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Gabriel

Gabriel

Titel: Gabriel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Killough-Walden
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ein Witz! Deine Magie gönne ich dir. Mit Engeln habe ich’s ohnehin nicht so.« Mit einem anzüglichen Grinsen entblößte sie ihre perfekten weißen Zähne. »Die bösen Jungs sind mir lieber, das weißt du.« Sie zwinkerte Juliette zu, die sich sofort entspannte.
    »Sehr gut.« Jules nahm sich eine Packung kandierter Parmaveilchen. »Nur so einer kann dich im Zaum halten.«
    »Nicht einmal der! « Soph warf ihr einen verschmitzten Blick über die Schulter zu und trug ihren Einkaufskorb zur Kasse. »Das werde ich dir heute Abend beweisen und dich zwingen, alle zehn Männer zu küssen, ganz egal, was dein Bräutigam dazu sagt!«
     
    »Bist du bereit?«, fragte Michael leise und rückte Gabriels Hemdkragen zurecht. Sie standen vor dem Altar einer Kirche von Cruden Bay, wo sie soeben die letzten Vorbereitungen für die Hochzeit getroffen hatten. Nun würden sie in einem Auto, das am Straßenrand wartete, zum nahen Slains Castle fahren, wo die Zeremonie stattfinden sollte.
    Dort waren Juliette und ihre Begleiterinnen bereits eingetroffen, in einem reich verzierten Brautzelt, das Mike und Max errichtet hatten, vor neugierigen Blicken geschützt.
    »Seit verdammten über zweitausend Jahren bin ich bereit«, erwiderte Gabe grinsend. Sein Körper prickelte, seine Brust weitete sich, und eigenartige Emotionen erfüllten ihn, wenngleich immerhin nur angenehme. »Ist Az schon da?«
    »Hier bin ich«, erklang eine tiefe, melodische Stimme, und Gabriel wandte sich zu seinem Bruder, dem Vampir, um. In einem eleganten schwarzen Smoking betrat er die Kirche und ging langsam zum Altar.
    »Fabelhaft, wie du dich rausgeputzt hast!«, hänselte ihn Michael.
    Azrael zeigte ihm seine Zähne. Dann zog er ein zusammengerolltes, mit einem rubinroten Satinband umwickeltes Pergament aus der Tasche seines Jacketts und hielt es dem Bräutigam hin. »Für dich.«
    Argwöhnisch starrte Gabe das Schriftstück an. »Was ist das?«
    »Ein Hochzeitsgeschenk von uns allen«, erwiderte Az.
    Immer noch vorsichtig, nahm Gabriel die Rolle aus den spitzen Fingern des Vampirs und löste das Band. Blutrot flatterte es zu Boden.
    Gabe entrollte das Pergament und las den Text. Beinahe wäre ihm das Herz stehen geblieben. Ungläubig studierte er die Zeilen noch einmal. Dann starrte er in die glühenden Augen des Vampir-Erzengels.
    »Schon gut, gern geschehen«, murmelte Az.
    Gefolgt von Michael, schlenderte er durch den Mittelgang der Kirche zum offenen, mondhellen Tor, wo Uriel wartete und seine grünen Augen auf Gabe richtete. »Bist du bereit?«
    Wie gelähmt stand der Himmelsbote immer noch vor dem Altar, die Urkunde in den steifen Fingern. Nun war er der stolze Besitzer von Slains Castle an der Küste von Cruden Bay, Schottland. Das heißt, wenn meine Außen mich nicht trügen, wenn ich nicht träume. Zitternd rang er nach Luft, halb lächelte, halb lachte er. Er dachte an das Schloss, an seine schöne Braut. Wie würde sie die Neuigkeit aufnehmen?
    »Ja«, antwortete er, fast atemlos vor Glück. »Ja, das bin ich.«

Epilog
    In dieser Nacht spielten die Dudelsackpfeifer besonders melodisch. Die Musik erfüllte die Meeresluft. Fasziniert verstummten die Hochzeitsgäste, als die Brautjungfer am Ende des Gangs erschien, zwischen den zerfallenen Schlossmauern dahinschritt und Rosenblätter streute.
    Gabriel nickte Eleanore zu, und sie lächelte ihn an. In Lavendelblau sah sie hinreißend aus. Aber er wusste, so würde sie immer aussehen, ganz egal, was sie anhatte. Sie nahm ihren Platz zur Linken des Priesters ein, gegenüber von Uriel.
    Soeben tauchte die Trauzeugin der Braut am Ende des Ganges auf. Juliettes beste Freundin Sophie Bryce trug Lila, die Farbe der schottischen Distel. Von diesem Farbton hob sich ihr langes goldblondes Haar wirkungsvoll ab.
    Wie Gabriel zugeben musste, war die Freundin seiner Liebsten eine atemberaubende Schönheit. Sie nickte ihm zu, lächelte Eleanore warmherzig an und nahm ihren Platz gegenüber von Azrael ein, dem Trauzeugen des Bräutigams.
    Als Gabriel zurücknickte, spähte sie über seine Schulter, und er sah ein seltsames Flimmern in den Tiefen ihrer sonnengoldenen Iris. Doch darauf konnte er sich jetzt nicht konzentrieren, denn alles in ihm fieberte einer anderen Frau entgegen. Wenn sie nicht bald auftauchte, würde er alle Traditionen vergessen und den Altar verlassen, davonstürmen und sie suchen.
    Endlich stimmten die Dudelsackpfeifer ein Crescendo an, und Juliette erschien zwischen ihren Eltern. Überwältigende

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