GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition)
Ich danke dir für dein Mitgefühl und für dein großes Herz. Es wird Zeit, die Veränderungen anzunehmen und positiv nach vorne zu schauen. Du hattest bisher ein grausames Leben, und trotzdem hast du nicht deinen Glauben an das Gute verloren", gab Isma zu verstehen.
An Jazem gewandt, sprach sie weiter: „Ich werde zu dir halten. Wenn es dein Wunsch ist, dann werde ich dir nicht im Weg stehen. Ich bin stolz auf dich, und ich liebe dich."
Jazem stand auf und umrundete den Tisch, um zu seiner Schwester zu gelangen. Isma erhob sich. „Danke kleine Isma. Ich liebe dich auch." Als er wieder saß, wurde das Gespräch lockerer. Es wurde viel darüber gesprochen, was geschehen war und wie die Reise verlaufen sollte.
Jason war so stolz auf Syria. Sie war etwas Besonderes, und das hatte sie gezeigt, als sie ihr Mitgefühl den anderen offenbarte. Er liebte sie und zwar für ewig.
Ich sah in die Runde und war glücklich, diese Menschen um mich zu haben. Immer wieder kam mir Casper ins Gedächtnis. Wenn ich meine Brüder zusammen sah, dann fehlte etwas. Das Bild war nicht komplett. Wir wussten, dass uns das Schwerste noch bevorstand: unsere Eltern wussten noch nichts von Caspers Tod. Im Stillen fragte ich mich, ob es überhaupt richtig war, hier zu sitzen und den Sieg zu feiern. Doch Casper hätte es so gewollt, da war ich mir sicher.
Mein Leben hatte sich schlagartig verändert und nun wollte ich es annehmen und endlich mein Glück finden. Das würde nicht schwer werden, mit meinem Lanimer an der Seite. Jere-mia war mehr für mich, als ich je zu träumen gewagt hatte.
Nach dem Essen führten wir nette Unterhaltungen, und somit erfuhr ich einiges über Jasons Schwestern. Während ich so dasaß und einer Geschichte von Jason lauschte, beugte sich Je-remia zu mir herüber.
„Charisma, ich würde dich jetzt gerne entführen. Möchtest du mitkommen?", bekannte er verlegen.
Ich war überglücklich. Natürlich wollte ich mit ihm alleine sein. Ich wünschte mir nichts sehnlicher.
„Ja, lass uns gehen." Gemeinsam standen wir auf.
„Wir werden euch nun verlassen. Wir wären gerne noch ein wenig alleine, wenn es euch nichts ausmacht." Die letzten Worte waren an meine Brüder gerichtet. Er hätte nicht fragen brauchen, denn ich war alt genug, meine eigenen Entscheidungen zu treffen, aber ich wusste, dass er es aus Respekt gegenüber meinen Brüdern tat.
„Geht schon! Mich wundert es sowieso, dass ihr es so lange ausgehalten habt, mit uns den Abend zu verbringen", erklärte Brasne mit einem Augenzwinkern.
Ich war empört, dass er so dachte. Ich stemmte meine Arme in die Hüften. „Schäme dich, Brasne DiSole, so über mich zu denken", tadelte ich.
„Ich schäme mich zutiefst, meine kleine Isma", konterte er mit hochgezogenen Lippen. Er hatte es wieder einmal geschafft, mich zu necken, aber es würde der Tag kommen, an dem ich mich rächen konnte. Mit rotem Kopf wandte ich mich Jeremia zu. Er schien sich sichtlich zu amüsieren.
„Findest du das witzig? Möchtest du alleine gehen?", fragte ich ihn angriffslustig.
„Nein, nein, nein. Ich höre auf zu lachen. Ich möchte dich ganz für mich allein, ehrlich. Verzeih mir Liebste", bat er flehend.
„Ich vergebe dir, aber das ist das letzte Mal. Wenn meine Brüder mich necken, solltest du mich besser verteidigen, sonst lege ich mich auch mit dir an", klärte ich ihn lachend auf.
Jeremia nahm mich an die Hand und führte mich aus dem Saal.
Es folgte ein Moment der Stille, als wir den Flur entlang spazierten. Das Herrscherhaus war vollkommen verlassen, nur ein schwaches Stimmengemurmel kam aus dem Saal.
„Deine Hand ist ganz warm", erkannte Jeremia.
„Ja, durch den Wein ist mir richtig warm geworden."
„Möchtest du etwas frische Luft schnappen?"
„Gerne."
Wir folgten dem Gang und kamen ins Freie auf den Hof. Die Nacht war vollkommen friedfertig und geräuschlos. Es war kalt und windstill, aber die frische Luft tat mir gut.
„Möchtest du dich kurz setzen oder ist es dir zu kalt?", fragte er mich und trat ein Stück näher heran.
„Wir können uns gerne hinsetzen. Ich genieße die Kühle und die Stille."
Neben dem Toreingang befand sich eine Sitzbank, die schützend unter einem Baum stand. Wir setzten uns dicht beieinander und Jeremia nahm mich fest in seine Arme.
„Fühlst du mein Herz?" hauchte er mir ins Ohr.
Ich war erst wie erstarrt und atmete kaum noch, doch dann legte ich meine Arme fester um ihn.
„Wenn es stehenbleibt, dann bin ich vor Glück
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