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Galaxis Science Fiction Bd. 11

Galaxis Science Fiction Bd. 11

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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Heulen steigerte sich, um plötzlich abzubrechen, als die Räkele ein Kliff überflog, das die Kante der Hochebene darstellte, auf dem die Station stand. Danach war wieder normales Piepen zu hören, bis die Rakete kurz darauf landete und der Film endete.
    Eine Vergrößerung des Filmstreifens brachte keine Ergebnisse. Der Boden war flach, felsig und ohne jedes Leben.
    Die Männer ließen den Film noch einmal langsam rückwärts laufen und fanden heraus, daß das Piepen sich an einem Punkt zu verändern begann, wo der Film einen kleinen Krater zeigte. Es war keiner der Bombenkrater. Diesen Krater hatten sie auch schon auf früheren Filmen bemerkt, aber ihm nie außergewöhnliche Aufmerksamkeit gewidmet, da er nichts anderes zu sein schien als die Aufschlagstelle eines Meteors. Und genauso sah er auch jetzt noch aus.
    »Das ist eine Aufgabe für Schlaumeier«, meinte Sam schließlich.
    Schlaumeier war ihr Elektronengehirn. Er war nicht besonders gescheit, nur ein gewöhnliches Modell, denn schließlich lohnte es sich nicht, eines der Supergehirne in das Exil einer abgelegenen Forschungsstation zu geben, wo man es viel besser auf der Erde und den anderen Planeten gebrauchen konnte.
    Schlaumeier wurde mit dem Film gefüttert. Er kaute eine Weile, schluckte ihn und verdaute ihn unter klickenden und surrenden Geräuschen.
    »Mein Gott, dieser Schlaumeier ist ein langsamer Esser«, sagte Alex und versuchte seine Nervosität unter einem Lächeln zu verbergen. »Hoffentlich kriegt er keine Verdauungsstörungen.«
    Nach einer Weile gab Schlaumeier den Film wieder von sich, zusammen mit einem bedruckten Papierstreifen. Sam nahm ihn und verglich die Symbole mit einer Tabelle, die neben Schlaumeier hing.
    »Ich will verdammt sein!«
    »Was ist denn?«
    »Es ist unmöglich. Das kann es nicht geben. Ausgerechnet uns muß das…«
    »Was ist denn los, um Gottes willen?«
    »Schlaumeier sagt – es ist einfach unglaublich –, die Unsies sind auf dem Marsch.«
    Alex schaute seinen Kameraden verständnislos an. »Ich komm’ nicht ganz mit. Wieso? Wieso denkt er das?«
    »Schlaumeier denkt nicht; er weiß. Du kannst es dir selbst ausrechnen. Als die Pieptöne zu heulen anfingen, bedeutete das etwas Ungewöhnliches. Das weiß sogar ein kleines Kind. Schlaumeier hörte sich das Heulen an, prüfte die Impulse und verglich sie mit den Impulsen, die wir bei früheren Gelegenheiten aufgenommen hatten. Wenn er nicht gewußt hätte, was sie bedeuteten, hätte er das gesagt. Er hat es aber nicht. Das heißt also, daß er sie kennt. Er hat die Aufnahme eines Impulses, wenn ein Elektronenstrahl auf ein Unsie trifft. Und er sagt, daß das Heulen von einer Menge Unsies verursacht wurde – und zwar auf der Oberfläche des Asteroiden. Das Heulen steigerte sich – noch mehr Unsies. Dann kletterte es über die Hörbarkeitsgrenze, was auf eine Unmenge schließen läßt.«
    »Das ist doch unmöglich«, widersprach Alex.
    »Das habe ich ja auch gesagt. Aber ich war eben im Irrtum!«
    »Das war doch nur ein Witz. Unsies marschieren nicht. Das haben wir doch nur erfunden.«
    »Nun«, sagte Sam, »es scheint, als wäre der Schuß jetzt nach hinten losgegangen.«
     
    Zweihundertundachtzehnter Tag
    SIE schickten die Rakete ein zweites Mal los. Diesmal war sie für Film- und Fernsehaufnahmen ausgerüstet. Die eine Hälfte des Schirms zeigte die Landschaft unter normalem Infrarotlicht – eine, verlassene, öde Gegend von schiefergrauer Farbe –, die andere Hälfte zeigte dasselbe Bild unter Radarstrahlen, die die unsichtbaren Unsies sichtbar machten. Und hier sahen sie ein wogendes Meer von Unsies, das sich als schimmernde Fläche gegen einem unsichtbaren Horizont hin erstreckte und auf der anderen Seite gegen die Klippen brandete, über denen sich die Station erhob.
    »Wenigstens sind sie nicht in Z-Formation«, sagte Sam.
    »Haha«, antwortete Alex mit kläglicher Stimme.
    »Kannst du erkennen, ob sich welche von ihnen auf den eigentlichen Klippen befinden? Oder hochklettern?«
    »Warte, bis die Rakete ihre Schleife fertig hat. Nein, kann nichts erkennen. Siehst du was, Sam?«
    »Da, schau hin! Dort stürzt ein Stück der Wand ein. So als ob… ich wette, das ist es, Alex. Sie nagen an dem Fuß der Klippen. Sie können nicht hoch, also fressen sie sich unten durch. Millionen – was sag’ ich, Milliarden!«
    »Ruf die Raumpatrouille«, sagte Alex. »Bei der Geschwindigkeit sind sie längstens in ein paar Tagen hier und unser Hochplateau und die Station

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