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Gabriel

Gabriel

Titel: Gabriel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Killough-Walden
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in diesem Moment sprang Edeen auf, hob eine Hand, und das Stimmengewirr verstummte.
    »Hört mir zu!« Sie stieg auf ihren Stuhl. »Ihr alle hattet euren Spaß!« Ihre Hände in die Hüften gestemmt, starrte sie die Männer der Reihe nach an. »Jetzt reicht’s! Das ist eine Samhain-Tradition, keine März-Tradition. Und ich lasse mich nicht von euch zwingen, jemanden zu heiraten, nur weil’s zwei verdammte Nüsse so wollen!«
    Lautes Gelächter erfüllte das ganze Pub. Teilweise klang es nervös, denn auf den Äußeren Hebriden pflegten die Frauen nicht zu fluchen. Aber Edeen Dougal hatte einen gewissen Status erworben, und so wurde es akzeptiert.
    Angus Dougal bahnte sich einen Weg durch die Menge und blieb vor ihr stehen. Immer noch auf dem Stuhl stehend, überragte sie ihren Bruder um Haupteslänge. Herausfordernd musterte sie ihn.
    »Steig da runter und misch dich nicht ein …«, begann er.
    »Ach, halt den Mund, du bist nicht mein Dad«, unterbrach sie ihn verächtlich und verdrehte die Augen. »Hau bloß ab!« Sie sprang vom Stuhl herunter, schlenderte zur Tür und warf ihr blondes Haar über die Schulter zurück. »Bei diesem Unsinn mach ich nicht mit.« An die Allgemeinheit gewandt, fügte sie hinzu: »Findet ihr nicht, dass ihr alle ein bisschen kindisch seid?«
    Ihre Freundinnen folgten ihr. Die eine zog sich noch ihre Jacke über, die andere rückte den Riemen ihrer Handtasche zurecht. Belustigt und leicht verlegen seufzten sie beide. An Edeens Eigenwilligkeit waren sie längst gewöhnt.
    Zum Abschied nickte sie dem Barkeeper zu, der wissend lächelte. Und dann verschwand Edeen Dougal mit ihren Begleiterinnen.
    Vor lauter Erleichterung hätte Gabriel fast geweint.
    »Nun bist du gerettet, Black.« Stuart lachte wieder und schüttelte den Kopf. »Und das von einem Mädchen!«
    »Aye.« Gabriel hob sein Glas, ein schiefes Grinsen auf seinem attraktiven Gesicht. »Möge der Allmächtige die Frauen segnen …«

2
    »Was glaubst du, wie die anderen Sternenengel aussehen?« Eleanore saß auf Uriels Schoß, wickelte sich eine Strähne ihres langen blauschwarzen Haars um den Finger und beobachtete das Kaminfeuer im geräumigen Wohnzimmer des Erzengelhauses.
    »Keine Ahnung. Jedenfalls siehst du genauso aus, wie ich’s mir immer vorgestellt habe. Also nehme ich an, die anderen gleichen den Fantasiebildern meiner Brüder.«
    Eleanore wandte sich ihrem Ehemann zu. Mit seinen eisgrünen Augen und den braunen Locken erschien er ihr so wunderbar wie immer. Trotzdem runzelte sie die Stirn, verärgert über seinen Kommentar. Warum sollte das Aussehen einer Frau von den Wünschen eines Mannes abhängen?
    Als hätte Uriel ihren Unmut gespürt, schenkte er ihr sein umwerfendes Lächeln und lachte leise. »Sicher ist es auch andersherum möglich. Die äußere Erscheinung der Sternenengel könnte ebenso gut unsere Träume und Erwartungen beeinflussen.«
    Nun, das gefiel ihr etwas besser, und sie erwiderte sein Lächeln. Sie musterte sein dichtes Haar, die markanten Züge, die betörenden grünen Augen. Gewiss, auch er entsprach ihrer Vorstellung von vollkommener Schönheit. Schon seit sie ihn zum erstem Mal auf dem Plakat für den Film Ausgleichende Gerechtigkeit gesehen hatte, in dem er die Hauptrolle spielte, einen Vampir namens Jonathan Brakes.
    Wie Gabriel besaßen auch alle seine Brüder eine menschliche Identität, wobei sie unterschiedlich im Rampenlicht standen. Uriel, ein Hollywoodstar, hieß Christopher Daniels.
    Langsam fuhr sie mit ihrem Daumen über seine Bartstoppeln, und er verengte die Augen. »Eins werde ich stets vermissen, seit Sam mich mit dem Vampirfluch belegt hat«, sagte er sanft, »die Fähigkeit, deine Gedanken zu lesen. Ein Penny für alles, was dir gerade durch den Kopf geht?«
    Lachend schüttelte Eleanore den Kopf. »Ich weiß, du kannst alles in diesem Raum zu Gold verwandeln. Mit einem Penny kommst du nicht weit, junger Mann.«
    Auch Uriel lachte. »Jung bin ich nun wirklich nicht.«
    Das stimmte. Genaugenommen war er sogar älter als die Zeit. Ebenso wie seine Brüder lebte er seit über zweitausend Jahren auf der Erde. Aber vorher hatte er in anderen Gefilden existiert.
    »Verrätst du mir, woran du denkst?« Seine grünen Augen funkelten. »Oder muss ich es dir entlocken?« Seine Hand glitt unter ihre Bluse und berührte aufreizend den Spitzenstoff ihres BHs.
    Sofort pochte Ellies Herz schneller, ihre Temperatur stieg um einige Grade. Die Lippen leicht geöffnet, beobachtete sie, wie sich

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