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Furchtlos

Furchtlos

Titel: Furchtlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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Moment raste der Kreuzer in das Null-Feld. Die von der raschen Abfolge der Treffer durch die Kartätschen-Salven geschwächten Schilde flammten auf und versagten, da die Waffe sich in die eine Seite des sich rasch vorwärts bewegenden Schiffs schnitt, als würde ein Messer durch Butter gleiten. Der Kreuzer kam von seinem Kurs ab, während sich die Ladung in einen langen Bereich des Rumpfs bis hinein ins Innere des Schiffs fraß. Durch eine Gaswolke
- eben noch massive Bestandteile des Kreuzers - hindurch beobachtete Geary mit einer Art kranker Faszination, wie das schwer beschädigte Syndik-Kriegsschiff oberhalb der Dauntless vorbeischoss. In diesem winzigen Augenblick glaubte er, sekundäre Explosionen und entweichende Atmosphäre zu sehen, da Bereiche, die sich eben noch geschützt tief im Inneren des Schiffs befunden hatten, jetzt in direkten Kontakt mit dem Vakuum des Alls kamen.
Als die zuvor abgefeuerten Phantome von beiden Seiten auf das nun deutlich langsamer gewordene Ziel zuschossen, fragte Geary sich, ob die Dauntless den Syndik-Kreuzer würde verfolgen und einholen müssen, um ihm den Rest zu geben. Irgendeines der Verteidigungssysteme an Bord musste immer noch arbeiten und brachte einen Glückstreffer zustande, der ein Phantom aufflammen und verschwinden ließ. Einer der Flugkörper beschrieb mehrere Ausweichmanöver, doch in der gleichen Zeit flogen die beiden Phantome auf der anderen Seite geradewegs in den Strahl des Kreuzers.
Zwei Explosionen erfassten das letzte Drittel des Kreuzers, dann brach das Schiff auseinander. Einen Augenblick darauf verging der kleinere Heckabschnitt in einem größeren Feuerball, als der Antrieb hochging.
Der vordere, schwer beschädigte Teil des Kreuzers rotierte und musste einen weiteren Schlag hinnehmen, als das letzte Phantom ihn rammte und ein großes Stück heraussprengte.
Plötzlich wurde Geary darauf aufmerksam, dass die Brücke der Dauntless von Jubelrufen erfüllt war. Er atmete tief durch, sah die Überreste des Kreuzers durchs All wirbeln, wandte dann den Blick ab und bemerkte, wie Captain Desjani ihn mit einem triumphierenden Grinsen auf den Lippen beobachtete.
»Warum jubeln Sie nicht, Captain Geary?«, fragte sie.
Er schloss die Augen. »Mir ist nie nach Jubel, wenn tapfere Menschen sterben, Captain Desjani. Diese Syndiks mussten gestoppt werden, doch sie haben gut gekämpft.«
Sie zuckte mit den Schultern und strahlte immer noch. »Wären die Syndiks als Sieger hervorgegangen, dann würden sie jetzt auch jubeln.«
»Mag sein, aber ich nehme mir die Syndiks nicht zum Vorbild.« Er deutete auf das Display, ohne Desjani anzusehen. »Sie haben mit diesem Abfangmanöver hervorragende Arbeit geleistet, Captain Desjani. Es gibt keine weiteren aktiven Kampfschiffe der Syndiks. Ich würde gern Ihre Meinung zu der Möglichkeit hören, Beiboote zu diesem Wrack zu schicken.«
»Es dürfte schwierig sein, an das Wrack heranzukommen, und so wie wir das Schiff zerschossen haben, werden wir wahrscheinlich nichts mehr bergen können.«
»Es könnte Überlebende geben, Captain Desjani.«
Sekundenlang schwieg sie. »Ich werde sehen, was ich tun kann.« Er hörte ihr an, dass sie nicht seiner Meinung war, doch das kümmerte ihn nicht sonderlich.

Fünf
    Das Bild von Colonel Carabali salutierte Geary. »Meine Marines sind bereit, die Syndik-Basis zu sichern, Captain Geary.«
    Der betrachtete die Eiswelt, die jetzt keine Lichtminute mehr von der Dauntless entfernt war. »Bläuen Sie Ihren Marines ein, dass bei der Einnahme der Basis so wenig wie möglich beschädigt wird. Wenn wir geborgen haben, was wir gebrauchen können, werden wir alles vernichten, was militärisches Potential besitzt, aber ich will Gewissheit haben, dass wir nichts zerschießen, was wir selbst benutzen wollen.«
    »Meine Leute wurden ausdrücklich darauf hingewiesen, Kollateralschäden so weit wie nur irgend möglich zu vermeiden, Captain Geary.«
    Geary wollte fast schon fragen, ob das wirklich so zu verstehen war, dass sie ihre Befehle Wort für Wort befolgten, doch er konnte sich gerade noch zurückhalten. Wenn sich die Dinge nicht viel tiefgreifender verändert hatten, als er es sich träumen lassen konnte, dann fragte man nicht nach, ob ein Marine seine Befehle befolgte. Man ging einfach davon aus, dass er es tat, und das war alles. »Sehr gut. Schicken Sie Ihre Landetrupps los. Die Arrogant, die Exemplar und die Braveheart haben die Verteidigungsanlagen nahe der Basis ausgeschaltet und werden ihre

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