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Fyrgar - Volk Des Feuers

Fyrgar - Volk Des Feuers

Titel: Fyrgar - Volk Des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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vorenthalten wurde. Immer mehr Geschichten gab es über Unglücksfälle, und Geschädigte beschwerten sich bei ihm und riefen das Oberste Gericht an, um Gerechtigkeit zu erlangen, und zudem missfiel ihm die Stellung, die Lurantana für sich beanspruchte - nämlich, über ihm zu stehen.
    »Und was sagten wohl die Stadtväter?«
    »Verschwinde.«
    »Genau! Sie sagten es natürlich in ausschweifenden, blumigen Worten. Sie erklärten dem Hochkönig, was für ein niederes Wesen er sei im Vergleich zu ihnen, den wahren Erleuchteten, und so weiter. Was immer du dir ausmalst, ist vermutlich nur halb so hochtrabend wie die Luranti es waren.
    Sie behandelten den Hochkönig also wie einen Bittsteller, wiesen ihn vor ihren Toren ab und verkündeten, sie seien das Fünfte Königreich und niemandem mehr tributpflichtig. - Gibt es noch etwas zu trinken?«
    Dàvin schenkte nach und half Fothúm, seine Pfeife zu entzünden. Nach ein paar Zügen fuhr er fort:
    »Du kannst dir vorstellen, wie erzürnt der Hochkönig war. Es gab keine Aussicht auf Verhandlung. Doch er musste etwas unternehmen, sonst geriet alles in Gefahr.
    Und so verfluchte er die Stadt.«
 
    So ihr das Fünfte Königreich seid von der Götter Gnaden, wie ihr behauptet, und wenn ihr erleuchtet seid, so sollt ihr fortan die Tiefe erleuchten, denn kein Platz ist gemäß unter den Vieren, die verbunden sind durch die Freien Straßen und die Freien Häuser und die es nicht dulden, dass jemand sich über sie erhebt, ohne den wahren Anspruch darauf zuhaben. Leid und Not habt ihr über die Hilfesuchenden gebracht, verderbt seid ihr von Grund auf unter all dem Gold und all dem Marmorglanz, und so sage ich euch, dass ihr keinen Nutzen mehr habt auf dieser Welt und keine Berechtigung mehr, sinnlose Orakel zu sprechen und nutzlose Heilsprüche zu verkünden und wertlose Tinkturen zu verbreiten.
    Dieser Ort hat hiermit sein Stadtrecht verloren, und seine Bürger gelten ab sofort als Gesetzlose.
    So ihr die Stadt nicht verlasset bis zum dritten Vollmond, werdet ihr darin eingemauert. Ich werde eure Stadt nicht vernichten, denn das wäre schmachvolles Blutvergießen und eines Königs des Friedens nicht würdig, doch ich werde sie vom Antlitz dieser Welt tilgen, ich werde sie bedecken mit Lehm und Erde und Stein, und ich werde eine neue Stadt darüber bauen, und euer Name wird getilgt sein ein für alle Mal, und so sich überhaupt noch jemand daran erinnern mag, soll der Name künftig Neluv sein, denn kein Tageslicht wird jemals wieder in diese Straßen dringen, und ihren Einwohnern soll nach dem dritten Vollmond verboten sein, die Stadt zu verlassen und Handel zu treiben.
 
    »Und der Fluch schien Wahrheit zu werden, denn zum Zeitpunkt der Titanenschlacht existierte Nekramantia bereits, und von Lurantana gab es keine Spur mehr. Ich kann dir nicht sagen, ob es Neluv wirklich gegeben hat. Ich habe das alles von jenem Nekramanten erfahren, der mein Knie versorgte; genauer gesagt, tat er es aus Dankbarkeit, da ich sozusagen, wenn auch unfreiwillig, seinen Fluch auf mich genommen hatte. Doch wenn es die Stadt gab, kann ich dir eines verraten: Ihre Grenzen reichten damals von Lasunt nach Barastie, und ihre Straßen und Wege von hier nach dort könnten demnach immer noch da sein.
    Wie viel Aussicht besteht, dass du den Weg findest, ist sehr ungewiss. Aber zumindest Nekramantia ist noch da. Geh dorthin und forsche selbst. Das ist der einzige Rat, den ich dir geben kann.«
    »Es ist ein guter Rat«, sagte Dàvin dankbar. »Ein Anhaltspunkt, der mich zumindest in die Nähe von Barastie bringt.«
    Sie schwiegen eine Weile und hingen jeder seinen eigenen Gedanken nach. »Warum bleibst du nicht hier?«, fragte Fothúm dann.
    »Das kann ich nicht«, antwortete Dàvin. »Diese Frage stellt sich mir nicht.«
    »Warum nicht?«, erwiderte Fothúm. »Was willst du als einzelner Mann gegen die Schattenweber schon ausrichten? Ich habe dich zwar gut vorbereitet, und du bist ein passabler Krieger geworden. Ein Ritter, um genau zu sein. Aber wozu tust du das? Rache ist kein ausreichender Grund für unsereins.«
    »Es geht auch um mehr.«
    »Gewiss. Du hast bis heute kaum etwas von dir preisgegeben. Aber noch mehr als andere Alte Völker halten die Fyrgar sich von allem fern. Nimm Vernunft an, Dàvin! Dieser Kampf geht dich nichts an. Sollten die Schattenweber den Grenzbann von Valia und Nerovia sprengen, ist es deren Sache, sich dagegen zu wehren. Sie haben Luvgar im Stich gelassen, und es ist bereits

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