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Galaxy Tunes®: Roman (German Edition)

Galaxy Tunes®: Roman (German Edition)

Titel: Galaxy Tunes®: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rob Reid
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sind Sie, und was zum Henker machen Sie hier?«
    Manda versuchte die »Verkaufspräsentation« zu starten, während sie Judy die Hand schüttelte. Aber sie beherrschte die Funktionen des Stereoptikons in Halskettenform noch nicht so gut und machte deshalb irgendetwas falsch. Das Ding schimmerte vielversprechend, während es selbstorganisierendes Licht von sich gab. Aber es erzeugte nicht mehr als eine golfballgroße Version von Özzÿs Heavy-Metal-Sphäre, die sich nicht weit von Judys linkem Schuh vom Boden erhob.
    »Hu, was ist das?«, fragte Judy und trat mit einem Louboutin-Absatz darauf. Das Stereoptikon verarbeitete diese Bewegung, entschied, dass die Sphäre getötet worden war, und projizierte sie nun als lebloses Anhängsel des lederüberzogenen Stöckelabsatzes, der sie aufgespießt hatte. Orangefarbenes Blut und Eingeweideteile tropften herab und sammelten sich zu einer ekelerregenden kleinen Pfütze auf dem Teppich.
    Während Judy abgelenkt war, griff Manda an ihren Hals, damit das Stereoptikon zu seiner vertrauteren Gestalt zerfloss. Dann drückte sie darauf herum und schloss gleichzeitig die Tür mit einem Fußtritt. Im nächsten Moment verwandelte sich mein Büro in ein Weltraumpanorama voller Sterne. Ich schwankte leicht, als ein unendlicher, funkelnder Abgrund den Boden unter unseren Füßen zu ersetzen schien – aber Judy blieb völlig cool. »Die Sternbilder stimmen überhaupt nicht«, nörgelte sie wie ein abgestumpfter Teenager, der sich über einen schludrig gemachten Filmtrick aufregte. »Kassiopeia ist viel zu weit weg von Perseus.« Dann tauchte über uns eine brillant wiedergegebene Erde auf, und sie verstummte.
    Unsere Botschaft war kurz und prägnant – und sie wurde von keinem Geringeren als Richard Nixon übermittelt (freundlicherweise zur Verfügung gestellt vom Imitationsmodus, den Manda im Stereoptikon gefunden hatte). 59 Nixon erklärte, dass die habgierigen Rechte zum Schutz des geistigen Eigentums unseren Planeten gefährdeten. Während er sprach, näherten sich haufenweise Geldscheine 60 wie ein Asteroidenschwarm, bis dahinter alles andere verschwunden war und wir rundum von fliegendem Weltraumbargeld umgeben waren. Dann fing das Geld Feuer. Und während die Szene zur Darstellung der brennenden Erde wechselte, sagte Nixon, dass nur du die Menschheit vor der Vernichtung bewahren kannst, worauf die Flammen verschwanden und sich ein herzförmiger Regenbogen um unseren Planeten legte. Dann forderte Nixon Judy eindringlich auf, alles zu glauben, was ich ihr über die außerirdische Bedrohung unserer Welt erzählen würde, mochte es auch noch so fantastisch klingen.
    Anschließend schwieg Judy mehrere Sekunden lang, bis sie sich an mich wandte. »Aliens, wie? Gut, ich bin überzeugt, weil das einfach unglaublich war. Wie haben Sie das gemacht?«
    Ich sah Manda an, die das Stereoptikon hochhielt. »Mit selbstorganisierendem Licht«, sagte sie. »Extraterrestrische Technologie.«
    »Oh, die Grafik hätte ich auch mit PowerPoint hingekriegt«, erwiderte Judy schnippisch. »Was mich umgehauen hat, war Nixons Stimme.« Sie wandte sich Manda zu. »Richard Nixon ist tot «, sagte sie langsam, als würde sie einem Playboy-Bunny die Meiose erklären. Dann sah sie wieder mich an und feuerte eine Salve intelligenter, eindringlicher Fragen ab.
    Judy behauptet immer, wenn sie sich in irgendeiner Sache geirrt hat, würde sie sofort die neue Realität akzeptieren und ihre alten, nicht mehr gültigen Überzeugungen über Bord werfen. Und tatsächlich stellte sie sich beeindruckend schnell auf die Alien-Situation ein. Sie inhalierte die Fakten so selbstverständlich wie Atemluft. Innerhalb von zwanzig Minuten hatten wir fast alles abgehandelt. Dann war ich es, der sich an sie wandte und fragte: »Und was tun wir jetzt?«
    »Was wir jetzt tun? Ich bitte dich, Nick. Wir tun genau das, was wir während unseres gesamten Berufslebens getan haben.« Sie warf einen Seitenblick zu Manda. »Ja, wirklich – während der ganzen achtzehn Minuten.« Sie sah wieder mich an. »Wir haben einen Klienten. Er heißt Menschheit. Wir haben einen Prozessgegner. Das ist irgendeine verdammte Gewerkschaft. Wir haben sogar eine scharfe kleine Anwaltsgehilfin, die du offensichtlich flachlegen willst. Aber das Wichtigste ist, dass wir es mit einem wie auch immer gearteten Rechtssystem und einem Obersten Gerichtshof zu tun haben.«
    Ich war so sehr darauf konzentriert gewesen, Judy bei ihrem Treffen mit Fido und Hörnchen zu

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