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Galaxis Science Fiction Bd. 11

Galaxis Science Fiction Bd. 11

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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sind zusammengestürzt wie jetzt die Klippen.«
    »Nicht so hastig«, sagte Sam. »Die Patrouille ist bestimmt nicht scharf darauf, uns einen dritten Besuch abzustatten. Vergiß nicht, wie sauer sie schon beim zweiten Mal waren.«
    »Na ja, schon, aber diesmal ist es kein blinder Alarm.«
    »Stimmt, ja«, entgegnete Sam. »Aber ist wirklich Grund vorhanden, Alarm zu schlagen? Wir können uns immer noch nicht von der Vorstellung lösen, daß die Unsies eine Gefahr darstellen. In Wirklichkeit ist das doch unsere eigene Erfindung. Ich finde, wir betrachten die Situation nicht ganz logisch.«
    »Na schön, also zehn Minuten für logische Betrachtung. Ich jedenfalls stimme dafür, daß wir das Schiff alarmieren, egal, ob wir uns lächerlich machen oder nicht. Aber vielleicht kannst du mich eines Besseren überzeugen.«
    »Das ist unsere Chance, wieder eine reine Weste zu bekommen. Wir hätten uns nichts Besseres wünschten können. Wenn wir es fertigbringen, mit ihnen ohne fremde Hilfe fertigzuwerden, dann sind wir wieder die braven Kinder und nicht mehr zwei leicht anrüchige Gesellen wie jetzt.«
    Sie stöberten in den alten Aufzeichnungen der Station. Sie maßen die Länge und Breite der Unsie-Horde und ihre Tiefe. Es stellte sich heraus, daß die kleinen Biester sich sowohl in den Boden fraßen wie auch nach allen Seiten. Sie schickten die Rakete wieder los, saßen aufmerksam vor dem Fernsehschirm und untersuchten eingehend den Film, den die Rakete zurückbrachte. Sie überzeugten sich, daß das Plateau mit seinen steilen Abhängen ein natürliches, wenn auch nur vorläufiges Hindernis darstellte, das bei der langsamen Marschgeschwindigkeit der Unsies ihnen genügend Zeit gab, Gegenmaßnahmen zu treffen.
    Die Nacht verging, und es wurde wieder Tag.
    Aus den alten Berichten ersahen sie, daß die Unsies noch niemals in einem Laboratorium näher untersucht worden waren. Die früheren Forscher hatten sich damit zufrieden gegeben, zu wissen, daß die winzigen Geschöpfe in unterirdischen Gängen lebten und allem Anschein nach harmlos waren. Sie hatten ihnen nicht einmal einen Namen gegeben.
    In einigen Berichten wurde angedeutet, daß die Tierchen wohl gelegentlich an die Oberfläche kämen – »Ich muß mich wohl anscheinend so halb daran erinnert haben, als ich die Idee mit der periodischen Wanderung hatte«, sagte Sam –, aber eine offizielle Bestätigung fehlte, und diese Berichte wurden mehr in das Gebiet der Legende verwiesen. Jedenfalls gab es keine offizielle Niederschrift eines solchen Besuches.
    Jedenfalls nicht bis jetzt.
    ALEX montierte einen Greifer an die Robotrakete und schickte sie aus, um ein paar Unsies einzufangen. Sie saßen vor dem Fernsehschirm und sahen zu, wie das schlanke Geschoß einmal kurz über den Boden strich und einen Eimer voll Unsies zusammenschaufelte. Als die Rakete zurückkam, leerten sie ihre Beute vorsichtig in einen großen Kupferkessel. Die Schieferfarbe der Unsies hob sich gegen das glänzende Kupfer deutlich ab, und die Männer schauten interessiert zu, wie die kleinen Biester in dem Kessel aufgeregt durcheinander quirlten.
    Der kurze Tag des Asteroiden neigte sich seinem Ende zu. Die Dämmerung wurde zur Nacht, während Alex und Sam die Unsies nach allen Regeln testeten. Sie fanden heraus, daß sie weder an Kupfer, Eisen, Stahl, Zink, Blei noch irgendeinem anderen Metall oder Legierung Geschmack fanden. Aber in den Kessel geworfene Steine und Schieferbrocken wurden im Nu aufgefressen.
    »Bei der Geschwindigkeit, mit der sie fressen«, sagte Alex, »sollte man meinen, daß sie sich inzwischen durch den ganzen Asteroiden hindurchgefressen haben müßten.«
    »Es sei denn«, meinte Sam, »sie fressen nur zu ganz bestimmten Zeiten – wie jetzt, zum Beispiel – und verbringen den Rest ihres Lebens in ihren unterirdischen Tunneln, wo sie verdauen.«
    Aber diese Überlegungen waren im Augenblick sinnlos. Wichtig war momentan, herauszufinden, wie sie die Horde davon abhalten konnten, sich in die Klippen zu fressen und Plateau und Station zum Einsturz zu bringen. Aber es ging nicht nur darum, wie sie die Unsies von der Station fernhalten konnten, sie mußten auch zu verhüten versuchen, daß sie die Station unterminierten.
    Teilweise war das Problem in der Nacht für sie gelöst worden, wie sich herausstellte, als sie am nächsten Tag die Photorakete wieder aussandten. Weitere Steinlawinen hatten den steilen Abgrund der Klippen zu einem sanft geneigten Hang verwandelt, den die Unsies

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