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Gaelen Foley - Knight 04

Gaelen Foley - Knight 04

Titel: Gaelen Foley - Knight 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Prinz der Nacht
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Auch die Familiengruft war nicht mehr weit. Doch Rackford brachte es nicht übers Herz, sie Jacinda zu zeigen. Das Gebäude sah wie ein klei- ner griechischer Tempel aus und stand auf einem kleinen Hügel, der von Eichen umgeben war. Dort hatte man seinen Bruder Percy bei seinen Ahnen zur letzten Ruhe gebettet. Auch Rackfords Vater würde man schließlich hierher brin- gen, sobald der alte Mistkerl den Löffel abgegeben hatte.

Allerdings zweifelte Rackford noch immer ein wenig da- ran, dass sein Vater tatsächlich starb, auch wenn seine Mutter schwor, dass es so war. Rackford konnte sich nicht vorstellen, dass solch ein Mann wirklich von dieser Erde verschwinden sollte.
    Als sie vor dem Eingang des Schlosses vorfuhren, warf Jacinda Rackford einen nervösen Blick zu. „Sie werden mich hassen, nicht wahr?“
    Er küsste ihr die Hand. „Das hat mit dir nichts zu tun, Jas. Sie können es nicht ertragen, dass sie keine Macht mehr über mich ausüben. Nimm es dir nicht zu Herzen.“
    Kaum hatten sie das Haus erreicht, eilten sechs Diener, der Butler und eine mollige Haushälterin heraus und stell- ten sich zur Begrüßung vor der Haustür auf. Rackford ver- mutete, dass seine Mutter die Dienerschaft angewiesen ha- ben musste, jederzeit mit seiner Ankunft zu rechnen – auch wenn er ihr nie mitgeteilt hatte, dass er kommen würde.
    „Oh, es ist Master Billy! Master Billy ist nach Hause ge- kommen!“ rief die Haushälterin ins Haus, woraufhin noch mehr Diener ins Freie stürzten.
    Rackford blickte ungläubig aus dem Fenster der Kut- sche. „Aber das ist ja Mrs. Landry, unsere alte Köchin! Und Mr. Becket, der Butler! Ich fasse es nicht, dass sie noch hier sind!“ Er sprang aus der Kutsche.
    Gerührt beobachtete Jacinda, wie er alle freundlich be- grüßte. Viele der Bediensteten schienen ihn schon seit sei- ner Geburt zu kennen und freuten sich über seine Rück- kehr.
    „Liebe Cookie, wie schön, dich wiederzusehen!“ Rack- ford umarmte die dicke alte Frau, drückte sie an sich und flüsterte ihr seinen Dank für die Börse mit Münzen zu, die sie ihm vor langer Zeit heimlich zugesteckt hatte. Ihre blauen Augen funkelten ihn liebevoll an, und sie tätschel- te ihm die Wange.
    „Ich habe Ihr Lieblingsessen vorbereitet, Master Billy. Wie schön, dass Sie zurückgekommen sind.“
    „Es gibt doch nicht etwa Buttercreme?“ fragte Rackford.
    „Mit Blaubeergrütze“, erwiderte sie lächelnd. „Ihr Lieb- lingsdessert.“
    Rackford lachte auf und drehte sich um.
    „Jacinda! Komm her, Liebling. Ich möchte dir unsere Kö-

chin vorstellen, Mrs. Landry. Du hast nicht richtig gelebt, solange du nicht ihren Nachtisch gegessen hast. Mrs. Landry macht die beste Blaubeergrütze des ganzen Lan- des!“
    „Was sind Sie doch für ein Schmeichler! Das waren Sie schon als kleiner Junge, Master Billy“, schalt die Köchin und errötete. „Unglaublich, wie groß Sie geworden sind.“ Rackford grinste und stellte dann allen seine hübsche junge Frau vor. Jacindas Schönheit und Londoner Eleganz schienen sie zu beeindrucken und auch ein wenig einzu- schüchtern, doch ihre Wärme und die fröhlichen blauen Augen brachten das Eis bald zum Schmelzen.
    Kurz darauf bat Mr. Becket alle ins Haus. „Ihre Zimmer sind schon vorbereitet, Lord und Lady Rackford. Hier ent- lang. Die Marchioness erwartet Sie.“
    Jacinda und Rackford machten sich in ihren Räumen nur etwas frisch, dann wappneten sie sich für das Unausweich- liche. Nun würden sie Lady Truro gegenübertreten müssen. Ein Diener hatte die Marchioness von Rackfords Ankunft informiert, und nun wartete sie vor dem Krankenzimmer Lord Truros auf ihren Sohn.
    „Mama“, begrüßte Rackford sie, schluckte seinen Zorn hinunter und küsste sie pflichtschuldig auf die Wange. „Wie geht es Euch?“
    „Ich bin müde.“ Sie seufzte theatralisch. „Wie schön, dass du gekommen bist, William. Ich habe es kaum noch zu hoffen gewagt.“
    „Dafür müsst Ihr Euch bei meiner Frau bedanken“, erwi- derte Rackford.
    Lady Truro drehte sich müde zu Jacinda um.
    Diese knickste. „Madam.“
    „Guten Tag“, sagte seine Mutter kühl.
    „Es tut mir Leid, dass Lord Truro so schwer erkrankt ist. Sie haben bestimmt eine schwere Zeit.“
    Ihre mitleidigen Worte rührten sowohl Rackford als auch seine Mutter.
    „Ich danke Ihnen, meine Liebe“, erwiderte die Marchio- ness vorsichtig und nickte Jacinda zu. „Ich hoffe, dass Sie Ihren Besuch hier genießen werden. Die Gärten sind gera- de in

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