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Galaxy of Fear 2 - Stadt der Toten

Titel: Galaxy of Fear 2 - Stadt der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Whitman
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Menschen?“ erkundigte sich Zak. Tash, die neben ihm saß, zog die Augenbrauen hoch, was Zak allerdings ignorierte. „Ich meine“, fuhr er fort, „erfüllt sich diese Legende nur, wenn es eine Leiche gibt, oder auch, wenn jemand... in Nichts aufgelöst wurde?“
    „Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung. Pylum behauptet jedenfalls, die Kräfte der Hexe kennen keine Grenzen.“
    In diesem Augenblick beugte sich Pylum plötzlich über ihren Tisch. In seinen Augen brannte Eifer. „Unsere Vorfahren waren Narren, denn sie glaubten nicht an Sycorax' Kräfte. Wenn wir ihre Fehler vermeiden wollen, dürfen wir den Fluch der Toten nicht verleugnen.“ Pylum starrte sie so unverwandt an, daß Zak langsam schon unbehaglich zumute wurde. Aber so unvermittelt, wie er aufgetaucht war, verließ der Hüter der Gräber den Tisch wieder.
    Tash flüsterte: „Der glaubt mit Sicherheit an das, was er erzählt, was?“
    Kairn lächelte nervös. „Er ist ein bißchen fanatisch. Deshalb hat man ihn auch zum Hüter der Gräber ernannt.“
    Nach dem Essen verabschiedete sich Kairn und wollte nach Hause gehen. Er blinzelte Zak kurz zu und flüsterte: „Meine Freunde und ich haben für später noch einen kleinen Spaß geplant. Ich werde mal sehen, ob ich dich nicht mitnehmen kann.“
    Zak grinste. Für ein Abenteuer war er jederzeit zu haben.
    „Und? Was hältst du von der Sache?“ fragte Zak seine Schwester, nachdem ihr neuer Freund gegangen war.
    „Von welcher Sache?“
    „Na, von diesen Nekropolitanern und ihrem seltsamen Glauben? Du weißt schon, daß die Toten zurückkommen.“
    Tash legte ihren Datenblock auf den Tisch. „Machst du Scherze? Zak, das ist bloß eine Legende. Selbst die Nekropolitaner glauben nicht daran. Sag mir nicht, du nimmst das alles ernst.“
    Zak betrachtete eingehend seine Schuhspitzen. „Ähm, natürlich nicht. Aber wäre es nicht super, wenn man Leute zurückholen könnte? Ich meine, wenn man Menschen wiedertreffen könnte, die -“
    „Zak.“ Tash ließ ihre Stimme so gütig klingen, wie sie es nur hinbekam. Als ihre Eltern gestorben waren, hatte sie sich voller Schmerz in sich selbst verkrochen. Erst Zak hatte sie aus ihrem Elend wieder herausgezogen. Und mit einem Mal fragte sie sich, ob er unter dem Verlust vielleicht genauso litt wie sie. „Zak, ich vermisse Mom und Dad auch ganz schrecklich. Aber nur wegen dieses Aberglaubens solltest du dir nicht ernsthaft einbilden, sie könnten tatsächlich wieder lebendig werden. Ich weiß, wie schwierig ihr Tod zu akzeptieren ist, doch er ist nun einmal eine Tatsache.“
    „Und woher sollen wir das wissen?“ entgegnete Zak. Tash konnte einen ganz schön frustrieren. „Wir waren schließlich nicht dabei. Ich habe dir noch gar nicht von meinem Traum letzte Nacht erzählt“, gestand er. „In dem habe ich Mom gesehen, und sie hat mich gefragt: 'Zak, warum hast du uns im Stich gelassen?' Tash, ich kam mir vor, als hätte ich sie wirklich im Stich gelassen!“
    „Hör auf damit, Zak! Das ist kompletter Unsinn. Sie wurde vom Imperium ermordet. Der ganze Planet wurde zerstört. Und so sehr wir den Gedanken vielleicht auch hassen mögen: Mom und Dad sind tot! Sie kommen nicht zurück!“
     
    Und sie kamen doch zurück. Und zwar in dieser Nacht, sobald Zak eingeschlafen war.
    Wieder befand er sich in seinem Zimmer auf Alderaan. Er schaute zum Fenster hinaus in den dunklen, mit Sternen übersäten Weltraum.
    Tock. Tock. Tock.
    Es hörte sich an, als würde jemand an sein Stahlglasfenster klopfen.
    Zak wollte sich aufsetzen, was ihm nicht gelang. Ein schweres Gewicht preßte auf seine Brust und drückte ihn ins Bett.
    Eine bleiche Gestalt schwebte vor das Fenster. Wieder handelte es sich um seine Mutter. Hinter ihr folgte jemand: sein Vater, dessen kurzes Haar im Vakuum des Weltraums wie Stacheln von seinem Kopf abstand. Die tote Haut hing in Fetzen von ihren leblosen Knochen, ihre Lippen hingegen bewegten sich langsam und gespenstisch.
    „Zak, warum hast uns im Stich gelassen?“
    „Das wollte ich nicht“, erwiderte er heiser, „ich dachte, ihr wärt tot!“
    „Du hast uns im Stich gelassen!“
    Tock. Tock.
    Sie hämmerten mit den Händen gegen die Scheibe, bis diese laut krachend nach innen zersprang.
    Die beiden geisterhaften Gestalten schwebten durch die Öffnung herein. Zak strengte sich an, um sich zu erheben, aber er war wie paralysiert. Während sie sich ihm näherten, stieg ihm der Gestank von verwesendem Fleisch in die Nase. Die Haut der Leichen

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