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Fußfall

Fußfall

Titel: Fußfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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da.
    Gillespie wandte sich an die Wartungsmannschaft. »Fünf Minuten. Visiere jetzt schließen!« Dann, durch die Gegensprechanlage : »Kann mich jeder hören?«
    Sie antworteten.
    »Alles draußen befindliche Personal in die Schutzräume! Und vielen Dank an alle!«
    Auf den am Boden verankerten Beschleunigungsliegen lagen Harry, Rohrs, Gamble und die anderen angegurtet wie Patienten in einer Nervenheilanstalt, mit dem einzigen Unterschied, daß sie ihre Arme frei bewegen konnten. Eine Versorgungsleitung in der Wand lieferte Sauerstoff. Harry kam sich eingesperrt vor. Gleichzeitig aber war er erregt. Harry, der fahrende Sänger, wartet in einem Raumanzug darauf, in den Weltraum geschossen zu werden!
    »Für die Shuttlepiloten wird es besonders hart, weil die da draußen alles mitansehen müssen.«
    Weder Tische, Telefone noch sonstige Einrichtungsgegenstände befanden sich mehr im Raum. Alles war aufgeräumt und sauber. An Wänden und Decke waren gepolsterte Haltegriffe befestigt worden.
    Harry mußte an die Männer in Kansas denken, die ausgezogen waren, den Feind mit Panzern zu bekämpfen. Sie hatten sich wenigstens durch Reden Mut gemacht. Hier dagegen herrschte Schweigen. Harry kannte kaum einen der anderen Männer. Was würden sie, jung, gesund, kräftig, wie sie waren, wohl sagen, wenn er ihnen von seinem schlimmen Rücken erzählte?
    »Eine Minute«, sagte eine blecherne Stimme, »dann geht es los.«
    Das Schweigen wurde immer lastender, und Harry konnte die Spannung plötzlich nicht mehr ertragen. Er rief: »Sancho! Meine Rüstung!«
    Die jugendlichen Gesichter fuhren zu ihm herum. Einige grinsten unverhohlen. Er hörte das mißbilligende Knurren des Generals auf dem Bildschirm, wie sich sein Ellbogen nach vorn bewegte. Dann gingen unter Harry Reddingtons Hintern tausend Atombomben hoch.
    ***
    Sich hier unten an die einfachsten Maßregeln zivilisierten Benehmens zu halten, würde schwieriger werden, als Isadore sich das anfangs vorgestellt hatte. Noch nie hatte er Menschen so dicht an dicht gedrängt gesehen. Miranda und ihr Polizist teilten sich eine Koje. Obwohl sämtliche Kojen mit zwei oder drei Personen belegt waren, bestand keine Gefahr, daß sie umfielen, sollten die Stützen der dreistöckigen Betten der Belastung nicht standhalten: dazu war einfach nicht genug Platz.
    »Gott, vielleicht wieder ein Meteor!« hörte er und hätte es am liebsten überhört. So etwas konnte eine Panik auslösen, außerdem stimmte es zu allem Überfluß womöglich. Bill Shakes überschüttete mit seinen Zornesausbrüchen nach wie vor Commander Kennedy, der jedoch nicht die Ruhe verlor.
    »He!« brüllte Isadore zu Bill hinüber. »Wir bereiten uns immer auf die falschen Katastrophen vor. Weißt du noch, wie du das gesagt hast?«
    Shakes wandte sich um. »Nun, und der Trottel hier will mir nicht verraten, was für eine wir jetzt gleich erleben werden.«
    »Ach, übrigens«, rief ihm Commander Kennedy zu. »Wie haben Sie das hier eigentlich gebaut?«
    »Solide. Zwei Schichten Beton. Aber warum fragen Sie eigentlich ? Erst stopfen Sie mir hier zehntausend Indianer rein, und jetzt wollen Sie wissen, ob es sicher ist?«
    »Sie haben es erfaßt.«
    »Da können Sie ganz beruhigt …«
    Plötzlich hämmerte der dröhnende Hall des Weltuntergangs gegen die Decke.
    Einen Augenblick lang war die Menschenmenge völlig still. Dann krachte es erneut: RUMMS.
    Commander Kennedy jubelte: »Sie haben es geschafft! Sie sind oben!«
    RUMMS
41 Ausbruch
    Helden werden auf allgemeinen Wunsch geschaffen,
    bisweilen aus völlig unzulänglichem Material.
    G ERALD W HITE J OHNSON
Zeit: Stunde M
    Gott klopfte an, und er wollte unbedingt herein.
    WUMM
    WUMM
    WUMM
    Stille
    »Die Pause wird nur kurz sein«, brüllte Gillespie. Harry hörte ihn kaum in der Stille, die auf die Detonation der Bomben gefolgt war. Wie viele sind das eigentlich? Zwanzig? Dreißig?
    »Bleiben Sie angegurtet und stellen Sie sich auf die Beschleunigungsphase ein.«
    Gott im Himmel! Wir haben es geschafft! Die Bildschirme zeigten kaum etwas außer Wolken. Harry erhaschte einen Blick auf Vancouver Island und die Meerenge von Juan de Fuca. Außer dem Pazifik würde es ohnehin nichts zu sehen geben. Die Erde war jetzt schon ein verschwommener, wolkenweißer Bogen, und an seinem Rand sah man ein Licht aufblitzen – »Kleinschiff unter Antrieb, zwei Uhr!«
    »Verstanden und gesehen«, bestätigte Gillespie.
    »Noch eins!« rief Fähnrich Franklin ins Mikrofon, senkte dann die

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