Gaelen Foley - Amantea - 01
sonnenbeschienenen Vorplatz zu stehen.
Die Luft war von ohrenbetäubendem Klatschen und Ju- belrufen erfüllt. Ein Regen von Blütenblättern ergoss sich über das Brautpaar. Lazar trug einen weißen Cut mit gol- denen Epauletten und Verzierungen. An der Seite hatte er sein juwelenbesetztes Schwert Excelsior befestigt.
Er blieb mit Allegra auf der obersten Stufe des Kathe- dralenportals stehen und winkte dem Volk zu. Allegra be- wegte sich voller Würde, obgleich sie keine Ahnung hatte, wie die Leute sie – Monteverdis Tochter – als ihre neue Königin aufnehmen würden.
Einen Moment verspürte sie Furcht, auch wenn sie La- zar neben sich wusste und er ihre Hand ganz fest hielt. Sie hoffte aus ganzem Herzen, dass das Volk, das sie so liebte, sie akzeptieren würde.
Plötzlich erschien ein dicker, heruntergekommen wir- kender Mann in der ersten Reihe der Menge auf dem Dom- platz. Er begann wie ein Wahnsinniger, mit seiner Mütze in der Luft zu fuchteln und laut zu rufen: „Gott schütze unsere Königin! Gott schütze unsere Königin!“
Nach und nach stimmten die Umstehenden mit ein, bis schließlich alle Leute auf dem Platz begeistert mitriefen.
Allegra musste sich sehr beherrschen, um nicht in lautes Lachen auszubrechen, als sie Bernardos Gebärden sah.
Lazar zwinkerte ihr zu, als ob er ihr zu verstehen geben wollte: Siehst du, ich habe es dir doch gesagt.
Dann umarmte er Allegra, ganz Amantea drückte sein Königspaar ans Herz, und auf der kleinen Insel in der jadegrünen See kehrten wieder Glück und Frieden ein.
-ENDE –
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