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Galaxis Science Fiction Bd. 04

Galaxis Science Fiction Bd. 04

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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ich schien.«
    »Das, was man gemeinhin unter dem Geist oder dem Ich versteht«, erklärte Sam, »wurde im Falle Mr. Statlens von einem bestimmten Körper unabhängig gemacht. So konnte er auch in den verhältnismäßig kurzlebigen irdischen Körpern weiter existieren, indem er immer wieder in einen neuen schlüpfte. Diese Fähigkeit schlummerte jedoch im Unterbewußtsein, zusammen mit dem Wissen um diese Fähigkeit und dem Wissen um ihre endgültige Zweckbestimmung. Wenn ein Beobachter Kenntnis von seiner Aufgabe hat, dann beeinflußt diese Kenntnis seine Objektivität, und das wollten wir vermeiden. Deshalb wurde ihm die Kenntnis seiner Aufgabe auf Ihrem Planeten vorübergehend genommen. Als es schließlich notwendig wurde, auf die Entwicklung der Dinge Einfluß zu nehmen, wurde Mr. Statlen zum unbewußten Träger gewisser korrigierender Impulse.
    Wir mußten diese verwickelten Umwege einschlagen, denn eine direktere Methode hätte unsere Absichten in Frage gestellt.«
    »Und was für Absichten sind das?« fragte Aventos.
    »Festzustellen, ohne daß die betreffende Rasse es merkt, ob sie einen Zivilisationsgrad erreicht hat, der ihren technischen und wissenschaftlichen Errungenschaften entspricht. Die wahre Zivilisation wohnt in den Herzen und Hirnen ihrer Schöpfer. Sie zeigt sich nicht in ihren Werken. Es ist Ihnen zwar gelungen, eine Antriebsmethode für die interstellare Raumfahrt zu entwickeln, aber sind Sie schon reif genug, sie zu benutzen?
    Fühlen Sie sich schon sicher genug, ein Examen abzulegen?«
    M’Bassi blähte seine Nasenflügel. »Wenn Statlen hier Ihr Spitzel ist, warum fragen Sie dann nicht ihn?«
    »Weder Mr. Statlen noch seine unzähligen Kollegen haben die Möglichkeit, sich mit uns bewußt in Verbindung zu setzen, oder umgekehrt. Aus diesem Gründe kann uns Mr. Statlen auch nichts berichten. Das würde in jedem Fall unserem Nichteinmischungsprinzip entgegenlaufen. Die einzige Aufgabe unserer Beobachter ist es – hauptsächlich unbewußt, dafür zu sorgen, daß geeignete Vertreter einer aufstrebenden Rasse zu einer Prüfung hierher gebracht werden, sobald sie einen interstellaren Antrieb entwickelt hat.«
    »Und angenommen, sie fallen durch?«
    »Was geschieht innerhalb Ihres eigenen so seltsam komplizierten Schulsystems, wenn ein Student seine Aufnahmeprüfung nicht besteht? Schickt man ihn nicht zurück auf die Grundschule, bis er es von neuem versuchen darf?«
    Aventos machte einen Schritt auf Sam zu. »Weichen Sie uns nicht aus. Sie behaupten, all das wird getan, ohne daß die betreffende Rasse davon erfährt. Aber wir wurden hierher gebracht, und wir wissen jetzt Bescheid. Was also geschieht mit uns und unserem Schiff?«
    Aventos’ Todesfurcht bereitete Sam und mir fast körperlichen Schmerz.
    SAM schickte ihm einen kurzen beruhigenden Gedanken. »Wenn Sie versagen, werden Sie zurückgeschickt. Ihre Erinnerungen an Ihren Aufenthalt hier werden gelöscht und durch dieÜberzeugung ersetzt, daß Ihr Unternehmen fehlgeschlagen ist, daß Ihr Schiff überhaupt nicht aus seinem Wahrscheinlichkeitsstadium heraus wieder in das normale Kontinuum getreten ist.
    Sie werden nirgendwo gewesen sein, nichts gesehen haben.
    Ihr Schiff wird auf einen Kurs gesetzt werden, der so unendlich verwickelt ist, daß Sie ihn nie zurückverfolgen können. Das und die riesigen Kosten eines neuen Experimentes, zusammen mit ein paar behutsam ausgestrahlten hindernden Impulsen von dem Ihrem Planeten zugeteilten Mentor, garantieren dafür, daß Sie in den nächsten Jahrhunderten keinen zweiten Versuch unternehmen werden.«
    Sam beherrschte die ihm neue Sprache immer präziser.
    Direkt : es ist mehr an dieser sprache, als ich gedacht hatte, gute satzbildungen möglich.
     

     
    Borg, der die ganze Zeit über ruhig dagestanden und seinen Bart gestrichen hatte, sagte plötzlich in seiner tiefen, tragenden Stimme: »Und mit welchem Recht maßen Sie sich diese Entscheidungen an?«
    »Mit dem einfachen Recht auf Auswahl, das weder eine moralische, ethische noch gesetzlich verankerte Basis hat, sondern allein eine Sache des gesunden Menschenverstandes ist. Mr. Statlen sagte mir, Sie sind Professor für vergleichende Sprachwissenschaft an der Harvard Universität.
    Nun, nehmen Sie an, ein fünfjähriger Dorfjunge würde von Ihnen verlangen, Ihre Vorlesungen hören zu dürfen, an Ihren Seminaren teilnehmen und Ihre Bibliothek benutzen zu dürfen. Sie würden ihn am Ohr nehmen und mit fester Hand nach draußen geleiten und ihm

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