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Fußfall

Fußfall

Titel: Fußfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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werden.«
    Seine Augen leuchteten, und er fuchtelte erregt mit den Händen. Ich verstehe, warum sie ihn wählen, vor allem Frauen. Alice spürte ein Kribbeln in ihren Lenden, ein Gefühl, das sie schon längst als gefährlich erkannt hatte, und einen Augenblick lang kehrten die alten Befürchtungen zurück. Bestimmt mag er mich nicht wirklich. Doch er ließ ihr keine Zeit, darüber nachzudenken .
    »Ich habe ihm gesagt, daß es leicht sein würde, Frieden zu schließen und versucht ihm zu erklären, wie oft sich in der Geschichte der Erde ehemalige Gegner verbündet haben. Das hat ihn wohl verwirrt. Einstige Gegner sind für die Fithp in der Gegenwart Sklaven und in der Zukunft gleichberechtigte Mitbürger . Aber ich denke schon, daß er mir Glauben geschenkt hat. Ich habe ihm weiter vorgeschlagen, daß wir Handel treiben könnten, wenn die Fithp Bodenschätze auf den Asteroiden abbauen wollten: ihre Metalle gegen unseren Dünger, Ackerboden und Stickstoff. Beide Seiten würden davon profitieren! Ich habe ihm auch gesagt, wir könnten für die Fithp die Pflanzen anbauen, die sie brauchen, und die Tiere züchten, die sie haben wollen. Bestimmt gibt es für alles, was überhaupt im Wasser und an der Luft wächst, einen Ort auf der Erde, an dem es gedeihen kann. Ich habe ihn keine Sekunde lang belogen. Alice, ich kann mir wirklich keine Vorwürfe machen. Ich habe meine ganze Überredungskunst eingesetzt.«
    »Die Scheusale sind einfach anders als wir. Mit Logik ist denen nicht beizukommen.« Eine Wahnsinnsgeschichte, aber weiter! So hatte sie sich noch nie gefühlt, nicht seit einem bestimmten Tanz während ihrer Schulzeit. Das Vorgefühl war dagewesen, aber die Dinge waren damals zu rasch zu weit gediehen, sie hatte Angst bekommen und war aus dem Wagen davongestürzt … und am nächsten Morgen war die Geschichte in der ganzen Schule herum gewesen. Einen Augenblick lang stieg ihr die Angst wieder in die Kehle.
    Aber dies hier war etwas ganz anderes. Sie hatte nicht damit gerechnet, daß sie die Rolle des Therapeuten würde übernehmen müssen. Sollte sie sich dagegen sträuben?
    »Nun, ich hatte Fathistihtalk wohl schon ziemlich weit herumbekommen «, sagte er, »mit dem, was ich ihm über die Nutzungsmöglichkeiten des Weltraums erzählte. Davon verstehe ich etwas, denn damit habe ich mich schon als Schuljunge beschäftigt. Sonnenkollektoren, chemische Reaktionen in der Schwerelosigkeit, Legierungen, die sich unter dem Einfluß der Schwerkraft nicht gut herstellen lassen, zum Beispiel unerhört feste EinkristallFasern . Das meiste davon kannten sie gar nicht.«
    »Wieso nicht?«
    »Es steht nicht auf ihren Granitquadern. Sie sind mächtig, Alice, aber auch mächtig dumm! «
    »Dumm wohl nicht. Aber verrückt, das kann schon sein.«
    »Oder irgendwas dazwischen. Sie denken nicht eigenständig. Vielleicht hatten sie das ja nie nötig. Aber ich habe ihm alles gezeigt und erklärt, was wir an Möglichkeiten zur Ausbeutung der Ressourcen im All bis heute kennen.«
    »Und alles auf fithpisch?«
    Wes Dawson lachte. »Ich habe ziemlich viel herumgestottert, mich mit einfachen Wörtern beholfen und mit Händen und Füßen geredet. Jedenfalls hat er es wohl verstanden. Denn letztendlich hat es ihn umgebracht.«
    »Wie denn das?«
    »Ich hatte ihm zuviel erzählt, wovon die Fithp keine Ahnung haben. Denn er kam zu dem Schluß: ›Du mußt zu unserer Fithp gehören, wenn wir die Reichtümer der Welt an uns bringen! Du mußt in die Ziehende Herde aufgenommen werden.‹«
    Wes atmete jetzt heftig. »Ich denke, wenn ich nicht gewußt hätte, daß ich selbst daran schuld war, wäre ich nicht so wütend geworden. Ich sagte ihm, wir wären bereit, ihnen alles zu erzählen , was sie wissen müßten. Darauf er: ›Ich höre mehr, als du sagst, Dawson. Du möchtest diesen Reichtum für deine Fithp allein haben. Wenn wir nicht um euren Planeten mit euch kämpfen, tun wir es demnächst um die anderen.‹
    Darauf habe ich ihm wutentbrannt das Gitter an den Kopf geworfen und bin in den Kanal gesprungen. Noch im Fluge merkte ich, daß mein Verhalten geradezu selbstmörderisch war. Er wandte erschrocken und verdutzt den Kopf – er muß wohl daran gedacht haben, wie ich Takpassih angegriffen hatte –, und ich trat ihm gegen die Schulter, so daß mich der Rückstoß weiter in den Luftkanal trieb. Ich wollte so schnell wie möglich weg. ›Verdammt!‹ dachte ich dabei, ›jetzt hab ich es versiebt.‹
    Ich wand mich flink wie ein Aal durch den

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