Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gabe des Blutes

Gabe des Blutes

Titel: Gabe des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
Vom Netzwerk:
keine Rolle. Alles was zählte, war der fordernde und erregte Druck auf ihre Lippen, und seine Zunge, die zwischen ihre Zähne stieß, um ihren Geschmack aufzunehmen und seinen zu hinterlassen. Die herbe Feuchtigkeit war wie Dynamit in ihrem Körper und hinterließ ein wildes Durcheinander, bis sie genussvoll stöhnte und ihr vor Erleichterung die Tränen in die Augen traten. Mit beiden Händen packte er ihren Kopf, legte die Finger auf ihre Wangen und umschloss mit den Daumen ihr Kinn. Als die Tränen kamen, tropften sie ihm über die Finger.
    Die Intensität ihrer Gefühle mitzuerleben bewirkte, dass Reules Zorn wie von selbst verrauchte. Er küsste sie sanft, bevor er sich gerade so weit von ihrem Mund löste, dass er ihr in die Augen schauen konnte. Sie hob die Lider, als wüsste sie genau, was er von ihr wollte, und ließ ihn ihre seelische Not sehen. Es gab nicht den geringsten Zweifel. Es war, als glaubte sie, dass sie auf der Welt war, um mit ihm zusammen zu sein.
    Als Reule diesmal ihren Mund berührte, gab es nichts als Verlangen zwischen ihnen. Alles war verbannt bis auf die Lust, die sich in dem Augenblick Bahn brach, als er es zuließ, und deren Kraft berauschend und köstlich war. Ihr Geschmack, wie ein Konfekt von unvergleichlicher Süße, strömte über seine Zunge. Seine Zunge bohrte sich immer tiefer hinein, und er stöhnte, als sie ihn an den Haaren packte, seinen Kopf zur Seite zog und seine Begierde erwiderte. Eine Begierde, die seinen Körper entflammte wie ein Funken die trockene Ebene, ein Flächenbrand, der in ihm wütete und auf seinem Weg alles verschlang.
    Mystique löste sich von seinem Mund, warf den Kopf zurück und rang nach Atem, während sie ihn zu ihrem Hals schob. Er gehorchte ohne Widerstreben und ohne nachzudenken, während seine Lippen über ihre Haut glitten, die süß und würzig schmeckte. Er spürte das erregte Beben ihres Atems und bemerkte ihren heftigen Pulsschlag unter seiner Zunge. Er umfasste ihren Hinterkopf mit den Händen und neigte ihn zur Seite. Seine Finger zerstörten ihre Hochsteckfrisur, und eine Kaskade blutroter Locken löste sich. Er spürte sie auf seinem Gesicht, seinem Hals und seinen Händen, ihr Duft war berauschend, während sie ihren Körper ungeduldig an ihm rieb. Reule berührte ihre Schlagader am Halsansatz, dort, wo sich der elegante Scheitelpunkt ihrer Schulter befand. Sie stöhnte und erschauerte, als er die Hand ins Wasser tauchte und sie auf ihren Rücken legte, um sie noch fester an sich zu pressen.
    Seine Fangzähne zeigten sich plötzlich und unkontrolliert. So wie er auch das Hartwerden seines Geschlechts nicht unterdrücken konnte. Bei dieser Frau gehörten die beiden Reaktionen zusammen. Sex und Wildheit. Das Bedürfnis nach dem Körper und nach dem Blut. Das war nicht die Norm bei den Sánge, egal, was Außenstehende glauben mochten. Das Bedürfnis nach dem Blut des Geliebten existierte, doch es kam erst kurz vor dem Höhepunkt ins Spiel. Was Mystique da mit ihm machte, war eine atemberaubende Anomalie.
    »Du zerstörst meinen Gleichmut, schaltest meine Selbstkontrolle aus«, warf er ihr barsch vor und stöhnte aus tiefstem Inneren, als sie ihre Hände von seinem Haar über die erhitzte Haut seiner Schultern und Arme gleiten ließ. Wusste sie, was für ein Risiko sie einging? Begriff sie, was passieren würde, wenn sie es bis zum Äußersten trieb? Reule presste die geschlossenen Lippen fest auf ihre Haut und versteckte die spitzen Zähne, bevor sie sie spüren konnte. Er schloss die Augen und versuchte, den Aufruhr seiner Sinne zu beruhigen. »Beinahe hätte ich vergessen, dass du verletzt bist«, sagte er rau und hoffte, dass sie nicht bemerkte, wie die Fangzähne seine Artikulation beeinträchtigten. Er brauchte Zeit. Zeit, um es ihr zu erklären, es ihr begreiflich zu machen und sich daran zu gewöhnen. Um herauszufinden, ob sie wirklich verstand, was sie da verlangte. Und es stimmte, was er gesagt hatte. Er würde nicht zulassen, dass sie wegen ihrer Leidenschaft für ihn Schmerz und Verletzungen erlitt.
    Sie hatte schon genug erlitten, und er wollte es nicht noch schlimmer machen.
    » Kébé «, flüsterte er liebevoll an ihrer Haut, während er seinen verräterischen Zahn an ihrem Hals und Haar verbarg, »nimm die Hände von mir, Liebling. Deine Berührung lenkt mich ab.«
    Sie lächelte. Er konnte es fühlen, auch wenn er es nicht sehen konnte. »Sehr edelmütig. Auch wenn ich deine Prinzipien bewundere, mein Primus,

Weitere Kostenlose Bücher