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Fyrgar - Volk Des Feuers

Fyrgar - Volk Des Feuers

Titel: Fyrgar - Volk Des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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er fort, die Rüstung fertig anzulegen. »Ihr werdet nicht aufgeben, niemals! Die Schattenweber können euch nichts anhaben, wenn ihr euch ihnen nicht ergebt. Hört nicht auf ihre Einflüsterungen, und ihr bleibt frei! Es gibt keinen Grund, Angst vor ihnen zu haben. Sie sind nicht schlimmer als andere Räuber. Lasst nicht zu, dass sie eure Seele stehlen! Es liegt an euch.«
    »Aber wir sind allein!«, rief jemand aus dem Dorf. »Niemand steht uns bei, die anderen Länder haben uns von allem abgeschnitten!«
    »Ihr seid nicht allein«, erwiderte er und setzte den Helm auf, schloss das Visier, denn was die Menschen jetzt brauchten, war ein Symbol, keine lebendige Figur, die so verletzlich war wie sie. Er zog das Schwert, und dann ließ er die Rüstung von innen her erglühen und das hoch erhobene Schwert gleißend blau aufflammen. Ein unglaubliches Gefühl der Macht durchdrang ihn, als könne er den Geist des Flammenritters noch in Rüstung und Helm fühlen, als würde er sein Erbe übernehmen.
    »Ich bin Aldavinur«, sprach er weithin schallend, »ich bin der Fyrgar, von den Bergen herabgestiegen und zum Menschen geworden, um dem Land gegen die Schattenweber beizustehen. Ich stehe zu euch, so wie ihr alle zueinander stehen werdet. Niemand ist allein! Verbreitet überall, welche Niederlage die Schattenweber hier erlitten haben, und dass es Hoffnung gibt, solange ihr Widerstand leistet!«

13.
 
Donnerschwingen
 
    »Was ist mit euch?«, dröhnte Zurans Stimme durch die sich immer weiter ausbreitende Stille, über der das Grau des Netzes lastete. »Packt endlich, wir brechen auf, oder soll ich euch persönlich Beine machen?«
    Hastig machten sich alle, einschließlich der Krieger, an die Arbeit, bepackten die Pferde und beluden die zwei Karren, die sie noch unversehrt gefunden hatten. Wer zu schwach oder krank war, um zu Fuß zu gehen, wurde auf einen Wagen gesetzt.
    »Schwer beeindruckend«, wandte der Anführer sich Aldavinur
    zu.
    Der steckte das erloschene Schwert ein. Es strahlte keine Hitze aus. Dann öffnete er hastig das Visier und schnappte nach Luft. »Darunter erstickt man ja!«, keuchte er und riss schließlich den Helm ganz herunter. Bevor Zuran eine weitere Bemerkung machen konnte, sah er ihn streng an.
    »Du wirst deine Kräfte jetzt in die richtigen Bahnen lenken«, sagte er mit einer Stimme, die keinen Widerspruch duldete. »Diese Jagd kreuz und quer durch das Land und das sinnlose Gemetzel hören auf. Wir werden uns vielmehr zum Sturm auf Schloss Barastie sammeln, denn wir können die Seuche nur ausrotten, indem wir das Übel an der Wurzel packen und es ausreißen.«
    »Und du glaubst, ich folge dir so einfach?« Zurans Miene verfinsterte sich.
    »Wir haben dasselbe Ziel. Und du bist mit deinen Leuten ein Vorbild für die Menschen. Ich habe nachgedacht, wieso ihr nie befallen worden seid, obwohl ihr den Schattenwebern oft begegnet seid. Weil ihr euch gewehrt habt! Die Schattenweber holen eure tiefsten Wünsche und Sehnsüchte ans Licht und machen süße Versprechungen. Ich habe es selbst erlebt, es ist eine große Versuchung, dem nachzugeben. Natürlich ist es schwer, der magischen Stimme und dem Einfluss zu widerstehen, doch ihr habt nicht nachgegeben, also kann man widerstehen. Wenn ihr euch fern haltet, könnt ihr dem Einfluss entkommen. Das beste Beispiel seid ihr, Zuran! Deshalb rüttelt die Leute wach!«
    »Aber es ist Wahnsinn, Schloss Barastie anzugreifen. Das ist eine uneinnehmbare Felsenfestung!«
    »Und du begibst dich in eine aussichtslose Lage, wenn du weiterhin marodierend durch die Lande ziehst. Wie lange kannst du die Schattenweber so aufhalten? Ein Jahr? Zwei? Höchstens. Dann ist es vorbei. Dein Kampf ist von vornherein verloren, und das weißt du. Aber wenn wir gemeinsam den Widerstand leiten, werden sich uns immer mehr anschließen. Folge mir, und wir haben wenigstens eine kleine Aussicht auf einen Sieg gewonnen.«
    »Aber wie willst du in das Schloss hineinkommen?«
    »Durch das Tor.«
    Zuran zog eine verblüffte Miene, dann kratzte er sich den Bart. »Die dünne Luft dort oben in den Bergen tut dem Verstand nicht gut«, brummte er. »Das war mir schon bei der ersten Begegnung klar.« Er zuckte die Achseln. »Einverstanden.«
    Aldavinur ließ sich seine Erleichterung nicht anmerken. »Zuerst zu den Dorfleuten. Gibt es in erreichbarer Nähe einen Ort, der nicht befallen ist?«
    »Ja - noch«, antwortete Zuran. »Unser Stützpunkt, wo sich der Rest meiner Leute befindet. Wir haben

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