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Galdäa. Der ungeschlagene Krieg (German Edition)

Galdäa. Der ungeschlagene Krieg (German Edition)

Titel: Galdäa. Der ungeschlagene Krieg (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karsten Kruschel
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Kontrolle über sich selbst an ihre Schwänze zu übergeben. Das musste genügen.
    Sie tippte auf der Liste, nachdem sie sich den Inhalt eingeprägt hatte, die Zeile an. Die Schriftzeichen erloschen.
    »Verbindung nicht möglich«, teilte die kratzige Stimme barsch mit. »Karitative Kommunikation an diesem Terminal für Sie in den nächsten vierundzwanzig Stunden nicht möglich.« Auch die restlichen Lämpchen der Maschine gingen aus.
    Und das war es dann. Der Apparat war nicht wieder zum Leben zu erwecken. Er weigerte sich, auf Jana zu reagieren. Sie war als unerwünscht registriert worden. Sie fand das merkwürdig.
    Ein Geräusch störte sie.
    Mikko stöhnte gepresst und drehte sich herum. Er würde in den nächsten Minuten aufwachen, wenn Jana ihn nicht ein weiteres Mal in den Schlaf schicken würde.
    Nein, dachte Jana, ich schlage keinen halb Bewusstlosen. Ehe sie darüber nachgedacht hatte, befand sie sich bereits auf dem Weg die dunkle leere Straße hinunter. Automatisch verfiel sie zurück in ihren Trott. Genug für heute. Es würgte sie bei der Erinnerung an das Geräusch von Fleisch, das auf Fleisch schlug. Die Schritte wollten ihr weh tun; sie ließ es nicht zu. Es musste auf dieser Welt weitere solche Geräte geben, und vielleicht hatte man sich die Mühe erspart, alle miteinander zu vernetzen. Vielleicht hatte Jana an einem zweiten Apparat eine zweite Chance auf karitative Kommunikation, wenn der nichts wusste von ihrem ersten Versuch.
    Sie fand tatsächlich ein paar Nebenstraßen weiter ein schäbiges Gerät derselben Art. Und es funktionierte wirklich. Jana schloss die Augen, nachdem die Aufforderung und die Liste erschienen waren. Sie dankte den Schöpfern – die waren hier vermutlich zuständig, selbst wenn sie noch bei weitem nicht so geplagt und verzweifelt war, wie die Schöpfer es gewesen waren. Jana las bedächtig und deutlich die Zeile mit dem richtig geschriebenen Namen vor. Das Gerät antwortete mit einem leisen Piepsen. Jana zuckte zusammen. Der Code war akzeptiert; aber dieses billige Geräusch! Verwendete man auf der Universitätswelt Technik, die seit Jahrzehnten hoffnungslos veraltet war? War das möglich? Und was war mit dem sternenlosen Himmel über ihr? In welchen Alptraum gehörte der?
    Als der Apparat antwortete, mit derselben kratzigen Stimme wie der andere, erstarrte Jana für Sekunden.
    »Interplanetare Gespräche sind mit der karitativen Kommunikation nicht möglich.« Es knackte und zwitscherte kurz. Irgendwelche elektronischen Nachrichten gingen hin und her. »Der Versuch wird dem genannten Teilnehmer mitgeteilt. Hinterlassen Sie ihren Namen als Stimmdatei. Der Teilnehmer kann an dieses Terminal zurückrufen. Sprechen Sie jetzt.«
    »Jana Hakon« sagte jemand, der einen Meter neben und einen Schritt hinter ihr stand. Sie blickte sich um; da war niemand. Sie selbst musste das gesagt haben. Die billige Stimme fand irgendwo ein Echo. Wie war das gewesen? Interplanetare Gespräche. Unterhaltungen von einer Welt zur anderen. Nachrichten zwischen den Sternen. Botschaften, die überlichtschnell transportiert werden mussten. Kompliziert. Teuer.
    Plötzlich rastete etwas in ihrem Kopf ein. Eine Mauer fiel um und gab den Blick frei. Jana erkannte ihren Irrtum und korrigierte ihre Weltsicht. Es war alles in Ordnung. Diese Welt war in Ordnung. Es war alles normal. Es lag an ihr, an Ja‘ana K‘jonasoidt Hakon T‘Arastoydt. Mit diesem Planeten war alles in Ordnung. Mit ihr selbst war etwas nicht in Ordnung gewesen.
    Sie war auf dem falschen Planeten. Diese Jungen vorhin waren keine Modegecken gewesen, die aussehen wollten wie schmutzige Dockarbeiter aus einer minderwertigen Werft. Und Studenten mit Sicherheit nicht. Das waren schmutzige Dockarbeiter aus einer minderwertigen Werft gewesen. Einer der vielen Werften, die es auf Penta IV gab und die so merkwürdige Namen trugen wie Strahlendhelle Eintracht oder Kind des Glücks . Und dies war nicht die Universitätswelt. Es gab hier keinen Himmel, an dem Sterne hätten stehen können. Sie befand sich in einer der Kuppeln von Penta IV. Sie befand sich in einer künstlichen Umwelt, die den Luxus von Penta V, so gut es eben ging, nachzuahmen suchte.
    Das löste nicht nur alle Rätsel, die sich angesammelt hatten. Das brachte sie den Schöpfern wieder nah, denen jede Tat neue Unbill gebracht hatte. Die Werkwelt, nicht die Universitätswelt: Das ließ Janas Pläne, nach Hause zurückzukehren, wie ein Kartenhaus in sich zusammenfallen. Sie konnte

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