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Fußballschule am Meer Bd. 3 - Im Alleingang

Fußballschule am Meer Bd. 3 - Im Alleingang

Titel: Fußballschule am Meer Bd. 3 - Im Alleingang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulli Schubert
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ließ er den Spieler hart auflaufen oder gleich im ersten Zweikampf einfach ein Bein stehen. Natürlich gab es dann einen Freistoß für den Gegner, aber in der Regel wurde Finn noch nicht einmal ermahnt. Die Gegenspieler jedoch – zumeist filigrane Techniker, die zwar alles am Ball konnten, aberüber kein bisschen Standfestigkeit verfügten – hatten nach dem ersten Kontakt vielleicht noch keine Angst vor Finn, aber zumindest doch Respekt und versuchten fortan, ihm aus dem Weg zu gehen. Darunter litten aber ihre Konzentration und die Genauigkeit, und Finn hatte leichtes Spiel!
    Die Taktik war nicht besonders ausgeklügelt, aber sie funktionierte – meistens jedenfalls. Es gibt aber auch Tage, an denen einfach alles schiefläuft!
    Die «Pappnasen» hatten Anstoß, und Dennis setzte gleich zu einem Alleingang an. Er dribbelte sich durch die Abwehr des Gegners, die natürlich noch nicht richtig stand, und zog von der Strafraumgrenze ab, doch der Ball flog mindestens drei Meter am Tor vorbei. Der gegnerische Torwart beeilte sich mit dem Abstoß und spielte den Ball in das linke Mittelfeld. Der Mittelfeldspieler wollte sofort zum Linksaußen weiterpassen, doch Finn war auf der Hut. Er stand nahe genug an seinem Gegner und reagierte einen Tick schneller. Finn machte einen Schritt am Linksaußen vorbei, erwischte den Ball und spitzelte ihn zu Luca. Eigentlich hätte der erste gewonnene Zweikampf schon gereicht, um dem Linksaußen Respekt einzuflößen. Doch Finn hielt sich an seine bewährte Taktik und gab dem gegnerischen Spieler mit seinem Hintern auch noch einen Stoß. Der Linksaußen ging wie gewünscht zu Boden. Doch dann schrie er plötzlich auf, als wäre er von Zinedine Zidane niedergestreckt worden!
    «Was soll das denn?», herrschte Finn ihn von oben an.
    «Glaubst du etwa, ich lasse mich Woche für Woche zusammentreten, nur weil ihr Verteidiger nicht richtig Fußball spielen könnt!», raunte der Spieler und jammerte lautstark weiter, bis der Schiedsrichter kam und Finn ermahnte.
    «Noch so ein Foul, und du bist draußen!»
    «Aber der hat doch gar nichts!»
    Der Schiedsrichter hob warnend den Zeigefinger.
    Finn schluckte alles hinunter, was ihm gerade auf der Zunge lag, und reihte sich in die Mauer ein, die Julia lautstark dirigierte.
    Der Linksaußen höchstpersönlich führte den Freistoß aus. Er zirkelte eine butterweiche Flanke in den Strafraum, doch plötzlich drehte sich der Ball vom Tor weg und senkte sich auf den Elfmeterpunkt – genau auf die Stiefelspitze des bulligen Spielmachers der Fortuna. Der Ball flog an Freund und Feind vorbei, und Julia hätte keinerlei Abwehrchance gehabt. Doch das Spielgerät hatte ein Einsehen mit den «Pappnasen» und klatschte weithin hörbar gegen den rechten Pfosten und von dort zurück ins Feld, wo Filip stand und den Ball aus der Gefahrenzone drosch.
    «Das war überflüssig, Finn!», rief Pitt Fischer an der Seitenlinie, und von diesem Moment an konnte Finn tun, was er wollte – es klappte nichts mehr! Jeder Angriff der Fortuna lief nun über ihre linke Seite. Der Rechtsaußen war beschäftigungslos und hätte eigentlich im Meer baden oder schon mal duschen gehen können. Doch dieses Schicksal traf schließlich Finn.
    Der Linksaußen hatte keine Mühe mehr mit dem rechten Außenverteidiger der «Pappnasen» und tanzte ihn ein ums andere Mal aus. Pitt Fischer signalisierte Finn, dass er ihn bei der nächsten Unterbrechung auswechseln würde, doch das wollte Finn auf keinen Fall zulassen. Beim nächsten Angriff kriege ich ihn, nahm er sich vor, und er musste nicht lange auf seine Chance warten.
    Das ganze Team spielte an diesem Tag nicht besonders gut – kein Wunder, sie hatten ja noch nicht einmal miteinander trainiert! Es waren zwar einige gute Ansätze zu erkennen, doch zwischen dem Mittelfeld und dem Angriff fehlte das so wichtige blinde Verständnis. So konnte zum x-ten Mal ein Abwehrspieler der Fortuna einen schlechten Pass abfangen und den Ball auf die linke Seite spielen. Der quirlige Linksaußen hatte sich bis an die Mittellinie zurückfallen lassen, bekam den Ball und stürmte an der Seitenlinie entlang nach vorn. Finn hatte die hautnahe Manndeckung aufgegeben und wartete ein paar Meter vor dem eigenen Strafraum auf den gegnerischen Angriff. Als er sah, dass der Linksaußen nicht nach innen kurvte, sondern von der Seite flanken wollte, rannte er auf ihn zu.
    «Finn, nicht!», hörte er den Trainer schreien. Doch Finn hatte gar nicht vor, den

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