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Fußballschule am Meer Bd. 3 - Im Alleingang

Fußballschule am Meer Bd. 3 - Im Alleingang

Titel: Fußballschule am Meer Bd. 3 - Im Alleingang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulli Schubert
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Band, das um den Pappkarton gewickelt war, hob den Deckel an – und stöhnte gequält auf. In der Kiste lagen Bücher! Jede Menge, mindestens 30 oder 40   Stück.
    «Was soll denn der Scheiß?!», fluchte Finn. Er sprang auf und trat wütend gegen den Pappkarton, doch das hätte er besser nicht getan. Die Bücherkiste war viel schwerer, als er gedacht hatte, und bewegte sich nur wenige Millimeter. Ihm war, als hätte er gegen einen Stein getreten!
    «Wir dachten, ihr freut euch darüber», sagte Julia, von Finns Ausbruch komplett unbeeindruckt, und unter dem Gelächter der anderen erklärte Brit: «Wir müssen allerdings zugeben, dass wir die Idee geklaut haben. Vor vielen Jahren hat mal ein Spieler des FC   St.   Pauli in einem Interview erklärt, dass er kein Lieblingsbuch habe, weil er nicht gern lesen würde und es deshalb bei ihm zu Hause gar keine Bücher gebe. Das fanden die Fans des Vereins damals überhaupt nicht lustig. Also sammelten sie wochenlang alle möglichen Bücher, kauften ein Regal, bauten es bei einem Heimspiel in der Halbzeit mitten auf dem Rasen auf und überreichten es feierlich dem Spieler – vor fast 20   000   Zuschauern!»
    Die «Pappnasen» und die vier Testspieler klatschten und lachten – außer Finn.
    «Findest du das etwa komisch?», herrschte er Luca an.
    «Und wie!», sagte sein Freund kichernd.
    «Aber die Mädchen verarschen uns doch nur!», schimpfte Finn.
    «Quatsch», sagte Luca überzeugt. «Sie finden es doof, dass wir nicht lesen. Und weißt du was – vielleicht haben sie sogar recht! Ich werde mir die Bücher jedenfalls alle genau anschauen.»
    «Mach doch, was du willst», zischte Finn und winkte ab.
    «Und du solltest langsam wieder runterkommen», entgegnete Luca. «Wir haben schließlich gleich ein Spiel.»
    «Gutes Stichwort», sagte der Trainer und bat die Kickerin den Mädchenumkleideraum, wo er die Mannschaftsaufstellung bekannt gab.
    «Ich finde es übrigens gut, dass ihr euch um neue Spieler bemüht habt», sagte Pitt Fischer abschließend. «Ich habe mit dem Trainer der anderen Mannschaft abgemacht, dass alle Spieler eingewechselt werden dürfen, und das werde ich auch nutzen. Wundert euch also nicht, wenn ich öfter mal hin und her wechsle, und kommt bitte sofort vom Platz, wenn ich euren Namen rufe. Ich will ein paar unterschiedliche Taktiken probieren, dafür kommt die heutige Partie wie gerufen. Es geht schließlich um nichts. Das heißt aber nicht, dass ihr euch hängenlassen könnt. Ganz im Gegenteil, ich will von euch Einsatz sehen, von der ersten bis zur letzten Minute. – So, und jetzt raus mit euch, macht euch warm!»
    Finn, der während der ganzen Ansprache des Trainers vor Wut und Ärger über das «Geschenk» der Mädchen gekocht hatte, sprang als Erster auf – und wäre beinahe ausgerutscht! Er konnte sich gerade noch an Pitt Fischer festhalten.
    «Vorsicht», sagte er, und Finn ahnte, dass der Trainer damit nicht nur den glatten Fußboden der Umkleidekabine gemeint hatte. Trotzdem konnte und wollte er sich nicht beruhigen. Er empfand das Buchpaket der Mädchen als Unverschämtheit. Als ob sie aller Welt zeigen wollten, wie dumm er und Luca waren. Und der machte dabei auch noch mit!
    Beinahe hätte Finn im Vorbeilaufen noch einmal gegen das Buchpaket getreten, doch dann besann er sicheines Besseren und lief daran vorbei auf den Platz, um sich warm zu machen.
    Als Finn den Rasen unter seinen Füßen spürte, fühlte er sich gleich besser. Fußball war sein Leben! Es gab Regeln, die einfach und verständlich waren, und wenn Finn auf dem Platz stand, wusste er immer, was er zu tun hatte. Und das machte er meistens auch noch ziemlich gut!
    Als der Anpfiff ertönte, orientierte Finn sich sofort nach außen. Pitt Fischer ließ die Abwehr mit festen Zuordnungen in der Manndeckung spielen, und das bedeutete, dass Finn sich als rechter Außenverteidiger hauptsächlich um den gegnerischen Linksaußen zu kümmern hatte.
    Finn hatte technisch nicht viel drauf. Er kannte nur ein paar einfache Tricks, mit denen er seine Gegner höchstens ein oder zwei Mal überraschen und ausspielen konnte. Das reichte nicht aus, um sich ein ganzes Spiel lang durchsetzen zu können. Deshalb verließ Finn sich während eines Spieles lieber auf die Dinge, die er immer wieder trainierte: seine Schnelligkeit, seine Kraft und seine Ausdauer! Er hatte sich angewöhnt, dem Gegner möglichst bald nach dem Anpfiff deutlich zu zeigen, wer der Chef auf dem Platz war. Meistens

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