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Gabe des Blutes

Gabe des Blutes

Titel: Gabe des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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frustrierst du mich doch«, murmelte sie an seinem Ohr. Doch sie ließ die Hände ohne weiteren Kommentar ins Wasser platschen.
    Reule hob schließlich den Kopf, als sie den Kopf mit geschlossenen Augen und einem durchtriebenen Lächeln auf den Lippen nach hinten fallen ließ und an der Oberfläche trieb. Sie war zufrieden mit sich, dass sie seinen Willen gebrochen und sich durchgesetzt hatte, das kleine Miststück. Doch er ließ sie ihren kleinen Sieg genießen. Das war ein Kampf, den er gern verlor, außer …
    Er war noch nie mit einer solchen Situation konfrontiert worden. Er fragte sich, ob überhaupt ein Sánge es jemals gewesen war. Das Gute daran, dass man einen bestimmten Ruf hatte, war, dass jeder bereits die »Verderbtheit« der Sánge kannte. Aber Mystique war nicht im Bilde darüber und hatte somit keine Vorurteile. Auch wenn er nicht genau sagen konnte, ob sie mehr Informationen hatte, als er vermutete, konnte er nicht davon ausgehen. Es wäre falsch, sie mit der Intensität eines Sánge-Liebesaktes zu konfrontieren, ohne dafür zu sorgen, dass es zwischen ihnen keine Missverständnisse über die Einzelheiten gab.
    Reule sah, wie sie ihren Rücken durchbog und ihr Haar ins Wasser tauchte, wobei sich ihre schönen Brüste deutlich hoben, die verführerischen Spitzen sich zusammenzogen, sodass er seine freie Hand zur Faust ballen musste, um sich zurückzuhalten. Bei Gott, er wollte sie dort schmecken, wollte sie zwischen seine Fangzähne nehmen, die sich innen in seine Lippen bohrten, und mit seiner lechzenden Zunge an ihren Nippeln spielen.
    »Zum Teufel«, flüsterte er, wandte den Kopf ab und schloss die Augen, während er versuchte, sein erhitztes Blut und seine Atmung unter Kontrolle zu bringen. Es war nicht gerade hilfreich, dass sich ihr schwankender Hintern an seine stärker werdende Erektion schmiegte. Reule hätte gute Lust gehabt, ihre Gedanken zu lesen, um herauszufinden, ob sie das absichtlich tat. Sie war eigentlich zu erfahren, was sexuelle Dinge betraf, um es nicht besser zu wissen.
    »Reule? Wie geht es Chayne?«
    Bei der Frage ließ er den Kopf zu ihr herumschnellen und blickte sie überrascht an. Er hatte gar nicht mehr an Chayne gedacht, seit er das Zimmer verlassen hatte. Es sah ihm gar nicht ähnlich, dass er seine Verbindung mit einem kranken Rudelgefährten ignorierte. Abwesend strich er ihr das wirre rote Haar aus der Stirn.
    »Ich glaube, du hast ihm das Leben gerettet, Kébé . Nein. Ich weiß es.« Er umfasste ihren Hinterkopf, zog ihren Oberkörper aus dem Wasser und hielt sie erneut an sich gedrückt, während er ihr in die Augen blickte. »Dafür werde ich dir ewig dankbar sein. Meine Rudelgefährten sind ein Teil von mir. Ein Teil meines Geistes, wenn du so willst. Ich habe noch nie einen verloren, doch ich habe damit gerechnet, Chayne zu verlieren. Ich war sogar bereit, ihm die Sache leichter zu machen. Als du dich in ihn hineinversetzt hast, hast du mitbekommen, wie es sich anfühlt, wenn man zu einem Rudel gehört. Als du ihn gerettet hast, hast du dem Rudel unvorstellbaren Schmerz erspart. Nicht einmal Sánge verstehen immer, wie es sich anfühlt, ein Rudel zu sein.«
    »Ich weiß, wie es sich anfühlt, Chayne zu sein«, berichtigte sie ihn mit einem leichten Schauder.
    »Chayne im schlimmsten Zustand, Kébé «, brachte er ihr in Erinnerung, während er die Lippen auf ihre Wange legte.
    »Ich weiß. Glaub mir.« Sie glitt nach vorn und legte ihre Wange an seine Schulter. Er spürte einen Anflug von Anteilnahme in ihr hochkommen, als sie daran dachte, wie sie plötzlich mit Chaynes Stimme gesprochen hatte. »Warum hast du ihn ausgeblendet, Reule? Er wird das wissen wollen.«
    Reule versteifte sich, auch wenn in ihrer Stimme kein Vorwurf lag. »Ich bin mir nicht sicher, ob ich deine Frage verstehe, Mystique«, sagte er argwöhnisch.
    »Er versteht, warum ihr den Raum nicht mehr betreten habt, als der Verfall eingesetzt hatte. Ihr habt darauf vertraut, dass der Pharmazeut sich um ihn kümmert, und ihr konntet es nicht ertragen, ihn leiden zu sehen. Doch du warst derjenige, an den er gedacht hat, Reule. Du warst derjenige, den er um Erlösung angefleht hat. Er wusste, dass Delano nicht dazu in der Lage gewesen wäre, doch er hat gedacht, dass du dich nicht verweigerst. Wie konnte es nur so weit kommen, ohne dass du eingegriffen hast?«
    Ihre verblüffend klare Wahrnehmung der Situation sagte ihm, dass sie nicht einfach so daherredete. In den wenigen Minuten im Speisesaal

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