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Funkelnde Leidenschaft

Funkelnde Leidenschaft

Titel: Funkelnde Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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ungefährdet übernachteten. Während Blaze schlief, hielt er Wache und dachte an die Ereignisse, die sein und ihr Leben unwiderruflich verändert hatten.
    Und er dachte an das Baby. So sehr er sich auch auf die Geburt freute – er bangte um die Zukunft seines Kindes. In den letzten drei Jahren waren unzählige weiße Siedler nach Montana gezogen. Die Goldsucher verschwanden, sobald sie sich bereichert hatten. Aber die Farmer blieben.
    Als der Große Bär den Nordstern umkreiste – den-Stern-der-sich-nicht-bewegt – und die Nacht westwärts zog, starrte Hazard ins Dunkel und lauschte den ruhigen Atemzügen der geliebten Frau.
    Würde jemals wieder Frieden ins Land der Büffel einkehren? Ehe er eine Antwort auf diese Frage fand, würden Jahre verstreichen. Ein anderes Problem mußte viel früher gelöst werden. Wie sollte er Blue Flower begegnen, seiner Braut?

43
    Vier Tage später mußte er diese schwierige Aufgabe meistern. Müde, aber wohlbehalten ritt er mit Blaze ins Bergdorf. Er war der Erschöpfung nahe, nachdem er fast einen Monat lang kaum geschlafen hatte. Deshalb hoffte er inständig, er würde sich ausruhen können, ehe er Blue Flower gegenübertrat.
    Aber sie wartete vor seinem Zelt, schön gekleidet und bräutlich geschmückt. Mit einem sanften Lächeln hieß sie ihn willkommen. Seufzend wandte er sich Blaze zu. »Jetzt bitte ich dich um einen sehr großen Gefallen. Wenn du meinen Wunsch erfüllst, werde ich dir ewig dankbar sein.«
    Sie sah sein müdes Gesicht, hörte die heisere Stimme und nickte. »Soll ich im selben Zelt schlafen wie …?« Ihr Blick wanderte zu dem jungen Mädchen hinüber.
    »Nein«, unterbrach er sie hastig, »aber ich muß dich ein paar Stunden allein lassen. »Ich dachte, es hätte Zeit bist später. Das war leider ein Irrtum.« Nun mußte er sein ganzes diplomatisches Geschick aufbieten, um Blue Flower und ihrer Familie zu erklären, daß die Situation sich geändert hätte. Und in seiner gegenwärtigen Verfassung bezweifelte er, daß es ihm gelingen würde. Trotzdem durfte er sich seiner Verantwortung nicht entziehen.
    »Wenn du willst, kämpfe ich an deiner Seite«, erbot sich Blaze.
    Wieder einmal pries er die Geister, weil sie ihm eine charakterstarke Frau geschenkt hatten, die ihm ebenbürtig war. »Das wird nicht nötig sein, bia « entgegnete er lächelnd. »Aber ich danke dir.«
    Er hob sie vom Pony – eine Geste, die seine Absichten bereits bekundete und dem ganzen Dorf vor Augen führte. Dann begrüßte er Blue Flower, und ihr hingebungsvolles Lächeln verwirrte ihn sekundenlang.
    Über seinen persönlichen Interessen hatte er vergessen, daß die Polygamie in Absarokee-Kreisen akzeptiert wurde. Manche Frauen sträubten sich dagegen, doch die meisten lebten glücklich und harmonisch mit ein und demselben Mann zusammen. Die Anwesenheit der Rivalinnen störte sie nicht. Offensichtlich zählte die naive, blutjunge Blue Flower zur letzteren Kategorie. Sie hielt für Hazard und Blaze die Zeltklappe auf und folgte ihnen hinein.
    Drinnen herrschte makellose Sauberkeit. Hazards Kleider lagen ordentlich gefaltet neben seinem Lager, über dem Feuer brodelte ein Kochtopf. Sogar sein Lieblingsmedizinbeutel hing am Ehrenplatz. Unbehaglich fragte er sich, warum Blue Flower so viel über ihn wußte.
    »Iß was und ruh dich aus«, flüsterte er Blaze zu. »Bald komme ich wieder.« Zu Blue Flower gewandt, bedankte er sich in der Absarokee-Sprache für ihre häusliche Fürsorge und lud sie zu einem Spaziergang ein.
    Nur zu gern zeigte sie sich mit ihrem Bräutigam im Dorf, und er ging mit ihr zum Zelt ihrer Familie. Nach einer wortreichen Begrüßung, die an seinen letzten Kräften zehrte, brachte er sein Anliegen vor – etwas unverblümter als geplant und mit einem kostbaren Geschenk verbrämt.
    Er übergab Bold Ax seine gesamte Pferdeherde, behielt nur Peta und den goldgelben Hengst, den er Blaze verehrt hatte. Und weil es unhöflich war, eine so wertvolle Gabe ohne Umschweife anzubieten, entschuldigte er sich für sein rüdes Benehmen. Zunächst hätte er an einen Verwandten herantreten müssen, doch hoffte er, man würde ihm die anstrengende Reise zugute halten und Milde walten lassen. Bold Ax erinnerte sich an jenen Abend, wo Hazard den Heiratsantrag abgelehnt hatte, und er wußte auch jetzt, wie es im Herzen des Häuptlings aussah. Er schätzte die Ehrlichkeit des jungen Mannes und nahm das Geschenk an – nicht zuletzt, weil er wußte, daß seine Tochter jung genug war, um

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