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Fußballschule am Meer Bd. 4 - Volles Risiko

Fußballschule am Meer Bd. 4 - Volles Risiko

Titel: Fußballschule am Meer Bd. 4 - Volles Risiko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulli Schubert
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nicht!», sagte Finn.
    «Das stimmt», gab der Professor zu. «Hat er dich oft geschlagen?»
    «Nein, nie», sagte Finn. «Aber manchmal habe ich mir gewünscht, dass er es getan hätte. Dass er mir nur eine runterhaut, und danach ist alles wieder gut. Aber so ist mein Vater nicht. Mein Vater schreit lieber. Wenn ihm etwas nicht passt, kann er von einer Sekunde auf die andere stinkwütend werden.»
    «Ja, solche Väter gibt es», sagte der Professor. «Aber egal, wie furchtbar deiner auch sein mag – er muss sich an die Naturgesetze halten.»
    «Und was bedeutet das?», fragte Finn.
    «Du hast Angst, dass dein Vater dein Leben in der Fußballschule durcheinanderbringt und alles wieder so werden könnte wie früher. Aber das geht nicht. Du hast dich verändert, und das kann dir keiner wieder wegnehmen. Dein Vater auch nicht. Er kann die Zeit nicht zurückdrehen, das kann niemand!»
    «Sie kennen meinen Vater nicht», wiederholte Finn.
    «Vielleicht lerne ich ihn ja am Wochenende kennen», sagte der Professor.
    «Sie kommen auch zu unserem ‹Tag der offenen Tür›?», fragte Finn überrascht.
    «Natürlich, das halbe Altenstift will mit euch feiern. Wir haben extra einen Bus gechartert», sagte der Professor und warf einen Blick auf seine Uhr. «Leider haben wir heute keine Zeit mehr für eine Runde Hocker-Fußball. Wir spielen beim nächsten Mal wieder. Jetzt bringe ich dich nach unten, dann kann ich den Herrn vom Stiftungsrat gleich dort in Empfang nehmen.»
    Finn und der Professor fuhren mit dem Aufzug nach unten. Vor dem Haus spielten vier Bewohner des Altenstifts auf dem Rasen Boccia. Alle vier saßen im Rollstuhl, aber das trübte weder ihren Spaß, noch minderte es ihre Leistungsfähigkeit. Ganz im Gegenteil, die vier spielten richtig gut.
    Plötzlich strahlte Finn. Er hatte
die
Idee!
    «Was halten Sie davon, übermorgen gegen uns Fußball zu spielen?!»
    «Wie, Fußball?», fragte der Professor irritiert. «Du meinst Hocker-Fußball?»
    «Nein.» Finn schüttelte den Kopf. «Rollstuhl-Fußball!»
    «Aber   … das hat noch keiner von uns gemacht», sagte der Professor.
    «Von uns auch nicht», sagte Finn. «Es geht doch gar nicht darum, es besonders gut zu können oder das Spielzu gewinnen. Wir wollen den Gästen das Leben und den Alltag in der Fußballschule vorstellen. Und die Zusammenarbeit mit dem Altenstift ‹Nordseeblick› ist dabei ein sehr wichtiger Bestandteil.»
    «Ja, unbedingt», stimmte der Professor zu. «Aber   …»
    «Außerdem macht es bestimmt Spaß», unterbrach ihn Finn. «Und Sie haben sich vorgenommen, in Zukunft nur noch Spaß zu haben!»
    «Na gut.» Der Professor gab nach. «So habe ich es zwar nicht gesagt und auch nicht gemeint, aber du hast trotzdem recht! Ich werde meine Mitbewohner fragen, ob sie bei einem Rollstuhl-Fußballspiel mitmachen möchten.»
    «Super!», freute sich Finn. «Können Sie mir bis heute Abend Bescheid sagen, ob es klappt oder nicht?»
    «Das klappt», versprach Professor Hellroth. «Du kannst dich darauf verlassen!»

Der Professor hielt Wort. Er rief noch vor dem Abendessen bei Finn an und sagte zu. Außerdem versprach er, ein paar Extra-Rollstühle für die «Pappnasen» mitzubringen. Nachdem sie sich auf die Regeln geeinigt hatten, lief Finn zu Herrn Petersen, um ihm zu berichten, dass er einenGegner für das Fußballspiel gefunden hatte. Der Präsident war erst ein wenig überrascht, als Finn ihm die Idee präsentierte, aber dann fand er sie richtig gut.
    Auch die «Pappnasen» waren begeistert. Es war zwar kein richtiges Fußballspiel, bei dem sie ihren Eltern, Geschwistern und den anderen Besuchern am «Tag der offenen Tür» zeigen konnten, was sie bereits gelernt hatten. Aber als echte Kicker fanden sie alles gut, was mit den Füßen, einem Ball und zwei Toren gespielt wurde. Die Fußballschüler bedauerten nur, dass die Senioren die Rollstühle erst am Samstag mitbringen wollten, sodass sie keine Möglichkeit mehr hatten, für das Spiel zu trainieren. Anders als Finn vermutet hatte, wollten die «Pappnasen» nämlich jede Begegnung gewinnen. Auch das Spiel gegen das Altenstift «Nordseeblick».
    Sie überredeten Herrn Brake, sie am Freitag in der Sportstunde Sitzfußball spielen zu lassen, um wenigstens ein bisschen Übung darin zu bekommen, einen Ball im Sitzen zu treffen. Finn schlug vor, Hockerfußball zu spielen, und erzählte, wie er manchmal nach dem Nachhilfeunterricht mit dem Professor einen Ball zwischen zwei Stühlen hin- und

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