Gabe des Blutes
welche Wirkung sie auf seinen Körper hatte. Er war hart und heiß unter dem nassen Stoff seiner eng anliegenden Hose, die er der Schicklichkeit wegen angelassen hatte. Der Schicklichkeit würde hier jedoch keinesfalls Genüge getan, wenn es nach dem Zustand ging, in dem er sich befand.
Mystique schnappte nach Luft angesichts seiner Erregung und seiner Härte, wie Marmor, aber kein bisschen kalt. Mit einer Hand packte er ihren einen Oberschenkel, den sie um seine Hüften gelegt hatte, und sie stöhnte aus tiefster Seele auf und schob ihr Schambein vor, um seinen Stoß aufzunehmen.
Reule stieß einen fiebrigen Fluch aus, während er das Gesicht an ihrem Hals vergrub.
»Ich will alles an dir schmecken. Will dich überall berühren. Verdammt, ich will in dir sein«, knurrte er. »Ich will dich eng um mich spüren, als würdest du mich erwürgen. Ich will, dass du kommst, bis ich in dir schwimme und du meinen Namen schreist. Das will ich!«
»Oh!«, keuchte sie, als sie spürte, wie er ihren Körper mit seinem schaukelte und reizte. »Das will ich auch.« Sie seufzte genüsslich an seinem Haar. »Ich will dich überall spüren. Deine Hände, deinen Mund, aber nicht so, als hättest du Angst, ich könnte zerbrechen. Ich bin zart, aber ich bin auch stark. Ich will deinen Körper kennenlernen«, hauchte sie. »Ich will spüren, wie du in mich eindringst, bis du mich ganz ausfüllst.«
»Gott, hilf mir«, knurrte Reule wild, als sich sein Körper über ihr zu einem festen Muskelberg anspannte. Er bebte vor Anstrengung, und sie versuchte sein Gesicht zu sehen, das er absichtlich von ihr abgewandt hatte.
»Reule? Habe ich etwas Falsches gesagt?«, fragte sie ängstlich.
»Schhh«, sagte er leise und drückte ihr einen sanften Kuss auf die Schulter, stemmte sich von ihr hoch und stützte sich auf Hände und Knie. Der Verlust seiner Wärme und seines Gewichts war so, als wäre ihr etwas von ihrem eigenen Körper abhandengekommen. Sie zitterte, und er bemerkte, wie sie ihre Arme zurückzog und schützend auf ihre Brüste legte. Er betrachtete sie kurz aus seiner haselnussbraunen Iris, die angesichts der vor Erregung vergrößerten Pupillen kaum zu sehen war. Dann beugte er sich hinunter, um sie auf die Wange zu küssen, bevor er die Lippen auf eine Stelle unter ihrem Ohr presste.
»Hör mir zu, Kébé . Erstens, ich werde das, wonach wir beide uns sehnen, nicht tun, solange du noch verwundet bist. Und ich hoffe, du weißt, wie schwer es mir fällt, mich von dir zurückzuziehen, Liebling. Ich hasse mich selbst dafür, dass ich so rücksichtslos bin.«
»Stopp«, flüsterte sie. »Mir geht es gut. Es tut fast nicht mehr weh.«
»Darum geht es nicht. Und das ist auch nicht der einzige Grund. Es gibt Dinge …« Er zögerte und holte tief Atem. »Es gibt ein paar Dinge, die ich dir zuerst sagen muss. Es gibt Dinge, über die körperliche Vereinigung bei den Sánge, die du vorher wissen musst. Ich habe Angst, dass du erschrickst, wenn ich dich nicht vorbereite. Verdammt, du wirst vielleicht auf jeden Fall erschrecken.«
Die Erkenntnis traf sie wie ein Schwall eiskaltes Wasser, und ihr wurde klar, was sie übersehen hatte. Was sie überhört hatte. Sie packte ihn bei den Haaren und zwang ihn, sie anzusehen. Sie betrachtete ihn sehr aufmerksam und berührte dann mit einer Fingerspitze vorsichtig seine geschlossenen Lippen.
»Zeig es mir«, flüsterte sie. Dann beugte sie sich vor und presste ihre Lippen auf seine, drängend und warm. »Zeig es mir, Reule.«
Reule öffnete die Lippen ganz leicht und küsste sie dann. Er ließ die Leidenschaft langsam wachsen, horchte auf ihren Atem. Dann teilte er die Lippen, tastete nach ihrer Zunge und gab sich ihr preis.
Mystique spürte, wie die tödlichen Fangzähne über ihre Lippen und über ihre Zunge strichen, und erschauerte. Mit der Zunge glitt sie in einer sinnlichen Berührung neugierig über die übergroßen Eckzähne, sodass Reule kurz erbebte. Sie musste lächeln, und sein Mund drängte sich fester gegen ihren, damit sie einen leidenschaftlichen Kuss ausprobieren konnten, wenn er sich in diesem Zustand befand. Es war gar nicht so anders, nur dass die kleinen spitzen Stiche ziemlich stimulierend waren. Sie stellte sich vor, sie woanders an ihrem Körper zu spüren. Doch bevor das passierte, musste er ihr verraten, warum er so gezögert hatte, ihr davon zu erzählen.
Sie löste sich genauso widerstrebend von seinen Lippen, wie er sich von ihren löste, doch in dem Wissen,
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