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Fußball-Gangster

Fußball-Gangster

Titel: Fußball-Gangster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
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sagte.
    »Hoffentlich auch der letzte«, setzte Justus mit drohender Stimme hinzu. Seine Miene war wie versteinert. Aber er musste sich sehr beherrschen, denn eigentlich war ihm mehr danach zumute, den drei Mädchen als Anerkennung eine gewaltige Portion Eis auszugeben.
    Zufrieden lauschten sie Peters Bericht über das Live-Match. Werbeblöcke hatte es nur davor, in der Pause und danach gegeben. Der fußballbegeisterte Zweite Detektiv kam richtig ins Schwärmen, als er einzelne Spielsituationen beschrieb. Aber dann bremste ihn Justus und begann seinerseits von ihrem Besuch bei Mr Bow zu erzählen. Und danach von der Verfolgung in Santa Monica.
    »Blaues Auto?«, stutzte Peter, als Justus den Ford erwähnte. »Vielleicht so blau wie diese neuen Mineralwasserflaschen, die jetzt überall herumstehen?«
    »Genau.«
    »So ein Auto hab’ ich am Silverwood Lake gesehen.«
    »Das sagst du erst jetzt?«, fuhr Bob den Freund an. Aber Justus nahm Peter in Schutz und meinte, er habe ja nicht wissen können, dass mit diesem Wagen etwas nicht stimmte.
    »Sehr richtig«, sagte Peter etwas gekränkt. »War doch auch nicht das einzige Auto in der Gegend. Aufgefallen ist es mir trotzdem, als ich da oben auf dem Baum gesessen habe. Wahrscheinlich wegen der leuchtenden Farbe. Es stand auf dem gegenüberliegenden Hügel.« Er überlegte einen Moment. »Jetzt fällt mir ein, dass ich gedacht habe: Komisch, es steht da so merkwürdig in der Landschaft, als täte der Fahrer dasselbe wie wir.«
    »Nämlich was?«
    »Was? Das Camp beobachten natürlich.«
    Bob knurrte, genau das hätte Peter aber nun doch mitteilen müssen, und diesmal widersprach Justus ihm nicht.
    »Wahrscheinlich«, gab Peter etwas kleinlaut zu. »Wahrscheinlich hast du Recht.«
    »Und dasselbe glasblaue Auto stand also vor ITNTV und hat euch verfolgt«, sagte Kelly eifrig. Man sah ihr an, wie sehr ihr das Detektivspielen Spaß machte.
    »Wir müssen noch mal hin«, sagte Justus.
    »An den Silverwood Lake?«, wollte Elizabeth wissen.
    »Nein. Zu ITNTV.« Justus schaute schulterzuckend zu Peter und dessen Gipsbein. »Zu dumm, dass du außer Gefecht bist. Bob und ich könnten wiedererkannt werden.«
    Erneut hatte Lys die rettende Idee. »Ich kann doch einen von euch schminken«, schlug sie vor. Die drei ??? sahen sie zweifelnd an. »Wirklich, ich kann das!« Sie wandte sich zu Bob. »Mit deinem Blondschopf geht’s am besten. Nach einer Stunde Arbeit würden dich nicht mal deine Eltern erkennen.« Justus’ Freundin kam in Fahrt. »Hast du eine funktionstüchtige Brille?« Bob nickte. Schon seit langem benutzte er zwar Kontaktlinsen. Wenn aber der Smog über Los Angeles besonders schlimm war und die Augen anfingen, höllisch zu brennen, dann musste er sie herausnehmen und eine Brille aufsetzen. Deshalb trug er immer eine bei sich.
    Lys massierte mit der Hand ihr Kinn. »Dunkle Haare, buschige Augenbrauen, kleiner Schnauzer. Steh mal auf!« Bob erhob sich. »Dann bekommst du noch ein Polster um den Bauch, machst den Rücken etwas krumm – und bist wie neu.« Sie hatte vor lauter Eifer ganz rote Wangen bekommen und Justus fand sie hinreißend. Aber nicht nur deshalb stimmte er ihrem Plan zu. Dann wandte er sich an Bob. »Du rufst am besten Sax Sendler an und fragst, ob du dich für einen Vormittag als sein Junior ausgeben kannst, der den Spezialauftrag eines Werbekunden erfüllt.« Er ließ die flache Hand auf den Tisch sausen. »Wäre doch gelacht, wenn wir diesen Betrügern nicht das Handwerk legen.«

    Lys’ kleine Mansarde direkt gegenüber dem Rathaus von Rocky Beach war bestens ausgestattet. An der Stirnwand im Wohnzimmer prangte ein fast raumhoher Spiegel, davor stand eine transportable Ballettstange. Zwei Dachfenster machten den Raum hell und sonnig. Der ehemalige Hollywood-Jungstar rückte einen Stuhl vor den Spiegel und ließ Bob Platz nehmen. Der große Schminkkoffer stand bereit, dazu einige Farbdosen und ein Haarspray, das sich bei näherem Hinsehen als Färbungsmittel entpuppte.
    »Ist auswaschbar«, beruhigte sie Bob, als sie anfing, ihn damit in einen Schwarzkopf zu verwandeln. Nach den Haaren machte sich Lys an die Augenbrauen, die sie mit einem zahnbürstenähnlichen Instrument färbte. Dann ließ sie Bobs Gesichtsfarbe um zwei Nuancen dunkler werden. Justus kam aus dem Staunen nicht heraus. Bob selbst war seine Verwandlung etwas unheimlich.
    Zum Schluss zauberte Lys einen Schnurrbart hervor. »Oder würden der Herr vielleicht so etwas bevorzugen?« Sie

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