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Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Titel: Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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sie ein System von Druckschleusen durchquert hatten, erreichten sie einen Abschnitt, in dem eine künstliche Atmosphäre erzeugt worden war. Der Drobarianer nahm seinen Helm ab und bedeutete Clou und Cartier, es ihm gleichzutun.
    Zögernd ließ Cartier das Visier seines Helms aufschnappen und atmete die eiskalte, klare Luft ein. Clou fummelte eine Weile an seinem Helm herum und gab dann scheinbar resigniert auf. Der Drobarianer versuchte, ihm behilflich zu sein, doch Clou hatte das Schraubgewinde am Kragen seines Raumanzugs vorsorglich präpariert.
    Für den ahnungslosen Drobarianer sah es so aus, als sei die Verbindung zwischen Helm und Rüstung durch den Aufprall eines Felsbrockens deformiert worden. Er gab Clou in seiner Zeichensprache zu verstehen, dass man hier im Camp nicht die Werkzeuge habe, um ihn aus seinem lädierten Anzug zu befreien.
    Clou erkundigte sich höflich, ob es eine Möglichkeit gab, ihn und seinen Gefangenen hinüber zum Flaggschiff zu transportieren. Der Drobarianer nickte eifrig, bat um einen Moment Geduld und verschwand.
    *

    Im Inneren der Schutzkuppel herrschte reger Betrieb. Hunderte von Drobarianern gingen emsig ihrer Tätigkeit nach, die zum größten Teil daraus bestand, mit Presslufthämmern und Lasersägen große Brocken aus dem harten Felsgestein zu brechen und diese dann fortzuschaffen. Ein feiner Staubnebel hing in der Luft und wurde von den großen Luftumwälzpumpen, die den Arbeitsbereich mit Frischluft versorgen sollten, nur unzureichend aus der dünnen Atmosphäre gefiltert. Der Lärmpegel, der bei den Ausgrabungsarbeiten entstand, war beträchtlich.
    »Wenn das archäologische Ausgrabungen sind, gebe ich das Rauchen und das Saufen auf«, sagte Cartier nachdenklich zu sich selbst. Er hatte begonnen, am Rand der Kuppel auf und ab zu gehen, so weit es die Leine erlaubte, mit der er noch immer an Clou gefesselt war.
    Clou saß regungslos auf einer klobigen, vor sich hin brummenden Maschine und starrte stumm die drobarianischen Arbeiter an.
    »Und die Weiber auch«, fügte Cartier seiner Aussage hinzu, um ihr Nachdruck zu verleihen.
    Clou reagierte noch immer nicht. Cartier vermutete, dass er seinen Kommentar gar nicht gehört hatte, was nicht ausgeschlossen war, wenn man den Lärm und den durch Clous Helm verursachten Dämpfungseffekt in Betracht zog. Er trat etwas näher an die zerschrammte Rüstung seines Freundes heran und wiederholte seine Bemerkung.
    »Weißt du, was das hier ist?«, fragte Clou unbeeindruckt. Er sprach gerade mal so laut, dass nur Cartier, der ihm am nächsten stand, ihn hören konnte.
    »Ein Schürfprojekt«, sagte Cartier überzeugt. »Die suchen nach Bodenschätzen. Ist ja klar.«
    »
Das
hier«, wiederholte Clou geduldig und tätschelte mit der flachen Hand leicht den hüfthohen, schwarz lackierten Apparat, auf dem er saß.
    Cartier sah genauer hin. Die Maschine war nicht mehr als ein flacher, dick gepanzerter Container, der ein monotones Brummen hören ließ und leicht vibrierte. Aus der Rückwand des Containers ragte ein Gewirr von armdicken Kabeln, welche durch Löcher in der Kuppelwandung nach draußen führten.
    »Ein Generator?« Cartier pfiff leise durch die Zähne.
    »Bingo!« Clou sprang von der Maschine herab und stieß Cartier grob an.
    »He!« Cartier hob abwehrend die Hände und wich ein paar Schritte zurück.
    »Geh weiter. Da drüben ist noch einer. Tu so, als ob du Angst hättest«, raunte Clou ihm zu.
    Cartier zuckte lediglich mit den Achseln. »Ich bin von schätzungsweise fünfhundert bewaffneten drobarianischen Bergleuten und Soldaten umgeben und nur durch eine dünne Stahlplatte vom Vakuum getrennt … Wovor sollte ich schon Angst haben?«
    Clou stieß seinen vermeintlichen Gefangenen brutal vor sich her. »Noch ein paar Schritte«, flüsterte er.
    Cartier stolperte und fiel der Länge nach hin. Als er wieder aufstehen wollte, stellte er fest, dass er direkt neben dem zweiten Generator lag. Er zog sich übertrieben langsam an der Maschine hoch.
    Clou beugte sich vor und zerrte Cartier wieder auf die Beine. Strampelnd und keuchend fand der Ingenieur seine Balance wieder, sich auf dem vibrierenden Generator abstützend.
    Ehe Clou ihn noch weiter malträtieren konnte, kam der Drobarianer, der sie in das Camp geführt hatte, herbeigelaufen und winkte Clou aus einiger Entfernung, ihm zu folgen. Offenbar gab es eine Transportmöglichkeit zum Flaggschiff und Clou und Cartier sollten sich beeilen, um die Fähre noch zu erreichen.
    Cartier

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