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Galileis Freundin (German Edition)

Galileis Freundin (German Edition)

Titel: Galileis Freundin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunter Tschauder
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mir geschehen, wer hat das Ganze veranlasst ?“
    „Ich weiß das nicht“, antwortet er. „Ich habe nur die Aufgabe, euch nach Volterra zu bringen.“
    „Was wird dort mit mir passieren?“, fragte sie.
    „Das werdet ihr schon sehen, Signora“, antwortete diesmal der zweite Soldat. „Schön wird es für euch sicherlich nicht werden. Männer gibt es da aber genug.“
    „Halts Maul“, griff diesmal wieder der Anführer ein. „Es ist nicht deine Aufgabe, eine Gefa n gene zu beeinflussen.“
    „Aber, ich werde ihr wohl die Wahrheit sagen dürfen“, antwortet der zweite.
    „Nichts darfst du. Was du darfst, das sage ich.“
    „Oh, oh, hör dir den an. Der will wohl alles, hörst du?“
    „Gib Ruhe“, setzte der dritte hinzu, dem ein Disput ungelegen kam, da er dabei seinen kleinen Fingers pielereien an der Taille Caterinas nicht nachkommen konnte.
    „Wer hat meine Verhaftung in die Wege geleitet, wer hat das zu verantworten?“, fragte Cater i na, als sei sie an einem sachlichen Gespräch interessiert.
    „Signora, bitte gebt Ruhe“, bat der Anführer, „wir können nichts sagen.“
    „Aber ihr wisst doch etwas. Ihr wisst doch mehr, als ihr mir sagen wollt. Was hat das alles zu bedeuten?“
    „Ich kann euch nichts sagen“, meinte der Anführer.
    „War es Kardinal Giancarlo, der Bruder des Großherzogs, der mich vernichten will“, fragte sie laut.
    „War es Kardinal Giancarlo, der schon einmal versucht hat, mich zu vergewaltigen. Will er mich jetzt beseitigen, weil ich über ihn einiges erzählen könnte. Will er mich kalt stellen?“ fra g te sie wieder.
    „Caterina Picchena, unsere Aufgabe war es nur, euch zu verhaften, euch nach Volterra zu bri n gen. Nicht mehr und nicht weniger.“
    „Ihr wisst aber davon, dass mich der Kardinal vergewaltigen wollte, so wie mich schon der Abt vergewaltigt hat. Jetzt wollen sie mich aus dem Wege schaffen, weil sie gemerkt haben, dass ich ihnen nicht nachgebe.“
    „Die Kirche ist mächtig“, sagte der zweite Soldat. „Gegen die Kirche kann man nichts machen. Sie ist allgegenwärtig.“
    „Du wirst dir noch das Maul verbrennen“, sagte der dritte Soldat. Der Anführer nickte bedäc h tig und lehnte sich zurück.
    „Ich weiß, dass ihr eure Pflicht tut“, aber ihr habt doch eure eigenen Gedanken. Glaubt ihr dem Kardinal und seinen Verschwörern?“
    Caterina wusste , dass sie jetzt ein heikles Thema angefangen hatte. Sie wusste auch, dass sie nichts zu verlieren hatte. Sie lief keine Gefahr. Sie wollte aber die Soldaten zu ihrer eigenen Meinung bringen, dass sie sich Gedanken machten, nur für den Gegenpreis eines Momentes der Unachtsamkeit. Also fuhr sie fort: „Mir hat bis heute noch niemand gesagt, was ich falsch gemacht haben soll. Stellt euch vor, Gardisten, eure Frauen würden von heute auf morgen angeklagt und ohne Gerichtsverfahren verurteilt. Was würdet ihr sagen?“
    „In dieser Zeit ist es zu gefährlich, überhaupt etwas zu sagen“, widersprach der Anführer, „die Mächte der Kirche wissen was Recht ist.“
    „Würdet ihr das auch sagen, wenn es um eure Frau ginge, wenn die unschuldig verurteilt wü r de?“
    „Jeder sagt, er sei unschuldig.“
    „Wer sagt, ich sei schuldig, wer hat das Urteil gesprochen? Bin ich wirklich schuldig, oder will mich nur jemand los sein? Was wäre mit euch, Gardist, wenn eure Frau unschuldig verurteilt würde. Wäre euch das gleichgültig?“
    „Schwatzt nicht soviel, Gräfin Picchena, ich habe euer Urteil nicht gefällt.“
    „Er wäre vielleicht froh, wenn seine Frau verschwände“, lachte der erste.
    „Halts Maul“, meinte der Anführer.
    „Mehr hast du nicht beizutragen, das ist verdammt wenig.“
    "Offizier", begann Caterina von neuem, "wenn jemand behaupten würde, eure Frau sei schu l dig, sie sei eine Hure...."
    Der Offizier wollte gerade zu einem energischen Widerspruch ansetzen, da fuhr Caterina schon fort:
    "Stellt euch vor, ein Pfarrer würde eure Frau vergewaltigen. Weil er Angst hätte, das würde herauskommen, ginge er zu dem betrügerischen Kardinal und erzählte ihm eine unehrenhafte Geschichte von eurer Frau. Eure Frau ist hübsch, Offizier, das nehme ich an. Sie weckt die Begierde der sonst so frommen Kirchenherren. Der Kardinal selbst interessiert sich für sie. Er gibt vor, er wolle ihr helfen und ihre Sünden vergeben. Wohlgemerkt die Sünden, die sie gar nicht begangen hat. Er lässt eure Frau zu sich kommen und mit schönen verführerischen aber teuflischen Worten flüstert

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