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Fyrgar - Volk Des Feuers

Fyrgar - Volk Des Feuers

Titel: Fyrgar - Volk Des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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ab. »Ich gehe zu Fuß. Ich bin mein Leben lang zu Fuß gegangen.«
    Fragangu lachte. »Dàvin, hab dich nicht so! Eines Tages wirst du nicht darum herumkommen!«
    »Oder hast du etwa Angst?«, kicherte Erla.
    »Ich hab vor gar nichts Angst«, erwiderte Dàvin gereizt. »Aber mir widerstrebt es! Das ist ... unnatürlich.« Ganz abgesehen davon, dass er Tiere solcher Art früher gejagt und verspeist hatte.
    Aber er hatte wohl keine Wahl. Mit misstrauischer Miene näherte er sich dem Pferd. Ob es seine wahre Gestalt wittern konnte? Als er nach dem Zügel greifen wollte, wich es scheuend zurück. Es war Fothúms eigenes Reittier, und Dàvin wusste schon, dass es ein ziemlich wildes, ungebärdiges Pferd war, auf das sich keine der beiden Frauen setzen wollte. Energisch packte er den Zügel.
    Kaum hatte sein Herr sich entfernt, wieherte der Hengst, stieg und versuchte sich loszureißen. Dàvin lockerte den Griff jedoch nicht, auch nicht, als er von dem aufgebrachten Tier über den Hof gezerrt wurde.
    Fothúm, Erla und Fragangu lachten, aber Dàvin achtete nicht darauf. Wut kochte in ihm hoch. Eine Beute wagte es, ihm Widerstand zu leisten? Ihn lächerlich zu machen? Das konnte er sich keinesfalls bieten lassen!
    Unvermittelt stieß er sich ab und sprang nach vorn, auf das Pferd zu, das so überrascht war, dass es nicht auswich. Ehe es sich versah, hing Dàvin an seinem Hals und zog den Kopf mit seinem Gewicht herunter. Trotzig bockte es weiter, aber es konnte ihn nicht abschütteln. Dàvins Mund war jetzt ganz nah an dem angelegten Ohr.
    »Hör zu«, zischte er. »Du hast zwei Möglichkeiten. Entweder, du gehorchst mir jetzt, lässt mich aufsitzen und machst alles, was ich will, oder ich komme heute Nacht wieder und werde dich schlachten und roh aufessen, und du wirst mir dabei zusehen, weil ich bei lebendigem Leibe mit deinen Schenkeln anfange und mich dann langsam nach vorn arbeite.«
    Das Pferd stand still.
    Dàvin ließ den Hals los und schickte sich an, in den Sattel zu steigen. Der Hengst legte die Ohren zurück. Auf seiner Brust bildeten sich Schweißflecken.
    Dàvin hatte zugesehen, wie Fothúm aufstieg, und er konnte sich auch vorstellen, wie er mit den Zügeln umgehen musste. Er nahm Schwung und saß gleich darauf im Sattel.
    Dàvin verlagerte das Gewicht und presste die Unterschenkel an den Pferdeleib. Und das Tier setzte sich tatsächlich in Bewegung.
    Nach einigen Runden in Schritt, Trab und Galopp ritt Dàvin zu Fothúm zurück, stieg ab und gab ihm die Zügel. »Nicht so unangenehm, wie ich dachte, aber ich gehe trotzdem lieber zu Fuß.«
    Fothúm grinste. »Jetzt bist du soweit.«
 
    Am Abend saßen Dàvin und Fothúm noch bei einem Krug Bergwein beisammen, während die beiden Frauen irgendwo draußen unterwegs waren.
    »Du kannst nicht einfach nach Barastie wandern«, sagte Fothúm in Dàvins Gedanken hinein. »Die Grenze dorthin ist geschlossen für die Alten, magisch und körperlich abgeriegelt durch Soldaten, die keine Gnade kennen, weil sie nichts mehr empfinden. Sie folgen nur noch den Befehlen des Netzes, das alles ist für sie: Mutter und Vater, Geliebte und Gott. Sie sind nicht mehr in der Lage, selbst zu denken oder zu entscheiden. Sie töten jeden, der sich nicht bekehren lässt.«
    »Fothúm«, sagte Dàvin eindringlich. »Hilf mir, lass mich nicht im Stich. Ich muss dorthinein. Gibt es nicht irgendeinen Weg? Sag es mir, ich bitte dich.«
    »Ja, es gibt einen Weg ... vielleicht. Vor der Grenze nach Barastie gibt es eine Stadt. Eine Totenstadt. Sie existiert schon seit den vier Königreichen. Totengräber wohnen dort, die jeden Leichnam in Ehren aufnehmen, der von Nahestehenden zur letzten Ruhe gebracht wird.«
    »Nekramantia!«, rief Dàvin aus. »Gewiss, ich kenne sie, doch ich konnte mir nie vorstellen, was dort geschieht. Diese Leute leben wahrhaftig von Todesriten?«
    »Ja. Vor allem die Alten Völker nehmen ihre Dienste in Anspruch. Es gibt keinen Ritus, den sie nicht durchführen, und jede Art der Bestattung wird anerkannt. Sei es, dass du auf einem Berg von Geiern gefressen werden willst, oder verbrannt, beerdigt, zur Statue versteinert, in ein Labyrinth gebannt ... Nekramantia, die einzigartige Stadt der Heiligen Toten, und ihre Einwohner sind die Nekramanten, die nur dafür leben, andere zur ewigen Ruhe zu führen. Ein Altes Volk. Ist dir mehr darüber bekannt?«
    »Die Stadt wurde, soweit ich weiß, schon vor der Schlacht auf dem Titanenfeld gegründet. Auch Lichtsänger, der einst

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