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Fyrgar - Volk Des Feuers

Fyrgar - Volk Des Feuers

Titel: Fyrgar - Volk Des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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gefallen; wieso sollte es uns kümmern, ob die Grenze gehalten wird? Und die Flammenritter stehen vielleicht sogar aufseiten der Schattenweber. Willst du dich gegen deine eigenen Leute stellen?«
    »Fothúm, mir machst du mit diesem Gerede nichts vor. Warum hast du mich denn ausgebildet?« Dàvin setzte eine ernste Miene auf. »Es bekümmert dich sehr, dass du nicht ausziehen kannst, um gegen die Schattenweber zu kämpfen. Du siehst in mir ein Mittel für dich, weil du selbst nicht mehr gehen kannst.«
    »Ich habe meine Meinung eben geändert«, brummte Fothúm. »Hauptsächlich sind doch die Menschen betroffen, oder? Es ist deren Angelegenheit.«
    »Danke, Fothúm«, sagte Dàvin, und eine Woge der Zuneigung überschwemmte ihn.
    Der Sinprasi war verdutzt. »Wofür?«
    »Du hast mir gerade bewusst gemacht, weshalb ich diese Gestalt erhalten habe. Und damit steht mein Entschluss mehr denn je fest. Es liegt in meiner Verantwortung. Die Menschen brauchen mich, und ich werde sie befreien. Dank deiner Lehren begreife ich jetzt, dass es nicht nur um meine persönliche Entscheidung geht oder meine Pflicht als Lehrmeister, jede Antwort zu wissen. Ich sah, wie eure Tiere geboren wurden, wie ihr gesät und gegossen habt, wie ihr erntet und alles Lebendige pflegt. Ich habe einen ähnlichen Frieden auch in meinen Bergen bei meinem Volk erlebt, bis ... nun, bis ich gehen musste. Ich habe den Frieden fortgenommen, und mein Volk ist nun von Sorge und Kummer erfüllt.
    Ich muss den Fyrgar ihren Frieden zurückbringen, und genauso muss all das, was du und alle hier unten schaffen und pflegen, erhalten bleiben. Ich kann nicht zulassen, dass es nur noch kaltes Gleichgewicht gibt, erfüllt nur noch von Gleichgültigkeit. Die Harmonie, die ich hier gefunden habe, gehört dazu. Deshalb weiß ich nun: Ich bin geschickt worden, vom Feuer selbst, weil Waldsee seine Wächter verliert und sonst niemand mehr da ist. Und deswegen habe ich Luvian erhalten.«
 
    Dàvins Stimme verklang. Fothúm betrachtete ihn schweigend.
    »Also du und kein anderer?«, sagte er schließlich.
    »Darüber denke ich nicht nach, denn ich habe so entschieden. Ob richtig oder falsch, wird sich noch herausstellen. Jedenfalls muss ich gehen. Und du wirst mir auf der Stelle mein Schwert zurückgeben.«
    Fothúm verschwand aus dem Haus und kam bald darauf mit Luvian zurück. »Ich habe es schon bereitgehalten, weil ich ahnte, dass du dich nicht aufhalten lassen würdest. Doch es tut mir leid um das Schwert und um dich, denn ich schätze dich sehr.«
    »Ein Lehrer muss loslassen können«, sagte Dàvin lächelnd.
    »Gilt das nicht auch für dich?«
    »Ich habe die Ausbildung noch nicht abgeschlossen.«
    Fothúm rieb sich über den Flaum am Arm und überlegte. Schließlich entschied er sich, nicht weiter auf das Thema einzugehen.
    »Eine Frage habe ich noch«, schwenkte er um. »Damals, bei unserer ersten Begegnung ... hättest du mich einfach töten und das Schwert wieder an dich nehmen können. Auch wenn du zu dem Zeitpunkt einen sterblichen menschlichen Körper hattest, mit dem du noch nicht gut zurechtkamst, warst du mir bereits überlegen. Warum hast du mich am Leben gelassen?«
    »Weil du mich ebenso am Leben gelassen hast«, erwiderte Dàvin. »Ich töte nur zur Nahrungsaufnahme. So wie du. Und nicht, um zu stehlen.«
    Fothúm nickte. »Aber du bist dir bewusst, dass es nicht mehr so sein kann, sobald du Honigwinter verlässt? Eines Tages wirst du aus anderem Grund töten müssen. Um dich oder jemand anderen zu verteidigen, um ans Ziel zu gelangen. Die Schattenweber werden sich nicht mit klugen Worten zur Aufgabe überreden lassen.«
    Dàvin verschwieg den Kampf mit den Krahim, und dass er bereits nicht zum Stillen seines Hungers getötet hatte. Dass er wusste, wie es sich anfühlte, einem intelligenten Wesen die Kehle aufzuschlitzen, ihm das Leben blutdürstig, voller Zorn und Rache zu nehmen, sich am hervorsprudelnden warmen Blut zu erfreuen und ohne Reue in die sterbenden Augen zu blicken, weil es in diesem Moment gerecht schien. »Ich bin mir dessen bewusst«, antwortete er. »So mag es denn auch sein. Doch ich werde es vermeiden, solange ich kann. Das ist eines der wenigen Dinge, das ich mir von meinem Volk noch bewahren kann: Einen Zwist friedlich beizulegen, durch das Wort, nicht die Waffe.«
    »Wir werden sehen.« Fothúm wirkte auf einmal müde.
    Und das war kein Wunder.
 
    Die beiden Frauen schraken zusammen, als Dàvin mit seinem lautlosen Schritt bei

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