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Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Titel: Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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befanden, weit ins All hineinreichte. Überall um sie herum war der Himmel von anderen Gesteinsbrocken und Planetoiden bedeckt. Clou hatte beinahe den Eindruck, den nächstgelegenen Asteroiden, auf den er gerade gezeigt hatte, mit der ausgestreckten Hand berühren zu können.
    Cartier hatte Clous Worte nicht hören können, doch seine Handbewegungen waren eindeutig gewesen. Zudem war dieses nicht das erste Mal, dass die beiden Männer von einem Asteroiden zum nächsten gesprungen waren; der Ingenieur wusste inzwischen, worauf es ankam. Cartier zeigte seinem Freund den erhobenen Daumen.
    »Also los«, sagte Clou zu sich selbst und ging in die Knie. Die pneumatischen Stelzen, welche von Cartier aus Ersatzteilen und Prothesen zusammengebastelt worden waren und nun von Clous Fußsohlen bis hinunter in die übergroßen Stiefel seines drobarianischen Raumanzugs reichten, schoben sich lautlos ineinander. Die Steuerelemente der Stelzen waren an Sensoren gekoppelt, welche die Impulse von Clous Muskeln empfingen und direkt in Befehle an die Prothese übersetzten. Zwischen Clous Fingerspitzen und den Panzerhandschuhen seines Anzugs steckten ähnliche Konstruktionen. Als Clou sprang, schnellten die Stelzen auseinander und katapultierten ihn in die Höhe.
    Das Schwerefeld des Asteroiden war sehr gering und so dauerte es nur eine Sekunde, bis Clou und Cartier sich im freien Fall befanden. Clou rollte sich zusammen und drehte sich um sich selbst, dann driftete er bereits mit den Füßen voran auf den nächsten Asteroiden zu. Aus den Augenwinkeln sah er, dass Cartier das Gleiche tat wie er.
    Clous Stiefel wirbelten eine kleine Staubwolke auf, als er Bodenkontakt bekam. Cartier, dessen Beine nicht pneumatisch gefedert waren, strauchelte.
    Clou half ihm auf die Beine. Cartier beugte sich vor, bis sich ihre Helme berührten.
    »Ein Mordsspaß«, hörte Clou seinen Freund schnaufen. »Ist es noch weit?«
    Per Sprachbefehl rief Clou die Karte des Asteroidengürtels aus dem im Helm verstauten Minicomputer auf. Sofort erschien ein grünliches Gitternetz mit einer dreidimensionalen Abbildung des Sektors, in dem sie sich befanden, auf der Innenseite seines Helmvisiers. Ein roter Punkt markierte Clous derzeitigen Standort. Nach allem, was er aus den Aufzeichnungen der kerianischen Wissenschaftler wusste, konnte das Camp der drobarianischen Forscher nicht mehr weit sein.
    »Nur noch zwei oder drei Sprünge, dann treffen wir sicher schon auf den ersten Wachtposten«, antwortete Clou.
    Ehe Cartier antworten konnte, wurden er und Clou von einer gewaltigen Erschütterung von den Beinen gerissen. Ein Ruck ging durch den Asteroiden, dann begann der Boden unter ihnen zu vibrieren.
    »Was war das denn?«, fragte Cartier verblüfft.
    Zur Antwort zeigte Clou auf den nahen Horizont. Eine enorme, graubraune Wolke breitete sich langsam über dem Asteroiden aus; dahinter erhob sich ein riesiger Berg, wo vor wenigen Minuten noch keiner gewesen war.
    Cartier kniff die Augen zusammen. Täuschte er sich, oder bewegten sich die Wolke und der Berg auf Clou und ihn zu?
    Dann endlich begriff er, was geschehen sein musste – der Asteroid, auf dem sie standen, war mit seinem Nachbarn kollidiert. Die Wolke, die Cartier beobachtet hatte, bestand aus lockerem Sand, der bei dem Zusammenstoß aufgewirbelt worden war. Und was er zunächst für einen Berg gehalten hatte, war der andere Asteroid, der nun langsam und behäbig über die Oberfläche seines Zwillings rollte. Und alles, was sich ihm in den Weg stellte, würde zwischen den beiden Himmelskörpern, die sich wie zwei Mühlsteine gegeneinander drehten, buchstäblich zermahlen.
    Clou legte den Kopf in den Nacken und sah nach oben, während Cartier fasziniert das Naturschauspiel verfolgte, das sich ihnen bot. Ein Sprung, das wusste Clou, würde sie mit Leichtigkeit von hier fortbringen; allerdings befand sich über ihnen lediglich der Asteroid, den sie kurz zuvor verlassen hatten. Eine Rückkehr dorthin bedeutete, einen enormen Umweg in Kauf zu nehmen. Clou war sich nicht sicher, ob ihre Sauerstoffvorräte in dem Fall überhaupt bis zur Grenze reichen würden.
    Es gab nur einen Ausweg – Clou musste die Steuerdüsen seines Raumanzugs benutzen, um sich selbst und Cartier von hier fortzuschaffen. Er hatte eigentlich vorgehabt, den knappen Treibstoff für den Antriebsmechanismus seiner Rüstung für einen späteren Zeitpunkt aufzusparen, aber außergewöhnliche Situationen erforderten außergewöhnliche Maßnahmen.
    Ihm

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