerlicherweise bot der Schatten des Felsens die einzige Möglichkeit.
    Hazard rutschte den steilen Hang hinab und führte Blaze hinter einen Felsvorsprung. »Bleib hier und sei ganz still. In ein paar Minuten bin ich wieder da.«
    »Haben wir eine Chance? Bitte, sag mir die Wahrheit!«
    Da er sie nicht belügen wollte, gestand er: »Nur eine kleine. Kannst du schießen?«
    Sie holte tief Atem, schaute den Mann an, mit dem sie ihr Leben verbringen wollte, und nahm ihren ganzen Mut zusammen. »Bisher habe ich nur auf Zielscheiben geschossen. Aber ich werde es schon schaffen.«
    »Gut. Nimm das Gewehr. Ich versuche die Männer auseinanderzutreiben. Dann schalten wir zwei aus, ehe sie in Deckung gehen können. Wenn wir's nur mehr mit zwei Gegnern aufnehmen müssen, werde ich mich schon viel besser fühlen.«
    »Also sind's vier?«
    Er überprüfte die Patronen in seinen Colts und nickte. »Rühr dich nicht vom Fleck, bis ich zurückkomme.«
    »Wenn du zurückkommst«, erwiderte sie leise und bedrückt.
    »Das verspreche ich dir. Duck dich und behalt die Stelle im Auge, wo wir den Bach verlassen haben. Dort lasse ich eins unserer Pferde stehen. Das andere bringe ich zum Fuß des Felsblocks. Die Fährtenleser trennen sich vielleicht, um an beide Tiere heranzukommen. Zumindest hoffe ich, daß sie das tun.«
    Hazard stand in der Mitte des Bachs, klemmte einen Zügel zwischen zwei große Felsbrocken und trieb das Pferd weiter, so daß sich der Riemen straffte. Damit wollte er den Eindruck erwecken, das Tier hätte sich zufällig verfangen.
    Dann brachte er das andere Pferd zu einer kleinen Lichtung, wo es saftiges Gras weiden konnte. Deshalb würde es sich wohl kaum entfernen.
    Hastig kehrte er zu Blaze zurück, nahm ihr das Gewehr ab, und sie kauerten sich beide hinter den Felsvorsprung. Das Pferd im Visier, das am Ufer stand, wartete er angespannt.
    Sobald der erste Fährtenleser auftauchte, erkannte er ihn – ein Cheyenne-Halblut namens Hyde, der im Krieg unter Price gekämpft hatte. Nun verdingte er sich gelegentlich als Scout. Zwei Schritte hinter ihm ritt ein Mexikaner, genannt Montero, ›Der Jäger‹. Zwei Weiße folgten den beiden, in Bostoner Reitkleidung – offensichtlich Yancys Männer.
    Wie Hazard nur zu gut wußte, konnten die beiden an der Spitze einen Schnepfenvogel aufspüren, der nach einem Regenschauer über glatten Granit gelaufen war.
    Jetzt brauchte er nicht mehr zu überlegen, wie sie

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