Fußballschule am Meer Bd. 3 - Im Alleingang
war, aber manchmal hatte es tatsächlich den Anschein. Schließlich hatte sie ihn gerade vehement gegen Dennis verteidigt, und außer Luca war sie die Einzige, die immer zu ihm hielt. Na ja, meistens. Das fühlte sich gar nicht schlecht an, aber trotzdem wusste Finn auch nicht, ob er überhaupt wollte, dass sie in ihn verknallt war. Am allerwenigsten wusste er jedoch, ob er sie ebenfalls mochte oder mögen wollte.
Eines wusste Finn aber ganz genau: Er wollte auf gar keinen Fall, dass jemand wie Dennis in Brit verliebt war! Allein die Vorstellung war schon eklig.
Nach dem kleinen Zwischenfall mit Dennis verlief der Rest der Fahrt ruhig – es waren allerdings auch nur wenige Kilometer zurückzulegen.
Der Bus fuhr auf den Parkplatz hinter dem Sportlerheim von Fortuna Krabbensiel. Der Verein verfügte über einen schönen Rasenplatz direkt hinter dem Deich, wasden Vorteil hatte, dass es auf dem Spielfeld windstill war.
Der gegnerische Trainer kam, begrüßte Pitt Fischer und übergab ihm zwei Kabinenschlüssel.
Charly seufzte.
«Schon wieder kein gemeinsames Duschen!», sagte sie bedauernd.
Die vier Neuen guckten irritiert.
«Charly möchte gern mal mit den Jungs zusammen duschen», erklärte Dani.
«Nicht nur ich!», stellte Charly richtig. «Das wollen wir alle.»
«Fast alle», schränkte Finn ein.
«Und weil das nie klappt, weil wir überall immer nur getrennte Kabinen bekommen, haben wir beschlossen, dass wir nächste Woche nach dem Spiel gegen die Bremer alle zusammen nackt baden», berichtete Charly.
«Aber nur, wenn wir gewinnen!», sagte Luca. Darauf hatten sich die «Pappnasen» nachträglich noch geeinigt. Sie wollten keine Niederlage feiern, auch keine gegen Werder Bremen.
«He, das war ein Geheimnis», sagte Julia.
«Wenn die vier bei uns mitspielen wollen, müssen sie doch wissen, worauf sie sich einlassen», widersprach Charly. «Also, was ist? Seid ihr dabei?»
«Okay», sagte Sarah. Sie und Antonia grinsten, während David und Alex eher etwas verunsichert wirkten.
«Und was ist mit Dennis?», fragte Antonia und deutete auf den Stürmer, der wie immer etwas abseits vonden anderen saß, seine Kopfhörer aufgesetzt hatte und laut Musik hörte.
«Der weiß nichts davon, und das soll auch so bleiben!», sagte Brit.
«Versprochen», sagten die vier, und die «Pappnasen» verteilten sich nach Jungs und Mädchen getrennt auf die beiden Kabinen, um sich für das Spiel umzuziehen.
Die Mannschaftsbesprechung fand natürlich nicht getrennt statt, sondern immer schön im Wechsel, mal bei den Jungs, mal bei den Mädchen. An diesem Tag mussten die Jungs hinüber zu den Mädchen gehen.
Finn war als Erster umgezogen. Er war hochmotiviert, weil er ja bereits wusste, dass er von Beginn an spielen würde. Außerdem wollte er seinem Trainer zeigen, dass er in jedem Fall in die Mannschaft gehörte, die in einer Woche gegen die Bremer auflaufen sollte. Es waren zwar noch zwei Trainingseinheiten mit der 1. D-Jugend und dem Mädchen-Team geplant, bevor die Trainer ihre Entscheidungen trafen, aber es konnte bestimmt nicht schaden, wenn er schon heute, bei einem Testkick, seinen unbedingten Einsatzwillen demonstrierte.
Finn riss also schwungvoll die Kabinentür auf, stürmte hinaus – und wäre beinahe über einen großen Pappkarton gestolpert, der direkt vor der Jungs-Umkleide stand! Finn konnte ihm gerade noch im allerletzten Moment ausweichen.
«Welcher verdammte Idiot hat die Kiste dahin gestellt?!», brüllte er.
Die Tür der Mädchen-Umkleidekabine wurde geöffnet,und auch die anderen Jungs strömten neugierig ins Freie. Brit und Julia stellten sich neben den Pappkarton.
«Lieber Finn, lieber Luca», sagte Brit. «Nachdem wir gestern feststellen mussten, dass in eurem Zimmer etwas ganz Wichtiges fehlt, sind wir beide» – sie zeigte auf Julia und sich – «von Zimmer zu Zimmer gelaufen und haben für euch gesammelt.»
«Mit Erfolg», fügte Julia hinzu. «Und deshalb können wir euch nun diesen Karton überreichen und euch viel Spaß mit dem Inhalt wünschen!»
Die beiden Mädchen klatschten, während Finn und Luca nicht wussten, wie sie sich verhalten sollten. Sich auf den Karton stürzen? Sich erst einmal bei Brit und Julia bedanken?
«Nun macht schon auf», drängte Dani.
«Du oder ich?» Finn sah Luca fragend an.
«Du», sagte Luca, und Finn bückte sich, um den Karton zu öffnen. Er hatte ein sehr mulmiges Gefühl dabei, und dieses Gefühl sollte ihn nicht trügen!
Finn löste das
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