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Gaelen Foley - Knight 02

Gaelen Foley - Knight 02

Titel: Gaelen Foley - Knight 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stürmisches Begehren
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Lucien, kann ich mich endlich rächen. Als er aufschaute, kam Alice unsicher auf ihn zu. Sie muss beschützt werden, beschloss er. Wenn Bardou herausfand, dass sie seine Frau war, würde er sie ohne Zögern angreifen

und töten, vor allem jetzt, wo Luciens Männer Sophia er- schossen hatten. Er sah die Verwirrung in ihrem Blick, als sie versuchte, seinen zweifellos mörderischen Gesichtsausdruck zu entschlüsseln. Er senkte den Blick; er wollte nicht, dass sie diesen Teil von ihm kennen lernte.
    Er streckte die Hand aus und drückte Sophias starre Au- gen sanft zu.
    Eine schreckliche Stille trat ein. Die Flammen loderten in die Nacht und tauchten Luciens Haare und Schultern in ei- nen goldenen Schimmer. In seinem schönen Gesicht lag ein strenger, abwesender Ausdruck, und sein Schweigen war so bedrohlich, dass Alice nichts zu sagen wagte. Sie starrte ihn an, alle Vorwürfe vergessend.
    Rings um die Frau breitete sich eine rote Lache aus. Die Wachen beobachteten Lucien und Alice besorgt, die Geweh- re schlaff in den Händen. Als Lucien langsam den Blick hob, erkannte Alice entsetzt, dass die Frau tot war.
    Verstört legte sie die Hand auf den Mund. Ihr schlechtes Gewissen regte sich. Das ist meine Schuld. Wenn ich nicht so eifersüchtig gewesen wäre, wäre ich nicht nach unten gegan- gen und hätte Lucien nicht abgelenkt. Die Frau hätte ihn nicht mit dem Messer verletzt und wäre nicht auf der Flucht erschossen worden. Alice starrte auf die Leiche hinunte r, und ihr war vor Entsetzen ganz schwindelig. Jemand hatte ihretwegen den Tod gefunden.
    Lucien sprang auf. „Wer hat geschossen?“ fragte er so ru- hig und bedrohlich, dass es ihr kalt den Rücken hinunterlief. Niemand antwortete.
    „Wer hat euch befohlen, das Feuer zu eröffnen?“
    „A...aber Mylord, man hat uns gesagt, sie hätte Sie ersto- chen“, erwiderte eine der Wachen.
    „Sehe ich aus, als wäre ich tot?“ brüllte er die Männer an. Alice zuckte zusammen.
    „N...nein, Sir“, antwortete der Wachmann mit gesenktem Kopf.
    Alice fasste sich rasch und trat auf ihn zu. „Lucien ...“
    „Geh ins Haus. Ich will mit dir reden. Du hast dich meinen Anordnungen widersetzt.“ Seine Stimme war hart. Dann wandte er sich an seine Männer: „Ich will, dass derjenige, der dafür die Verantwortung trägt, morgen verschwunden

ist. Er soll sich von Mr. Godfrey auszahlen lassen und nie wieder hier auftauchen. McLeish, kümmern Sie sich um die Leiche. Schnell.“
    „In Ordnung, Mylord.“
    Als Lucien und sie ins Haus gingen, sah sie, dass der Blut- fleck auf seinem Hemd immer noch größer wurde. „Deine Wunde ...“
    „Oben“, befahl er und schüttelte sie ab.
    Alice presste die Lippen zusammen, als er vor ihr die Trep- pe hinaufstieg. Auf dem Flur befahl sie einer Zofe, heißes Wasser, Scheren und Verbandszeug ins Schlafzimmer Seiner Lordschaft zu bringen, und eilte ihm dann nach.
    In seinem Zimmer nahm er einen Verbandskasten aus der Truhe am Fußende des Bettes. „Weißt du, dass ich dich heu- te Abend eigentlich in dein Zimmer sperren wollte, um si- cherzugehen, dass du dich nicht einmischst? Aber ich hatte dir ja schon den Schlüssel gegeben und mir gesagt, nein, ich muss ihr vertrauen. Darauf läuft es immer wieder hinaus. Kann ich dir vertrauen, oder kann ich es nicht, Alice? Im Au- genblick bin ich mir da nicht so sicher.“ Zornig knöpfte er sich das Hemd auf und löste den blutgetränkten Stoff von seiner Wunde.
    Sie erschauderte, als sie die vier Zoll lange Schnittwunde über seinen Rippen erblickte.
    Das Blut und der Geruch des Alkohols aus der Verbands- kiste, den er gerade auf einen sauberen Lappen goss, erin- nerte sie in lebhaften Details an die schrecklichen Verletzun- gen ihres Bruders. Lucien stieß eine Reihe Flüche aus, als er das alkoholgetränkte Tuch an seine Seite presste. Da wurde sie lebendig. Sie würde diesem verdammten Narren helfen, ob er nun wollte oder nicht. Sie drückte ihn auf die breite, stabile Truhe hinab.
    „Gib mir Nadel und Faden“, knurrte er. „Das muss genäht werden.“
    „Ich mach das.“
    „Von wegen. Ich bin doch kein Taschentuch, auf dem du deine Stickkünste austoben kannst, und außerdem kann ich gut darauf verzichten, dass du mich bemutterst. Es ist nur eine Fleischwunde. Ich will wissen, was du zu deiner Vertei- digung vorzubringen hast.“
    „Ist doch jetzt egal! Zuerst müssen wir deine Wunde ver-

sorgen. Lass mich helfen.“
    „Ich mach das selbst.“
    „Du kommst ja gar nicht

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