GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition)
Mädchen hatten Syria genauso in ihr Herz geschlossen. Glücklicher konnte er nicht mehr werden.
Nun saß die Frau seiner Träume neben ihm und ihre bloße Nähe ließ ihn vor Freude strahlen. Sie wandte sich zu ihm und gab ihm einen flüchtigen Kuss auf den Mund. Dann ergriff er ihre Hand unter dem Tisch und hielt sie fest.
„Ich wünsche allen Anwesenden einen gesunden Appetit. Lasst uns noch mal die Gläser erheben und auf den neuen Herrscher von Capan anstoßen, Inonte Vitus."
Inonte erhob ebenfalls das Glas. Nach dem Trinkspruch setzte sich auch Jeremia hin. Während des Essens wurde viel erzählt. Jason wurde klar, wie wichtig diese Menschen für ihn geworden waren. Isma war wie eine Schwester für ihn. Sie hatten eine Gabe von den Göttern erhalten, und diese Gabe hatte sie zusammengeschweißt. Jeremia war der Bruder von Syria und hatte ihn sofort akzeptiert. Ein Leben ohne seine neu gewonnenen Freunde konnte er sich nicht mehr vorstellen.
„Und wann gedenkst du abzureisen?", fragte Gerrit in diesem Augenblick Jeremia.
„Es ist alles getan. Ich denke, wir können morgen in der Frühe oder allerspätestens Übermorgen abziehen. Ich kann es kaum erwarten, Isma meinem Vater vorzustellen", dabei drückte er ihr einen sanften Kuss auf die Stirn. „Aber ich freue mich genauso sehr, das Gesicht meines Vaters zu sehen, wenn er seine Tochter sieht." Er lächelte Syria zu. „Und Solana, ich meine Syria, freust du dich schon?"
„Ja, natürlich. Zu Beginn hatte ich Sorge, aber mit Jason an meiner Seite fürchte ich mich nicht mehr", dabei drückte sie leicht seine Hand.
„Das ist schön zu hören. Brasne, und wie sieht es bei dir und Calena aus?"
„Ich habe es dir bereits erklärt. Wir wollen so schnell wie möglich heiraten, aber erst ist es mir wichtig, meinen kleinen Bruder zu meinen Eltern zu bringen." Einen Moment verstummten alle, denn er fehlte und das wurde ihnen schmerzhaft bewusst.
Jason verstand den Schmerz, denn nicht nur Casper war von ihnen gegangen, sondern auch seine Eltern. Auch Calena hatte ihre Mutter und ihren Vater verloren.
„Ich habe euch etwas mitzuteilen", kündigte Jazem plötzlich an und brach das Schweigen.
„Nach langer Überlegung und vielen Gesprächen mit Gerrit und Jeremia habe ich mich dafür entschieden, die Ausbildung als Krieger anzugehen."
Diese Überraschung war gelungen. Alle fingen gleichzeitig an zu sprechen.
Jeremia hob die Hände. „Beruhigt euch bitte wieder. Alle schauen schon hier rüber."
Und tatsächlich, keiner aß mehr. Die Krieger schauten in unsere Richtung.
Mit gesenkter Stimme fuhr Jeremia fort. „Ich möchte etwas sagen. Jazem kam zu mir, um mit mir darüber zu sprechen. Ich kann ihn verstehen. Es ist nicht so, dass er euch verlässt, aber er möchte einen anderen Weg einschlagen. Er hat durch den Krieg erkannt, wie wichtig es ist, dass die Territorien geschützt werden müssen. Er sieht es als seine Aufgabe. Versucht seine Entscheidung zu akzeptieren."
Alle wirkten bedrückt.
„Ich möchte es wirklich. Bitte versteht es. Es ist für mich sehr wichtig, dass meine Familie hinter mir steht. Papa und Mama werden es sicherlich verstehen. Sie würden meinem Wunsch niemals im Weg stehen", dabei schaute er seine Geschwister traurig an.
„Du musst uns auch verstehen. Es ist nicht so, dass wir strikt dagegen sind, aber es ist schwer zu akzeptieren. Wir lieben dich, und da spreche ich für uns alle. Wir waren immer zusammen und nun trennen sich unsere Wege. Isma hat Jeremia gefunden und wird wahrscheinlich bei ihm in Cavalan leben, und Casper ist auch nicht mehr da. Der Krieg hat unser Leben verändert, und das ist alles nicht so leicht", erklärte Brasne wehmütig.
Die Geschwister nickten. Ja, der Krieg hatte ihr Leben verändert, so wie auch das Leben von Jason und seinen Schwestern.
„Wenn ich etwas sagen dürfte." Alle Blicke waren auf Syria gerichtet. „Veränderungen sind hart, aber man darf auch nicht das Positive vergessen. Auch wenn ihr getrennt voneinander leben werdet, hat es euch auch etwas Gutes gebracht. Wir alle sind irgendwie zu einer Familie zusammengewachsen, und ich bin mir sicher, dass wir uns nicht aus den Augen verlieren werden. Ich würde gerne mit nach Kalander kommen, um Casper die letzte Ehre zu erweisen. Auch wenn ich ihn nicht gut kannte, ist er mir sehr wichtig geworden, weil er wichtig für euch ist. Er war ein Bruder, ein Freund und ein Krieger."
Isma und Calena kämpften mit ihren Tränen.
„Danke, Syria.
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