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Furious love

Furious love

Titel: Furious love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Sam u Schoenberger Kashner
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und Sally in einem Londoner Pub. Richard war verblüfft, wie schön Elizabeth war, ungewöhnlich schlank und strahlend. Hauptsächlich hielten sie den Kontakt jedoch über häufige Telefonate. Obwohl Burton Telefonieren sein Leben lang gehasst hatte, freute er sich nun jedes Mal, Elizabeths Stimme zu hören. Gelegentlich schmiedeten sie Pläne für neue gemeinsame Projekte, zogen einander auf oder schwelgten in Erinnerungen. »Das Band zwischen ihnen
war stärker als alle Bemühungen um einen klaren Schnitt«, glaubte Graham. Ref 699
    Während eines langen Telefonats mit Elizabeth im Spätsommer 1984 sagte Richard, er hoffe, sie in London, Gstaad oder Céligny wiederzusehen und verabschiedete sich ganz untypisch mit »Mach’s gut, Liebes«. Ref 700
    Für Elizabeth hatte es einen unheimlichen Klang von Endlichkeit. Dabei konnten weder sie noch Richard wissen, dass sie sich nie wiedersehen würden.

EPILOG
    »Richard und ich kosteten unser Leben aus, aber wir bezahlten auch dafür.« Ref 701
    – Elizabeth Taylor

    »Als hervorragender Darsteller gilt man immer erst nach seinem Tod.« Ref 702
    – Richard Burton

    »W ie ein alter, verwundeter Löwe« soll Richard dem Regisseur Michael Radford zufolge bei den Dreharbeiten zu 1984 nach dem Roman von George Orwell gewesen sein. Burton war zu dem Zeitpunkt 58, wirkte auf Radford aber »wie ein alter Mann. Ich hatte den Eindruck, er konnte es kaum erwarten zu sterben, als wäre auf merkwürdige Art alles Leben aus ihm gewichen. Was ihm etwas bedeutet hatte, war weg. Ich glaubte, er werde während der Dreharbeiten sterben.« Ref 703
    Richard war nicht die erste Wahl für die Rolle des kaltblütigen Parteifunktionärs O’Brien gewesen, der Winston Smith im Roman foltert. Anders als zu der Zeit mit Elizabeth, als er immer die erste Wahl war und Filme wie Hotel International extra für das Paar konzipiert wurden, stand er diesmal nur als Vierter auf der Liste. Die Produzenten hatten die Rolle zunächst Richards altem Rivalen Paul Scofield angeboten, doch der brach sich vor Beginn der Dreharbeiten ein Bein. Dann boten sie den Part einem
anderen Gespenst aus Richards Vergangenheit an, Rod Steiger, der einmal mit Richards ehemaliger Liebe Claire Bloom verheiratet gewesen war. Steiger hatte sich jedoch gerade das Gesicht liften lassen und das Ergebnis ließ zu wünschen übrig. Radford erinnert sich: »Wir bekamen ein Telegramm von seinem Manager mit dem Wortlaut: ›Mr. Steigers Gesichtsstraffung hat sich gelockert.‹« Also bot man Brando die Rolle mit einer Gage von 80 000 Dollar an, doch sein Manager erklärte: »Für weniger als eine Million Dollar steigt Mr. Brando nicht aus dem Bett.«
    »Unser Produzent Simon Perry kommentierte das mit: ›Er hat die ernsthafte Schauspielerei also aufgegeben.‹ Das war also das Ende von Marlon Brando«, meint Radford. Die Dreharbeiten mussten ohne einen O’Brien beginnen. Man zögerte, Burton zu engagieren, weil es hieß, er trinke noch. Doch in ihrer Verzweiflung machten die Produzenten ihm schließlich ein Angebot und ließen das Drehbuch mit einem Hubschrauber nach Haiti fliegen. Dort hatten er und Sally Land gekauft, genau wie Richard und Suzy Hunt einige Jahre zuvor. Für ihn war dies der einzige Ort, an dem er unerkannt über die Straße gehen konnte.
    »Er sagte Ja, ihm gefiel das Skript, er stieg in ein Flugzeug, kam ans Set und meinte zu mir: ›Ich weiß, dass ich nicht die erste Wahl war, Michael, aber ich werde mein Bestes geben.‹« Radford war überrascht, dass Richard und Sally ohne jegliche Begleitung erschienen, abgesehen von Brook Williams. Und dass Burton vollkommen nüchtern war.
    »Während der Dreharbeiten trank er überhaupt nicht«, erzählt Radford. »Keinen Tropfen.« Dafür hatte der Regisseur Brook Williams im Verdacht. Er hatte »eine Trinkerhaut. Sie wissen schon, blaue Nase und hervortretende Äderchen an den Wangen. Er hielt sich die ganze Zeit am Set auf und reichte Richard bereits geöffnete Diet-Coke-Dosen. Natürlich vermuteten alle, dass sie mit Wodka aufgepeppt waren.« Richard bot sie seinem Regisseur oft an: »Durst, Michael?«, und Radford nahm einen Schluck, um zu überprüfen, ob Wodka darin war. »Das war eine kleine Komödie, die wir spielten, aber Richard war wirklich absolut trocken – genau wie John Hurt.« Dem britischen Darsteller, der Winston Smith im
Film eindringlich spielt, sagte man damals ebenfalls einen Hang zum Alkohol nach.
    Richard wirkte auch deswegen so zerbrechlich, weil

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