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Funkelnde Leidenschaft

Funkelnde Leidenschaft

Titel: Funkelnde Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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Lydia.
    »Du siehst so aus, als hättet ihr eure Probleme gelöst«, bemerkte sie.
    »Und dafür müssen wir uns bei dir bedanken«, erklärte er lächelnd, den Mund voller Speck mit Rührei.
    »Nicht nötig. Aber wenn du mir einen Gefallen tun willst – geh sanft mit ihr um. So tapfer sie auch sein mag, sie ist nicht so stark wie wir Farmersfrauen oder deine Indianerinnen. Und ihre zarten Hände sind nicht an harte Arbeit gewöhnt.«
    Hazard legte seine Gabel beiseite. »Das weiß ich, und das war auch einer der Gründe, warum ich mich von ihr fernhalten wollte.«
    »Trotzdem kann's mit euch beiden klappen, wenn du ein bißchen Geduld aufbringst.«
    »Gewiß, aber erst mal müssen wir am Leben bleiben. Vermutlich haben die Verfolger unsere Spur schon aufgenommen.«
    »Wollt ihr euch hier verstecken?«
    »Damit würden wir den Kampf nur hinauszögern. Sobald wir meinen Clan erreichen, sind Blaze und das Baby in Sicherheit. Und wenn's soweit ist, kümmere ich mich um Yancy Strahan. Hoffentlich holt er uns nicht schon vorher ein.«
    Wenig später hatte er das Gespann angeschirrt und legte seine schlafende Frau in den Wagen.
    »Gute Reise!« rief Lydia ihm nach, als er auf den Kutschbock stieg und die Zügel ergriff.
    Er warf ihr eine Kußhand zu, dann rollte die Kutsche aus dem Hof. Lydias Rat befolgend, mied er die Hauptstraßen.
    Zu Mittag erwachte Blaze, und sie hielten am Ufer eines Bachs, wo sie sich erfrischten, die Pferde trinken ließen und den Lunch aßen, den Lydia ihnen mitgegeben hatte.
    Blaze zog ein Reisekleid an und setzte sich zu Hazard auf den Kutschbock. Während des restlichen Tages folgten sie verkehrsarmen Nebenstraßen. Aber als die Dunkelheit hereinbrach, durchquerten sie immer dünner besiedelte Regionen, und schließlich mußten sie die Hauptrouten nach Westen benutzen.
    Bevor Hazard die nächste Überlandkutschenstation aufsuchte, half er seiner Frau in den Wagen und zog die Vorhänge zu. In dem kleinen Dorf, das nur etwa zehn Familien bewohnten, mietete er eine andere Kutsche mit frischen Pferden und engagierte zwei Fahrer. Von hier aus führte nur mehr eine einzige Straße westwärts. Das würde auch Yancy wissen, und sie mußten sich beeilen, um die Absarokee-Grenze rechtzeitig zu erreichen.
    Niemand stellte dem Indianer, der wie ein weißer Mann gekleidet war, neugierige Fragen, denn das Gold, das er seinen Satteltaschen entnahm, sprach für sich. Da er zwei tiefhängende Colts an den Hüften trug und sehr bedrohlich aussah, kam auch niemand auf den Gedanken, ihn zu berauben. Bereitwillig erfüllte man alle seine Wünsche, besorgte sogar zwei Kissen und Weintrauben.
    Im letzten Tageslicht fuhren sie weiter, nachdem er seinen beiden Fahrern den Weg beschrieben und sich zu Blaze in den Wagen gesetzt hatte. Bei jeder Station tauschte er das Gespann gegen ein frisches ein und kaufte Proviant.
    Nur wenn seine Frau tief und fest schlief, döste er ein bißchen. Wenn sie Glück hatten, würde die Reise ins Absarokee-Gebiet sechs Tage dauern, und dort konnte er sich ausruhen, so lange er wollte.
    Am Nachmittag des zweiten Tages sah er eine Staubwolke am östlichen Horizont. Er kletterte durch das Fenster aufs Wagendach, ohne den Wagen anhalten zu lassen, und sein Blick suchte die Landschaft ab.
    Nach den Dimensionen des aufgewirbelten Staubs zu schließen, mußten ihm acht bis zehn Männer folgen. Und sie ritten schnell. In etwa einer Stunde würden sie nahe genug herangekommen sein, so daß er sie zählen konnte.
    Er erklärte den beiden Fahrern, was zu tun war, dann stieg er wieder in die Kutsche, zog seine Stiefel aus und informierte Blaze über die neue Situation.
    »Wie viele?« fragte sie.
    »Acht oder zehn … Keine Bange!« fügte er hinzu, als er die Panik in ihren Augen las, zog seine Mokassins aus dem kleinen Lederranzen und schlüpfte hinein. »Ehe sie uns einholen, müssen sie sich trennen. Sie werden nicht wissen, ob wir oder die Fahrer den Wagen verlassen haben. Und vielleicht finden sie unsere Spur gar nicht. Da vorn fließt ein seichter Bach. Darin reiten wir weiter, wenn ich die Pferde schnell genug losschneiden kann. Gib mir einen Kuß, bia, und sei ganz ruhig. Das schaffen wir schon.«
    Der Kuß war zärtlich und süß. Aber dann beobachtete Blaze angstvoll, wie er durch das Fenster wieder aufs Dach stieg, den Riemen des Ranzens über einer Schulter, an der anderen hingen die beiden Satteltaschen, »ln vollem Tempo zur nächsten Station!« erinnerte er die zwei Fahrer und

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