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Gabriel

Gabriel

Titel: Gabriel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Killough-Walden
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die Pupillen ihres Mannes weiteten und seine Leidenschaft bezeugten. Als würde er ihre Reaktion spüren, wurde sein Lächeln breiter, fast bedrohlich.
    Da beschloss sie, die Qual zu verlängern. »Soeben dachte ich, solange sich die Adarianer und Sam irgendwo dort draußen herumtreiben, wird es ein Kampf werden für die anderen«, sagte sie wahrheitsgemäß. Sie sorgte sich um die anderen Sternenengel, nachdem sie selbst ein hartes Leben geführt hatte. Von Kindesbeinen an war sie vor den Adarianern geflohen – seit deren Anführer gesehen hatte, wie ein verletztes Kind unter ihren Händen genesen war. Nicht zuletzt wegen der anderen Sternenengel war sie mit Uriel auf der Erde geblieben, nachdem sich vor vier Monaten ihre Seelen vereint und sie sich ihre Flügel buchstäblich verdient hatten. Damals hätten sie die Erde verlassen und in Uriels Heimatgefilde ziehen können. Doch sie hatten die Menschenwelt vorgezogen.
    Sein Lächeln erlosch nicht. Zweifellos wusste er, dass sie erregt war und ihn hinhielt. Bereitwillig spielte er mit. »Die anderen Sternenengel?«, fragte er, und sie nickte.
    Irgendwo auf der Welt lebten drei Frauen, die ihr glichen. Jede von ihnen besaß übernatürliche Fähigkeiten, und eine jede war einem der drei anderen Lieblingserzengel des Alten Mannes zur Seelengefährtin bestimmt. Aber für Uriel und Eleanore war die Vereinigung nicht einfach gewesen. Die Adarianer – zwölf mächtige Erzengel, vom Alten Mann auf die Erde verbannt – wollten einen Sternenengel in ihre Gewalt bringen, in der Hoffnung, dessen Heilkunst absorbieren zu können. Und Samael …
    Bei diesem Gedanken verebbte Eleanores sinnliche Erregung. »Was glaubst du, was Sam plant?«, fragte sie leise. Samael erschien ihr rätselhaft. Einst der Lieblingserzengel des Alten Mannes, war er von Michael verdrängt worden. Und er war auch der dreizehnte Adarianer, doch im Gegensatz zu den anderen zwölfen war er vom Alten Mann nicht aus dem Himmel auf die Erde verbannt worden, sondern erst zusammen mit den vier Günstlingen des Alten Mannes auf die Erde übergesiedelt, um die Sternenengel seinerseits zu suchen. Oder zumindest glaubten das Uriel und seine Brüder.
    Was Sam tatsächlich beabsichtigte, wussten sie nicht.
    Ohne jeden Zweifel war er stärker als die vier Favoriten, was er ihnen im Lauf der Zeit auf schmerzliche Weise bewiesen hatte. Bei jeder sich bietenden Gelegenheit machte er ihnen das Leben zur Hölle. Vor vier Monaten hatte er Uriel mit List und Tücke veranlasst, einen Vertrag zu unterzeichnen, der dazu führte, dass Uriel sich in den Vampir verwandelte, den er in dem Film dargestellt hatte. Der Fluch hätte ihn beinahe von Ellie getrennt, nachdem sie eben erst ein Paar geworden und bestrebt gewesen waren, einander noch näher zu kommen.
    Warum hat Samael das nur getan, fragten sich die vier Erzengel. Er behauptete, auch einen Sternenengel für sich haben zu wollen – aus seinen eigenen Gründen. Aber letzten Endes blieb er seinem rätselhaften Wesen treu und half Ellie und den Brüdern, die Adarianer in einer grauenhaften Schlacht in Texas zu besiegen. Er war ebenso geheimnisvoll wie gefährlich. Nun, vielleicht nicht ganz im gleichen Maße.
    Denn er war sehr, sehr gefährlich.
    »Wer weiß?«, beantwortete Uriel die Frage seiner Frau. Er seufzte, enttäuscht über die Wende, die das Gespräch genommen hatte. Dann umschlang er ihre Taille und sank mit ihr tiefer in die Polster der Couch. »Allmählich glaube ich, er existiert nur, damit ich mich versucht fühle, ihn zu töten.«
    Den Kopf schräg gelegt, schaute sie ihren Mann mit schmalen Augen an. »Ach ja?« Sie sah seine zusammengepressten Lippen, spürte die unbewusste besitzergreifende Forderung in seinen angespannten Muskeln. Anscheinend ärgerte er sich, weil sie Sam erwähnt hatte. In diesem Moment hätte sie nicht mal an Sam denken sollen. »Eifersüchtig?«, flüsterte sie.
    Da kehrte sein Lächeln zurück, und er schob eine Hand unter ihren BH. »Immer.«
     
    General Kevin Trenton, der Anführer der Adarianer, war ein hochgewachsener, kräftig gebauter Mann mit schulterlangem schwarzem Haar und eisblauen Augen. In übernatürlichen Kreisen kannte man auch seinen ursprünglichen Namen: Abraxos. Aus verschiedenen Gründen hatte er seinen offiziellen Namen im Lauf der Jahre mehrmals geändert. Die meisten seiner Männer nannten ihn einfach nur ›General‹.
    Jetzt stand er vor einem Waschbecken in einem der zahlreichen Räume des Hauptquartiers der

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