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Fußfall

Fußfall

Titel: Fußfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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in der Luft.
    »Das wird dem Herrn der Herde nicht gefallen«, zischelte Rästapispmins . Er sah auf die Kamera in einer Ecke des Raumes . »Vielleicht hat er schon mitgesehen.«
    »Sein Ärger wird nichts sein im Vergleich mit dem von Fistartih thaktan , wenn er diese Aufnahmen sieht«, sagte Takpassih . Erneut spreizte er die Grifflinge. »Wir wissen, daß sie merkwürdige Werbungs- und Paarungsbräuche haben. Offenkundig sind die Weibchen unaufhörlich brünstig, und es scheint ihnen völlig gleichgültig zu sein, welches Männchen ihre Bedürfnisse befriedigt.«
    »Und auf welche Weise beherrschen die Weibchen dann die Männchen?« wollte Rästapispmins wissen. »Es ist doch unmöglich …«
    »Vieles ist möglich«, seufzte Takpassih. »Verzeih mir, Enkel, aber deine Erfahrung beschränkt sich auf die Existenz an Bord eines Schiffes, nie hast du eine Welt voll bunten Lebens gekannt .«
    »Sie verzehren ihresgleichen und singen dabei! Ich habe kein Verlangen, in einer solchen Welt zu leben.«
    »Immer vorausgesetzt, wir haben das Gesehene richtig gedeutet «, sagte Takpassih. »Wir müssen die Gefangenen fragen.«
    »Spricht Dawson schon gut genug?«
    »Nein. Ich kenne ihre Sprache auch nicht besonders gut, wohl aber Tashajämp. Sie hat sie eifrig studiert.« Takpassih atmete tief durch.
    Rästapispmins tat es ihm nach. Pheromone füllten seine Lunge. Ein süßlicher Geruch.
    »Enkel, du bist mein einziger Verwandter«, sagte Takpassih. »Haupt meiner Familie, ich möchte mit dir sprechen.«
    Langsam schob Rästapispmins sich zurück, dann hockte er sich hin. Er wartete, bis Takpassih eine entsprechende Stellung eingenommen hatte. »Sprich!«
    »Ich möchte, daß du mit mir Winterblumen trägst.«
    »Ah. Ich habe gesehen, wie du durch neue Aufgaben Kraft gewinnst. Ich freue mich, Takpassih – aber hast du nicht zu lange gewartet? Die Herde der Schläfer hat jetzt ihre Zeit, und du dürftest kaum imstande sein, eine vernünftige Entscheidung zu treffen.«
    »Ich kenne keine unverpaarte Schläferin, die mich zum Gefährten haben möchte. Ich spreche von Tashajämp.«
    »Ah. Annehmbare Herkunft und geschickt bei der Arbeit. Ja.«
    »Sie ist nicht hübsch«, sagte Takpassih. »Manche würden sie sogar mißgestaltet nennen. Dennoch finde ich sie anziehend, und wie du gesagt hast, sie ist bei ihrer Arbeit sehr geschickt.«
    »Raumgeborene verpaaren sich nur selten mit Schläfern. Weißt du, ob du ihr genehm bist?«
    »Woher sollte ich? Ich habe außer dir niemanden, der für mich spricht.«
    »Jämps Großvater«, sagte Rästapispmins nachdenklich, »ist Persantipjämp . Er war einst ein Krieger.« Zwar war damals kein Krieg, aber wenn es einen gegeben hätte, wäre er bestimmt auch gegen die Schläfer geführt worden. »Und mit ihm soll ich also sprechen? Er gilt als leicht – erregbar.«
    »Ich bitte dich darum. Leite mich.«
    »Tashajämp«, schnaubte Rästapispmins erheitert. »Ich habe nur wenig Erfahrung damit. Ich müßte dich fragen, was ich sagen soll. Unsere Rollen sind in jeder Hinsicht vertauscht. Mal sehen, ob ich die Wörter noch weiß, die ich sagen muß.«
    »Ich weiß sie«, gab Takpassih zu. »Aber die Bräuche müssen eingehalten werden.« Er hörte zu, wie sich Rästapispmins durch den überlieferten Vortrag quälte: daß sich Fithp auf Lebenszeit verpaaren, einen Bund für alle Zeiten schließen, der nicht unter dem Einfluß einer Leidenschaft zustande kommen soll.
    »Bist du sicher, daß es keine kurzlebige Leidenschaft ist? Immerhin ist es die Zeit deiner Herde …«
    »Keineswegs«, sagte Takpassih. »Erinnere dich, ich bin – ein wenig – älter als du. Ich war mit deiner Großmutter verpaart. Ich kenne die Leidenschaft, und ich weiß auch, was Vernunft ist.«
    »Nun, es wäre eine günstige Verbindung. Der JämpVerband hat seine Grifflinge in vielen Dingen, und auch du bist anerkannt auf deinem Gebiet.« Und ein SchläferMännchen bist du, das sich mit einer Raumgeborenen paaren will. Es braucht sich kein raumgeborenes Männchen zu unterwerfen – »Ich werde mit Persantipjämp sprechen, und wenn er einverstanden ist, gehe ich mit dir, die Winterblumen überreichen.« Rästapispmins erhob sich. »Meinen herzlichen Glückwunsch!«
25 Der Garten
    Stets ist die Ansicht des Stärksten die beste.
    J EAN DE LA F ONTAINE
Zeit: Fünf Wochen nach der Stunde Null
    Sie waren vorwärts getrieben, dann etwa achthundert Meter weit nach innen, einen sich spiralförmig windenden Gang entlang, nicht ganz

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