Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Galaxy Tunes®: Roman (German Edition)

Galaxy Tunes®: Roman (German Edition)

Titel: Galaxy Tunes®: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rob Reid
Vom Netzwerk:
tut mir den Gefallen und verzichtet auf das religiöse Outfit, ja?«
    Die Blutelfe sagte nichts.
    »Ich meine, es gibt jede Menge Hüte oder Mützen oder andere Sachen, unter denen ihr eure schalldämpfende Ausrüstung verstecken könnt.«
    Sie sagte immer noch nichts. Und sie bewegte sich auch nicht.
    Ich ruckelte an der Maus, und der Cursor rührte sich ebenfalls nicht von der Stelle. Na klar! Mein PC hatte sich ausgerechnet diesen Moment ausgesucht, um sich aufzuhängen. »Scheiß-Windows!«, knurrte ich unterdrückt.
    »Hast du schon wieder einen Absturz?« Ich hatte ganz vergessen, dass Pugwash immer noch über Telefon mithörte.
    »Wie hast du das erraten?«
    »Du weißt, dass du schon vor Jahren hättest wechseln sollen.« Pugwash ist ein überzeugter Mac-Snob, und selbst angesichts des bevorstehenden Untergangs der Erde gönnte er sich die selbstgefällige Genugtuung über diesen erneuten Beweis der Unterlegenheit des PC s. »Wie auch immer, ich schaue mal, ob ich in Warcraft noch einmal eine Verbindung mit Carly bekomme. Ich habe sie verloren, als ich sie zu Skype durchgestellt habe. Aber zuvor ist es mir noch gelungen, eine Kopie von diesem grässlichen Song für Manda zu machen.«
    »Du hast es geschafft? Wie konntest du das Alien-Audioformat konvertieren?« Ich schaffte es kaum, eine Tabellendatei von einem Computer an einen anderen zu schicken, ohne dass es zu irgendwelchen dramatischen Kompatibilitätsproblemen kam.
    »Es war ganz leicht. Deine Bono-Brille ist über das USB -Kabel mit meinem Laptop verbunden. Also habe ich einfach die Audiospur aufgenommen, die auf dem Computer lief, als Carly das Lied abspielte. Solche Sachen sind auf einem Mac überhaupt nicht kompliziert.«
    »Großartig. Also …«
    »Und mein Computer stürzt niemals ab, und er ist praktisch immun gegen Viren.«
    »Auch das ist großartig. Hör zu, Manda wird gleich hier sein und …«
    »Und das Beste ist, dass Drahtlosnetzwerke ein Kinderspiel sind. Ganz anders als mit einem PC . Und die Geschäfte sind wirklich hilfreich. Von meinem Apartment aus kann ich drei zu Fuß erreichen. Hast du schon von den Kursen gehört, die sie anbieten?«
    Irgendwann gelang es mir, das Gespräch zu beenden. Ein paar Minuten später kündigte Barbara Ann telefonisch an, dass Manda eingetroffen war. »Schicken Sie sie rein«, sagte ich.
    Trotz allem machte mein Herz einen kleinen Hüpfer, als die Tür aufging. Manda sieht in ihrem professionellen Outfit einfach hinreißend aus – was vermutlich keine Überraschung bei einer Frau ist, die auch in einem Radiolab-Sweatshirt hinreißend aussieht. Heute trug sie einen grauen Bleistiftrock, eine blaue Satinbluse und einen taillierten marineblauen Blazer. Das alles brachte ihre Rundungen gut zur Geltung, während es trotzdem anständig genug für ein modernes amerikanisches Büro war. Das Einzige, das nicht zum Look passte, war diese protzige Halskette, aber es war immer noch die unauffälligste Form des Stereoptikons, die Manda im Repertoire gefunden hatte.
    Wir hatten noch fünfzehn Minuten, bis Judy vorbeikommen und mich zu Fido mitnehmen wollte. Wenn ich bedachte, wie spät sie üblicherweise kam, hatten wir vermutlich noch eine gute halbe Stunde für uns. »Du hast also den Song bekommen?«, fragte ich.
    Manda nickte. »Dein Cousin hat ihn mir gemailt, als ich im Taxi zu dir gefahren bin. Und hier auf der Erde liegt das Copyright bereits bei Intergalactic Music – einer quicklebendigen Firmenneugründung, die erst vor wenigen Minuten das Licht dieser Welt erblickt hat.«
    Bevor ich ihr gratulieren konnte, klingelte Barbara Ann erneut durch. »Judy ist da«, kündigte sie an.
    Natürlich war sie schon da. Der sechste Sinn, der Judy die genaue Zeitspanne verriet, um die sie sich verspäten konnte, damit ein Medienbaron mächtig von ihr beeindruckt war, schien bei ihr auch dann zu funktionieren, wenn sie jemanden durch ein früheres Eintreffen in große Schwierigkeiten bringen konnte.
    »Verdammt, Judy ist da«, sagte ich zu Manda. Ihr blieb keine Zeit, auch nur einen Schritt in Richtung ihres Verstecks hinter dem Schreibtisch zu machen, bevor die Tür aufgerissen wurde.

20
    Furcht und Schrecken
    Judy lief schnurstracks auf Manda zu, die wie ihr eigener professioneller Klon aussah, da sie ähnlich schick und elegant gekleidet und mit einem anwaltlichen Aktenkoffer ausgestattet war – und unverschämt jung dazu. »Ich bin Judy Sherman«, sagte sie, streckte eine Hand aus und verströmte Wärme. »Wer

Weitere Kostenlose Bücher