Funkelnde Leidenschaft
starb, du mußtest für das Baby und dich selber sorgen und überlegen, wie du dich gegen deine Mutter und Yancy behaupten könntest … An deiner Stelle hätte ich die beiden bekämpfen müssen. Aber nun bist du nicht mehr allein. Ich kümmere mich um alles. Ruh dich aus, lehn dich an meine Schulter, ich sorge für dich und das Baby.« Ohne nachzudenken, sprach er diese Worte aus – und meinte jedes einzelne ernst.
»Wirklich?« wisperte sie und wagte nicht, an ihr Glück zu glauben. Aber hatte Jon Hazard Black nicht immer gesagt, was er dachte?
»Ja, wirklich«, bestätigte er. »Es gab zu viele Mißverständnisse. Das alles sollten wir vergessen. Es interessiert mich nicht mehr. Nur eins weiß ich, bia-cara – ich liebe dich. Und wenn ich meine Vision und meinen Clan und meine Seele verliere, ohne dich kann ich nicht leben.«
»O Hazard, ich gehöre dir – bis sich die Kiefern gelb färben«, versichert sie leise, um eine Absarokee-Bezeichnung für die Ewigkeit zu gebrauchen. »Verlaß mich niemals!«
»Nie wieder – von dieser Minute an«, flüsterte er an ihren Lippen. »Unsere erste gemeinsame Nacht auf der langen magischen Reise … Gegen alle Feinde kann ich kämpfen, wenn du an meiner Seite stehst.«
»Das will ich tun, und wir werden's auch schaffen.« Nun strahlte wieder der unbesiegbare Optimismus aus ihren Augen.
»Natürlich«, stimmte er zu und verbarg seine Zweifel.
»Wir beide gegen den Rest der Welt – wie sollten wir da verlieren? Aber jetzt müssen wir keine Drachen vernichten. Diese Nacht gehört uns allein.«
»Und das verdanken wir Lydia. Wärst du bei mir geblieben, wenn sie dich nicht dazu gezwungen hätte?«
»Nein«, erwiderte der pflichtbewußte Absarokee-Häuptling. Aber sein Herz sagte ja.
Nach kurzem Zögern beteuerte sie: »Ich habe diesen Brief wirklich nicht geschrieben, Hazard.«
Nur sekundenlang flammte sein Zorn auf. Er konnte die Dämonen verdrängen, aber nicht vergessen, obwohl er ihr glauben wollte. »Es ist endlich vorbei, und ich will nicht mehr darüber reden.«
»Wenn du mich so schrecklich herablassend behandelst, möchte ich dich am liebsten verprügeln!«
Um ihre Drohung wahr zu machen, hob sie eine Faust, aber er hielt ihr Handgelenk fest und entgegnete lächelnd: »Streiten wir später darüber. Jetzt habe ich etwas ganz anderes vor.«
»Ist dir eigentlich klar, daß du dich mit einer Frau einläßt, die dich möglicherweise töten wollte?«
»Heute nacht kannst du mich nur auf eine einzige Art und Weise umbringen, Liebling«, flüsterte er und knöpfte den Kragen ihres Nachthemds auf. »Wie ich dich vermißt habe … Weißt du, wie lange es her ist?«
Er streifte das Hemd über ihre Schultern nach unten, und sie zog ihre Arme heraus. Dann umfaßte sie mit beiden Händen sein Gesicht. »Viel zu lange«, wisperte sie und küßte ihn, als würde die Welt in der nächsten Minute untergehen. Fordernd schob sie ihre warme Zunge in seinen Mund, und er drückte sie an sich – mit der ganzen Sehnsucht, die in so vielen Wochen ungestillt geblieben war.
Was heute nacht geschieht, entzieht sich aller Vernunft, dachte er. Und was immer die Zukunft auch bringen mag – es ist unvermeidlich. Selbst wenn die Situation hoffnungslos ist – es spielte keine Rolle. Von heißer Freude erfüllt, hielt er seine Frau fest. Es gab kein Zurück. Im bittersten Winter seiner Seele war sie der strahlende Frühling. Sein Leben.
Nur zögernd drang er in sie sein, glitt so langsam in ihre weiche, feuchte Wärme, daß sie protestierte: »Bitte …«
»Ich will dir nicht weh tun.«
»O Hazard, bitte! Du tust mir nicht weh. Wenn ich dich nicht ganz und gar spüre, dann sterbe ich.«
Da genoß er in vollen Zügen, was er sich seit dem Wiedersehen in New York gewünscht hatte. »Di awátsiciky (ich liebe dich)«, flüsterte er in ihr Ohr.
Und sie konnte nicht genug bekommen. Alles verlangte sie ihm ab – ihrem Liebhaber, ihrem Gefährten, ihrem Mann.
Sehr viel später ließ er sie los und streckte sich in den zerwühlten Laken aus.
»Nur eine kleine Ruhepause, bia-cara – keine Bange. Ich hatte ganz vergessen, wie schrecklich anstrengend du bist.«
»Beklagst du dich?«
Zärtlich strich er über ihre erhitzte Wange. Wie zauberhaft sie aussah mit ihren strahlenden Augen und dem zerzausten Haar …
»Bin ich denn verrückt? Wer würde sich über eine solche Frau beschweren?«
41
Am frühen Morgen, während Blaze noch schlief, badete er im Bach und frühstückte mit
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