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Galaxis Science Fiction Bd. 09

Galaxis Science Fiction Bd. 09

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 09 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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unterliegende Herausforderung an seine Stellung als bester Kämpfer der Familie. »Sehr gut«, sagte er kalt. »Du hast einen Instinkt für den Kampf. Aber nehmen wir an, du hättest eine defekte Patrone im Lauf gehabt – defekt genug, um nach rechts zu gehen und deinen Bruder zu töten.
    Was dann?«
    »Ich habe die Patronen eigenhändig gefüllt. Glaubst du, ich bin dumm genug, mich auf diesen Büchsenmacher im Dorf zu verlassen?«
    Geoffrey besaß einfach keine verwundbare Stelle. Cott spürte die Anstrengung, die es ihm kostete, seinen Ärger niederzuhalten.
    »Wenn du so gut bist, warum meldest du dich dann nicht zur Miliz?«
    GEOFFREY schluckte die Beleidigung mit ausdruckslosem Gesicht. »Ich denke, ich bleibe lieber in der Gegend. Du wirst Hilfe brauchen, wenn dich der alte Holland jemals auf einem deiner kleinen Mondscheinspaziergänge erwischt.«
    Cotts Wut war am überschäumen. »Was – hast – du – gesagt?« Die Worte kamen aus seinem Mund wie Kugeln.
    »Du hast mich schon verstanden.« Geoffrey schickte eine Kugel rechts und links neben den wie wild arbeitenden Alister, dann eine über und eine unter ihn. Alisters Training ließ ihn völlig im Stich. Er sprang auf und begann mit erstickten Schreien in Deckung zu laufen.
    »Ein Kaninchen«, sagte Geoffrey verächtlich, »ein richtiges Kaninchen. Ich – ich habe Onkel Jims Blut, aber dieser Alis, der ist wie Mutter.« Er feuerte von neuem und schoß Alister den Absatz vom Schuh. Während Alister zu Boden taumelte, klatschte Cotts offene Hand gegen Geoffreys Wange.
    Geoffrey trat zwei Schritte zurück und blieb wie erstarrt stehen. Seine Augen waren weit aufgerissen. Das Gewehr hing schlaff in seiner Hand, Es würden immer noch mehrere Jahre vergehen, bevor es er heben würde.
    »Du wirst den Namen dieses Mannes nie wieder erwähnen«, sagte Cott mit rauher Stimme. »Nicht mir gegenüber und nicht einem Dritten gegenüber. Noch mehr – du wirst es als einen Bruch der Integrität betrachten, wenn jemand in deiner Gegenwart von ihm spricht. Hast du das verstanden? Und was deine Phantastereien über mich und Mr. Holland betrifft – wenn du das noch einmal erwähnst, dann wirst du merken, daß es so etwas wie einen Bruch der Integrität auch zwischen Brüdern gibt.«
    Cott knirrschte mit den Zähnen. Er wußte, daß alles, was er sagte, nichts helfen würde. Er hätte genausogut sein Geständnis laut herausschreien können. Er fühlte, wie die Krankheit der letzten Nacht wieder durch seinen Körper kroch, seine Muskeln in schlaffe Stricke verwandelte und das Blut pochend durch seine Schläfen schickte.
    Geoffrey verengte seine Augen. »Für einen Burschen, der Armeen und Soldaten haßt, benimmst du dich zu sehr wie ein Feldwebel«, sagte er. Er drehte sich um und machte ein paar Schritte. Dann blieb er stehen und schaute noch einmal zurück. »Und ich würde dich umlegen, bevor du überhaupt deine Knarre aus der Hosentasche bekämst.«
    Geoffrey weiß es! Die Worte hallten in seinem Hirn. Geoffrey weiß es, und Mr. Holland weiß es! Wie viele andere außerdem? In einem Übelkeit erregenden Tanz wirbelten die Worte in seinem Kopf herum, während er mit schwerfälligen, taumelnden Schritten die Straße hinunterstapfte. Die Muskeln seines sonst so geschmeidigen Körpers ließen ihn im Stich. Der Schock war zu groß gewesen.
    Er stellte sich Geoffrey vor, wie er aus dem Fenster spähte und Cott kichernd dabei beobachtete, wie er den Graben entlang kroch. Er glaubte, Mr. Hollands trockenes Lachen zu hören. Wie viele seiner Nachbarn hatten ihn im Laufe der letzten drei Jahre bei seinem nächtlichen Tun gesehen. Jetzt, wo er es sich recht überlegte, schien es reiner Zufall zu sein, daß nicht die gesamte Nachbarschaft seiner Schande gewahr geworden war.
    Aber er konnte nicht davonlaufen. Das war nicht die Art, wie ein Mann mit den Dingen fertig wurde. Er sollte zum Klub gehen und die Gesichter der Männer dort beobachten. Wenn sie ihn begrüßten, würde er sehen, ob sich ein kleines, verstecktes Lächeln der Verachtung in ihren Augen verbarg. Der Kolben seines Karabiners schlug gegen seinen Rücken, als er endlich die Stufen zum Klubgebäude emporstieg.
    ER war sich nicht sicher, ob er es gefunden hatte. Er starrte auf sein Glas mit Rum und überlegte. Er machte sich nichts vor. Er konnte nicht leugnen, daß ein seltsam perverser Wunsch, zu sehen, was in Wirklichkeit möglicherweise gar nicht vorhanden war, vielleicht das Blinzeln in Winters Auge gelegt

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