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Fyrgar - Volk Des Feuers

Fyrgar - Volk Des Feuers

Titel: Fyrgar - Volk Des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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schon nach den ersten Anzeichen der Seuche eine Mauer gebaut und alles abgeriegelt.«
    »Bring sie dorthin und sorge dafür, dass sie Unterkunft und Verpflegung erhalten. Und dann sammelst du mit deinen Leuten Freiwillige. Ruf sie zusammen, so viele du nur bekommen kannst! Mit ihnen geht ihr nach Nekramantia.«
    Zuran stieß einen ungläubigen Laut aus. »Warum ausgerechnet in die Totenstadt?«
    »Weil es dort einen verborgenen Weg nach Barastie gibt.«
    »Es gibt keinen ...«
    »Zuran, vertrau mir! Ich werde einen Weg nach Barastie finden, und von Nekramantia aus ist es nicht mehr weit bis zur Grenze! So oder so, wir werden hinüber gelangen.«
    Zuran war immer noch nicht ganz überzeugt. »Und was ist mit den anderen Flammenrittern? Wieso sind die nicht hier? Wer sagt uns, dass sie nicht doch auf deren Seite kämpfen?«
    »Ich sage das, denn ich spüre den Geist des Mannes, der vorher diese Rüstung getragen hat. Die Flammenritter werden kommen.« Aldavinur bemühte sich um einen ruhigen Tonfall. »Sagt es den Leuten.«
    »Wie stellst du dir das vor mit den Freiwilligen, wenn die Leute wie gelähmt sind vor Angst?«
    »Mach ihnen klar, dass sie entweder von den Schattenwebern rekrutiert werden oder sich vorher uns anschließen - eine andere Wahl haben sie nicht. Keiner kann sich entziehen.«
    Zuran zeigte eine grimmige Miene. »Das ist wohl wahr. Aber du wirst dich heraushalten, inwieweit wir den Begriff freiwillig auslegen.«
    Aldavinur verzichtete auf eine Bemerkung und nickte lediglich. »Bis zum Herbst müsst ihr eintreffen.«
    »Und was hast du vor?«
    »Ich reise allein weiter nach Nekramantia.«
    »Aber nicht zu Fuß«, sprach der Soldat dazwischen, der die Rüstung gefunden hatte. Er führte einen Rappen am Zügel. »Ein Flammenritter braucht ein Pferd, sonst macht er sich lächerlich. Und du kommst bedeutend schneller voran.«
    Aldavinur dachte ein wenig wehmütig an Fothúms weise Voraussicht.
    »Ich verlasse mich auf dich«, sagte er zu Zuran. »Vielleicht finden zudem Mutige aus Kunchava, Grünauen und Ra'go den Weg hierher.«
    »Wir werden sie dazu aufrufen.«
    Aldavinur stieg auf den Rappen und ritt los, erfüllt von neuer Zuversicht.
    Er hatte seinen vollen Namen zurückerhalten. Erst jetzt war die Wandlung wahrhaftig vollendet, und nun würde er als Flammenritter handeln. Als Mensch und Fyrgar, dachte er. Nur so kann ich wirklich verstehen.
 
    Mit Nachtfeuers Tod und dem Erlangen der Rüstung war etwas auf Aldavinur übergegangen, das alles veränderte. Er hatte getötet, wie Fothúm es ihm prophezeit hatte. Seine Gegner waren Menschen gewesen, die zu diesem Kampf gezwungen worden waren und die keine Möglichkeit gehabt hatten, sich frei zu entscheiden. Es war eine Sache, gegen einen erklärten Feind, einen Söldner oder einen Soldaten, anzutreten, wenn sich jeder seiner Handlung voll bewusst war und einen Grund hatte, weswegen er auf dem Schlachtfeld stand. Aber diese Wesen kämpften erbittert für eine unbekannte Macht, die ihnen nichts zu bieten hatte als schöne Versprechungen und Gaukeleien. Viele würden noch sterben müssen, auf beiden Seiten, bis Aldavinur die Ursache des Übels gefunden hatte.
    Immerhin war er nicht mehr so hoffnungslos und verzweifelt wie zu Beginn, denn er hatte wieder zu sich selbst gefunden. Es ist wahrhaftig ein Fehler, sich aus allem herauszuhalten. Eine bittere Lektion, die Gondwin mir da erteilt hat: Es kann nicht das Ziel der Fyrgar sein, nur auf sich selbst gerichtet zu sein. Wozu ist Wissen gut, wenn es nicht geteilt wird ...
 
    Aldavinur wollte sich nicht ausmalen, wie viele tausend Tote dieser Krieg fordern mochte. Wie viele würden übrig bleiben, wenn er mit allen Waffenfähigen, die noch nicht befallen waren, gegen Schloss Barastie zog? Würde sich der Schrecken der Titanenschlacht wiederholen? Konnte auf diese Weise die Rettung gebracht werden?
    Ebenso war die Angst um Efrynn gestiegen. Konnte der Junge denn auf Dauer der Versuchung der Schattenweber widerstehen, auch wenn er ein Fyrgar war?
    Aldavinurs große Hoffnung lag jetzt in der Stadt Neluv, dass sie keine Legende war.
    Der Weg nach Nekramantia war selbst zu Pferde weit, denn Lasunt war in dieser Gegend dicht besiedelt und Aldavinur hatte so gut wie keine Möglichkeit, heimlich abseits der Wege zu reisen. Er gab sich allerdings nicht unauffällig, sondern ritt in voller Rüstung, denn da er nun schon einmal hier war, konnte er ebenso gut den Kampf beginnen.
    Aldavinur schien mit seiner Vermutung,

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