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Gabriel Lambert

Gabriel Lambert

Titel: Gabriel Lambert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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mein Zeuge sind.«
    »Sie dürfen mit mir rechnen.«
    »Bringen Sie bitte Ihre Degen mit; ich möchte meine deshalb nicht benutzen, damit er nicht sagen kann, ich wolle mich meines Vorteils versichern.«
    »Sie werden sich mit Degen schlagen?«
    »Ja, das ist mir lieber; das tötet ebensogut wie die Pistole und macht nicht zum Krüppel; eine schlechte Kugel zerschmettert einem den Arm, man muß ihn abnehmen, und man ist verstümmelt. – Bringen Sie Ihre Degen mit.«
    »Es ist gut; ich werde um fünf Uhr bei Ihnen sein.«
    »Um fünf Uhr! Wie belustigend muß es auch für Sie sein, um fünf Uhr aufstehen zu müssen!«
    »Oh, mir ist es beinahe gleichgültig, denn es ist die Stunde, zu der ich mich sonst schlafen lege.«
    »Gleichviel, wenn die Dinge unter anständigen Leuten vorgehen und Sie mein Zeuge sind, so lassen Sie mich schlagen, wie es Ihnen beliebt, doch lassen Sie mich um elf Uhr oder zur Mittagsstunde schlagen, und Sie werden sehen, bei meinem Ehrenwort, es wird kein Vergleich sein; ich werde zu hundert Prozent gewinnen.«
    »Still doch, ich bin überzeugt, Sie sind morgen unübertreffl ich.«
    »Ich werde mein Bestes tun; doch auf Ehre, ich hätte mich lieber heute abend wie ein Soldat auf der Wache unter einer Laterne geschlagen, als daß ich morgen um eine solche Stunde aufstehen müßte; Sie, mein Lieber, der Sie kein Testament zu machen haben, legen Sie sich zu Bett und empfangen Sie meine Entschuldigung im Namen dieses Menschen.«
    »Ich gehe von Ihnen, mein lieber Olivier, doch nur, um Ihnen Ihre ganze Zeit zu lassen. Haben Sie mir sonst einen Auftrag zu geben?«
    »Ja, bitte. Ich brauche zwei Zeugen: Gehen Sie in den Club, und sagen Sie Alfred de Nerval, ich rechne auch mit ihm; das wird ihm nicht zu lästig sein, er wird bis um diese Stunde spielen, und damit ist alles abgemacht. Dann brauchen wir – bei meinem Ehrenwort, ich weiß nicht, wo ich den Kopf habe –, wir brauchen einen Arzt; ich habe keine Lust, diesem Herrn, wenn ich ihm einen Degenstich beibringe, das Blut auszusaugen; es ist mir lieber, wenn man ihn zur Ader läßt.«
    »Haben Sie an jemand Bestimmtes gedacht?«
    »Wie meinen Sie?«
    »Ob Sie an einen bestimmten Arzt gedacht haben.«
    »Nein! Ich halte von ihnen allen nicht viel. Nehmen Sie Fabien; ist es nicht Ihr Arzt? Es ist auch mein Arzt; er wird uns diesen Dienst mit Vergnügen leisten, wenn er nicht etwa befürchtet, es könnte ihm beim König schaden; Sie wissen ja wohl, daß er alle Vierteljahre bei Hof ist, um den König zu untersuchen.«
    »Seien Sie unbesorgt, er wird nicht daran denken.«
    »Ich glaube es auch, denn er ist ein vortreffl
    icher Junge; entschul-
    digen Sie mich bei ihm, daß ich ihn zu einer solchen Stunde auf-zustehen veranlasse.«
    »Bah, er ist daran gewöhnt!«
    »Für eine Geburtshilfe, ja, aber nicht für ein Duell. – Doch ich plaudere hier wie eine Elster und halte Sie auf, während Sie im Bett sein sollten. Legen Sie sich nieder, mein lieber Freund, legen Sie sich nieder.«
    »Gute Nacht und guten Mut!«
    »Ich schwöre Ihnen, ich weiß nicht, wie es sein wird«, sagte Olivier, indem er gähnte, als wolle er sich den Kiefer ausrenken, »in der Tat, Sie machen sich keinen Begriff davon, wie sehr es mich langweilt, mich mit diesem Burschen zu schlagen.«
    Nach diesen Worten verließ mich Olivier, um nach Hause zu gehen, während ich in den Club und zu Fabien ging.
    Ich hatte ihm, als ich ihn verließ, die Hand gegeben und gefühlt, daß seine Hand von einem nervösen Zittern befallen war.
    Ich begriff das nicht. Olivier stand beinahe in dem Ruf, keinem Duell aus dem Wege zu gehen. Wie konnte ein Zweikampf plötzlich einen so heftigen Eindruck auf ihn machen.
    Nichtsdestoweniger war ich seiner für den anderen Tag sicher.
    . Kapitel
    Vorbereitungen
    Ich lief zum Doktor und von da in den Club; Alfred versprach, sich nicht niederzulegen, und Fabien wollte zur verabredeten Stunde aufgestanden sein. Beide sollten sich drei Viertel fünf bei Olivier einfi nden.
    Ich kam halb fünf Uhr zu ihm, um ihm zu sagen, es sei alles nach seinem Belieben geordnet.
    Er saß an seinem Tisch und schrieb einen Brief.
    Er hatte sich nicht niedergelegt.
    »Nun, mein lieber Olivier«, fragte ich, »wie befi nden Sie sich?«
    »Sehr unbehaglich. Sie sehen den müdesten Menschen der Erde; ich hatte, wie ich vermutete, nicht Zeit, auch nur eine Minute zu schlafen, und kein Feuer hier, so daß ich mich nicht wärmen konnte. Ist es kalt draußen?«
    »Nein, aber es ist

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