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Gaelen Foley - Amantea - 01

Gaelen Foley - Amantea - 01

Titel: Gaelen Foley - Amantea - 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Herrscher von Amantea
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Mann“, rief er leidenschaftlich aus. „Und ein riesiger Narr!“
    Sie sah das Flehen in seinen Augen und blickte woan- dershin.
    Hilflos schaute Lazar zu Allegra hoch und zog dabei leicht an ihrer Hand, die er noch immer festhielt.
    „Ich liebe dich“, wiederholte er noch einmal. „Mein Gott, Allegra. Bitte sag etwas.“
    Sie schwieg einen Moment, um sich zu sammeln. „La- zar“, erwiderte sie endlich. „Es war keine leichte Nacht, aber es gibt auch keinen Grund, unüberlegt zu handeln. Kommen Sie, gehen wir hinein.“

Verwirrt blickte er sie an. Das war nicht die Antwort, die er zu hören gehofft hatte.
    Sie wollte ihn nicht mehr. Seine ganze Kraft verließ ihn schlagartig, auch wenn er wusste, dass ihre Zurückwei- sung das Einzige war, was er nach seinem feigen Verhalten verdiente.
    Benommen nickte er. Er hatte sie so verletzt und ent- täuscht, dass es nicht mehr gutzumachen war. Nun blieb ihm keine Wahl, als nach ihren Regeln zu spielen.
    Er erhob sich und folgte ihr. Sie gingen gemeinsam durch die Halle, wobei es Lazar schmerzlich berührte, als er se- hen musste, wie hoch sie ihr Kinn hielt, obgleich alle der im Kloster Anwesenden inzwischen wussten, dass sie sein Kind unter dem Herzen trug.
    Sein Kind.
    Ein Wunder nach dem anderen, dachte er verwirrt. Sie musste ihm vergeben. Endlich konnten sie eine Familie sein. Das war das Einzige, was er sich je wirklich erträumt hatte.
    Während Lazar seinen Männern noch ein paar Anwei- sungen gab, ging Allegra bereits in ihre Kammer.
    Nachdem er ihr gefolgt war und die Tür hinter sich ver- riegelt hatte, sah er sie am Fenster stehen und in die Nacht hinausblicken. Ihre Haltung und die Art, wie sie die Arme um sich geschlungen hatte, verrieten ihm ihre Angst.
    Er wusste, dass diese Furcht nichts mit Domenico Cle- mente zu tun hatte. Sie ging viel tiefer, und er – Lazar di Fiore – war es gewesen, der ihr das angetan hatte.
    Mit den Händen in den Taschen und gesenktem Kopf wartete er mit einer Demut, wie er sie noch nie empfunden hatte, bis sie sich zu ihm umdrehen und mit ihm sprechen würde.
    Als sie es schließlich tat, schauten sie sich im Kerzen- licht lange schweigend an. Allegra stand am anderen Ende des Zimmers und beobachtete ihn, wobei sie noch immer schützend ihre Arme vor ihrer Brust gekreuzt hatte.
    Sie sah unglaublich verletzlich aus. Auf einmal fühlte er sich so unerträglich unglücklich, dass er zum Bett ging und sich setzte, als könnte er sich nicht länger auf den Beinen halten.
    Sie musste ihn wieder aufnehmen.
    „Nun?“ fragte sie kühl.

Du bist wundervoll, dachte er. Aber er wusste kaum, wo er anfangen sollte, und senkte deshalb den Kopf.
    „Du hast gute Gründe, mich zu hassen“, erklärte er leise. „Ich wollte dein Vertrauen, und du hast es mir gegeben. Ich wollte deine Liebe, und du hast sie mir gegeben. Du hast an mich geglaubt, als ich selbst es nicht tat. Du hast mir alles zurückgegeben, was ich verloren hatte, und ich habe dich stattdessen ...“
    Er hielt inne und starrte finster auf seine Hände. „Ich habe dich von mir gestoßen.“
    „Sie sind mich losgeworden“, verbesserte sie ihn kalt.
    „Aber ich schwöre dir, dass es nicht deshalb war, weil ich dich nicht mehr geliebt habe. Ich habe nie aufgehört, dich zu lieben.“
    Sie erwiderte nichts. Lazar holte tief Luft.
    „Ich hatte geglaubt, dass ich verflucht bin“, fuhr er schließlich fort. Wie töricht das nun in seinen Ohren klang! „Ich dachte, wenn ich dich an meiner Seite behielte, dass du dann wie meine Familie und der Vikar getötet würdest. Ich glaubte, dich retten zu können, wenn ich dich von mir weisen würde.“
    Sie warf ihm einen zweifelnden Blick zu.
    Lazar seufzte laut und voller Schwermut. „Du hältst es für eine Fantasiegeschichte, nicht wahr? Deshalb habe ich dir auch nie etwas davon erzählt. Ich wusste, dass du es für lächerlich halten würdest. Aber für mich war es Wirklichkeit.
    Als ich heute Nacht am Pass von D’Orofino stand, wurde mir klar ... Mir wurde klar, dass ich vielleicht ein König sein mag, aber Gott sich deshalb noch lange nicht die Mühe gemacht hat, mich zu verfluchen. Ich sehe jetzt, dass er bessere Dinge zu tun hat. Wie zum Beispiel, sich um das Kind im Schoß einer werdenden Mutter zu kümmern.“
    Er schaute zu Allegra auf. Tränen standen ihm in den Augen.
    „Stimmt es wirklich? Werde ich Vater?“
    Sie sah aus, als ob sie jeden Moment zusammenbrechen würde. Doch sie drehte sich rasch um, so dass Lazar

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