Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Furchtlos

Furchtlos

Titel: Furchtlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
Vom Netzwerk:
die Nähe der Titan gelangen kann.«
Desjani grinste, während die anderen Matrosen auf der Brücke Freudenschreie ausstießen. »Das wird uns ein Vergnügen sein.«
»Er ist sehr schnell, und er ist gut, Captain Desjani. Gehen Sie keine Risiken ein. Wir müssen sicher sein, dass wir ihn erwischen, und wir werden nur eine Gelegenheit dazu bekommen.«
»Ja, Sir.«
Die Dauntless machte unter Desjanis Anweisungen förmlich einen Satz nach vorn, als sie auf maximale Leistung ging. Sogar Geary verspürte eine gewisse Begeisterung, als sich das Schiff auf seine Beute zubewegte. Er beobachtete das Geschehen, aber er wollte nicht über Desjanis Kopf hinweg Befehle an ihre Crew geben, obwohl er fürchtete, sie könnte den Kurs des Kreuzers falsch einschätzen. Wenn sie über ihr Ziel hinausschossen, würde die für ein Wendemanöver erforderliche Zeit für die Titan den Untergang bedeuten.
Doch Desjani ging das Manöver geschickt an, wie Geary feststellen konnte, als er den von ihr angeordneten Kurs betrachtete und erkannte, dass sie die Schätzungen des Gefechtssystems ignorierte. Stattdessen brachte sie die Dauntless auf einen Abfangkurs, der sie weit vor den Kreuzer auf jenen Kurs führte, den er einschlagen musste, wenn er in Feuerreichweite zur Titan gelangen wollte. Bei der Geschwindigkeit, mit der er unterwegs war, würde er das Manöver der Dauntless vermutlich erst wahrnehmen können, wenn es für eine Reaktion längst zu spät war. Es sei denn, der Syndik-Commander rechnet damit, dass die Dauntless sich ihm in den Weg stellen will. Aber was soll er schon machen? Wenn er den Kurs ändert, passiert er die Titan nicht nahe genug, um das Feuer zu eröffnen. Wenn er Fahrt zurücknimmt, damit die Kursberechnung hinfällig wird, dann können meine anderen Schiffe nahe genug an ihn herankommen, um ihm genug Müll in die Flugbahn zu werfen, dass er mit irgendetwas davon garantiert zusammenstoßen wird. Beschleunigen kann er ebenfalls nicht, weil er dann nicht mehr rechtzeitig abbremsen kann, um auf die Titan zu feuern und mit einem Treffer zu rechnen.
Jedenfalls hoffe ich das.
Geary beobachtete sein Display, als die Dauntless eine Kurve hinunter zu dem Punkt beschrieb, wo sie die wahrscheinliche Flugbahn des Syndik-Schiffs kreuzen würde. Dabei verspürte er eine seltsame Seelenverwandtschaft mit demjenigen, der das Kommando über diesen Kreuzer hatte. Derjenige wusste, wie er das Schiff zu handhaben hatte, und er verfügte über eine gut ausgebildete Crew. Wie lange hatte sie hier in ihrem Quasi-Exil im Corvus-System verharren und darauf warten müssen, dass der sehr unwahrscheinliche Fall eintrat und sich eine Allianz-Streitkraft hierher verirrte? Wie leicht es doch war, unter diesen Umständen nachlässig zu werden und zu der Einstellung zu gelangen, dass es hier ohnehin nie zu einem Gefecht kommen würde. Doch wer immer diese Crew führte, hatte nichts schleifen lassen und dafür gesorgt, dass das Schiff in der gleichen exzellenten Verfassung war wie seine Mannschaft. Die Anstrengungen hatten sich fast bezahlt gemacht. Und vielleicht würden sie sich ja doch noch bezahlt machen.
Die geschätzte Position des Syndik-Kreuzers machte wieder einen Satz. »Er wird bald abbremsen müssen«, meinte Desjani.
Geary nickte. »Glauben Sie, er hat uns schon gesehen?«
»Unwahrscheinlich, Sir. Der Kreuzer verfügt über alte Gefechtssysteme, die von all den Schiffen in diesem System extrem beansprucht werden und dabei auch noch versuchen müssen, die relativistische Störung der eigenen Fluggeschwindigkeit auszugleichen. Aber selbst wenn er uns sieht, kommt er nicht an uns vorbei«, versprach sie mit sanfter Stimme.
»Ich weiß.«
Desjani reagierte auf Gearys schlichte Vertrauensbekundung mit einem energischen Grinsen, ohne dabei den Blick vom Gefechtsdisplay abzuwenden, während sie die Dauntless auf die Flughöhe des gegnerischen Kreuzers herabsinken ließ. Geary stutzte. Die Dauntless musste in der Lage sein, das Schiff zu treffen, aber bei den kombinierten Geschwindigkeiten der Dauntless und des Syndik-Kreuzers würden sie in einem winzigen Augenblick aneinander vorbeijagen, ohne überhaupt die Zielerfassung aktivieren zu können. War sich Desjani dessen bewusst? Oder konzentrierte sie sich so sehr darauf, den Feind zu erreichen, dass ihr gar nicht klar war, was passieren würde? Sollte er sie darauf ansprechen? Sollte er sie vor ihrer versammelten Crew übergehen und einen anderslautenden Befehl erteilen?
Die Flugbahnen beider

Weitere Kostenlose Bücher