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Fyrgar - Volk Des Feuers

Fyrgar - Volk Des Feuers

Titel: Fyrgar - Volk Des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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Zwergenfrauen beherrschen eine Besonderheit, die andere Frauen nicht haben. Ein außerordentliches und einzigartiges Talent. Das heißt, so wie jetzt wirst du es nie wieder erleben, außer mit einer Zwergin. Was aber nicht bedeutet, dass es dir mit anderen Frauen weniger Vergnügen bereitet. Es wird nur verschieden sein.«
    Kurz darauf begriff er, was sie meinte. »Alle Mächte«, stieß er überwältigt hervor, dann wurde er vom Sturm fortgerissen.
 
    Anschließend war Dàvin völlig erschöpft, aber äußerst zufrieden. Nachtfeuer hatte ganz recht gehabt, nicht immer nur Beobachter zu sein, sondern am Leben teilzuhaben. Ein guter Rat. Auch wenn seine Reise unter keinem guten Stern stand, auch wenn er in Schande war, so machte diese Erfahrung einiges wett. Im Stillen entschuldigte Dàvin sich bei Efrynn, dass er seinen Schüler getadelt hatte wegen seines Erlebnishungers. Und er war erstaunt, zu welch guten Zwecken dieser eigentlich unzulängliche Körper doch zu gebrauchen war.
    Auch für Erla schien es angenehm gewesen zu sein, denn sie küsste ihn zum Abschied, bevor sie die Scheune verließ. Dàvin ging wieder an die Arbeit; das Abendessen später verlief wie gewohnt. In der Nacht aber kam er zu dem Schluss, dass er das Erlernte weitergeben sollte - schließlich war er einst Lehrmeister gewesen -, außerdem musste er noch feststellen, worin der Unterschied der Zwerginnen zu anderen Frauen bestand. Also lauschte er auf die schlummernde Stille des Hauses und schlich dann heimlich zu Fragangus Zimmer. Fothúms Schwester war überrascht, als er plötzlich neben ihrem Bett stand, doch sie machte ihm bereitwillig Platz und zeigte sich neugierig, als er erklärte, er habe etwas Neues gelernt, das er ihr gern zeigen wolle.
    Wie sich herausstellte, waren Zwergenfrauen in einer gewissen Hinsicht wirklich ganz anders. Aber das machte nichts, Dàvin verbrachte eine interessante Nacht und verfeinerte die gerade erlernten Künste voller Begeisterung.
 
    Fothúm verließ nach dem Morgenmahl gerade das Haus, als Dàvin auf ihn zukam.
    »Zeig es mir«, verlangte er. »Den Kampf mit dem Schwert. Bring mir alles bei, und wenn ich dich am Ende besiege, gibst du mir Luvian zurück.«
    »Also schön«, sagte Fothúm. »Aber bevor du überhaupt eine Klinge in die Hand bekommst, steht etwas anderes auf dem Plan.«
    Und zwar körperliche Ertüchtigung. Das bereitete Dàvin keinerlei Schwierigkeiten. Natürlich war der menschliche Körper nicht mehr so kraftvoll und geschmeidig wie der des Fyrgar. Aber Dàvin war in bester körperlicher Verfassung, und er lernte immer schneller, seine ursprünglichen Fähigkeiten an seinen neuen Körper anzupassen. Dies wenigstens war eine Lektion, die Fothúm lernen musste: Ohne Waffen war Dàvin ihm überlegen. An Ausdauer, an Kraft und an Geschicklichkeit.
    »Das liegt nur an meiner Behinderung und meinem Alter!«, verteidigte sich Fothúm, der einigermaßen daran zu tragen hatte. Es war nicht leicht für ihn, sich so schonungslos als alternder Krieger sehen zu müssen, der dem Schlachtfeld für immer entsagen musste.
    »Selbstverständlich«, lächelte Dàvin gutmütig.
    Doch die Übungen taten beiden gut, und Dàvin verfeinerte seine Künste und Wurftechniken, um einen anderen auszuhebeln und am Boden zu halten. Danach kamen verschiedene Waffen an die Reihe; mit dem Bogen konnte Dàvin nicht umgehen, mit Wurfmessern war er auch nicht sonderlich geschickt, aber Schwert, Axt, Morgenstern bereiteten ihm keinerlei Schwierigkeiten.
    So kam der Sommer, und Dàvin musste zugeben, dass Fothúm sein Handwerk verstand. Und er begriff auch, dass er ohne diese Ausbildung tatsächlich nichts ausrichten konnte gegen die Netzritter. Nicht nur, dass er den Gebrauch von Waffen lernte, Fothúm brachte ihm auch bei, die Handlungen des Gegners vorherzusehen, sich in ihn hineinzuversetzen und darauf eine Strategie aufzubauen.
    »Du hast es mit einer hohen Adligen zu tun, die von Geburt an zur Ausübung von Macht erzogen wurde und die ein Heer anführt«, sagte der Lehrmeister. »Du hingegen musst dich allein durchschlagen und hast so gut wie keine Erfahrung. Deshalb ist es notwendig, dass du leiser bist als eine Katze, schlauer als ein Fuchs und geschickter als ein Affe.«
    »Gut und schön. Ich war fleißig, ich bin soweit, mehr Zeit kann ich nicht erübrigen.«
    »Eine Sache wäre da noch.« Fothúm brachte ihm ein Pferd am Zügel. »Die Netzkrieger sind beritten, also musst auch du reiten lernen.«
    Dàvin winkte

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