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Galaxy Tunes®: Roman (German Edition)

Galaxy Tunes®: Roman (German Edition)

Titel: Galaxy Tunes®: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rob Reid
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gezaubert werden konnte), müsste den Zweck erfüllen. Und wir brauchten nicht mehr als einen Aufschub von ein paar Tagen. Inzwischen müsste Carly unsere Beweise an Wächter 1138 weitergeleitet haben. Und wenn es ihr tatsächlich gelang, den Anwalt ihrer Show für diese Sache zu gewinnen, würde ihnen bestimmt schon bald eine Audienz vor dem Rat gewährt werden.
    »Heilige Scheiße«, brüllte Pugwash. »Bist du dir sicher, dass wir hierfür nicht irgendwie eine Lizenz bekommen können?« Er stand mit meiner Bono-Brille mitten in seinem Wohnzimmer und drehte hektisch den Kopf hin und her, während er den Anblick der erweiterten Alien-Version von Warcraft in sich aufnahm. Er würde sich wohl darin herumtreiben, bis Carly oder Frampton mit einem neuen Lagebericht auftauchten – wahrscheinlich, wenn sich die nächste Falzverbindung öffnete, was in einer knappen Stunde passieren würde. Danach sollte er in der Lobby des Waldorf warten, falls es nötig wurde, dass er ins Versteck unter der Grand Central eilte, um mit Paulie oder den Decapussen zu reden.
    Während er die Warcraft-Szenerie genoss, bewegte Pugwash die Hände auf irgendwie unheimliche, aber seltsam vertraute Weise über seinen Körper. »Seit meiner Pubertät hatte ich nicht mehr so viel Spaß«, sagte er. »Und dabei marschiere ich nur mit einem Avatar durch die Gegend!« Er machte wieder diese schlängelnden Bewegungen.
    »Was tust du da?«, fragte ich.
    Er strich sich mit beiden Händen über die Hüften.
    »Ist das der Macarena?«
    »Mahka- räääää -nah«, korrigierte er mich und klang wie ein pakistanischer Samurai, der ein Taxi rief. »Ja, ich kriege diesen verdammten Song einfach nicht mehr aus dem Kopf.«
    »Apropos Musik, schau mal, ob du eine digitale Kopie des schrecklichen Liedes erstellen kannst, das unser Gefängniswärter gesungen hat, nachdem er uns zum Tode verurteilt hatte«, bat ich ihn und fragte mich, ob genau dieser Satz schon einmal in irgendeiner menschlichen Sprache geäußert worden war. »Sowohl Carly als auch Frampton müssten ihn mit ihren Stereoptikons aufgenommen haben.« Wahrscheinlich gab es keine Möglichkeit, ihre Audioaufzeichnung in ein Format zu übertragen, das für unsere Computer lesbar war, aber es konnte nicht schaden, es wenigstens zu versuchen.
    »Klar – wofür brauchst du es?«, fragte Pugwash und wechselte in einen texanischen Two-Step.
    »Für einen verrückten Ausweichplan, der mir während des Einschlafens eingefallen ist. Der Gefängniswärter sagte, sein Song sei das Gemeinschaftseigentum aller Bürger der Kultivierten Liga. Also können wir vielleicht Google oder sonst wen dazu bringen, eine Zillion illegaler Kopien davon zu machen, um die Kopien auszugleichen, die jeder in der Kultivierten Liga von unserer Musik hat.«
    »Was für eine blöde Idee«, sagte Pugwash und setzte zu einem Cha-Cha-Cha an.
    »Wahrscheinlich. Aber ich möchte so viele Eisen im Feuer haben wie möglich. Und pass auf, dass du dir da drinnen nicht wehtust. Und vergiss nicht, mir sofort Bescheid zu sagen, wenn du etwas von unseren Alien-Freunden hörst.« Das Letzte, was wir jetzt gebrauchen konnten, war, dass er und Frampton einen improvisierten Tanz aufführten und dabei völlig die Zeit vergaßen.
    »Keine Sorge, ich ruf dich an«, sagte Pugwash und wechselte zu einem groovigen Boogie im Sechzigerjahre-Stil. Nach ein paar Schritten machte er diese Kind-auf-Schwebebalken-Bewegungen, die ich nur zu gut kannte.
    »Bombenalarm!«, rief ich instinktiv. Aber weder Manda noch Miauhaus kannten meinen Familienjargon – also verstanden sie die Warnung nicht richtig, und beide flüchteten panisch ans andere Ende des Apartments, als Pugwash einen weiteren Zwanzig-Megatonnen-Nieser abfeuerte.
    Nachdem sich alle davon erholt hatten, gingen Manda, Miauhaus und ich nach unten und hielten ein Taxi an. Ich hatte vor, direkt zum Büro zu fahren, während Manda in ihrer Wohnung vorbeischauen wollte, um ihre Arbeitskleidung als Anwaltsgehilfin anzulegen und Miauhaus abzusetzen.
    »Deine Idee, den Song des Gefängniswärters zu kopieren, ist interessant«, sagte sie, als unser Taxi Richtung Norden losfuhr.
    »In Wirklichkeit gibt es damit haufenweise Probleme. Aber wenn wir mit allem anderen scheitern, kann ein zusätzlicher Ausweichplan nicht schaden.«
    »Dann könnte ich doch einfach eine Firma gründen, der die Verwertungsrechte für den Song gehören«, schlug sie vor. »Ein Anwalt, mit dem ich zusammenarbeite, ist auf Start-ups

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