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Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Titel: Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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fliegen und wann er im Sektor K ankommen würde. »Ich denke, ich kann gegen dreiundzwanzig Uhr kerianischer Standardzeit auf Drusa sein.«
    »Erst? So weit ist das doch gar nicht!« Rajennko hatte ebenfalls kalkuliert und war zu einem anderen Ergebnis gekommen. Hatte er sich verrechnet?
    »Äh, ja«, machte Faulckner verlegen, »ich habe noch einen Termin vorher. Liegt aber auf dem Weg und dauert nur eine Stunde oder zwei.«
    »Faulckner, wenn das wieder eine von Ihren Detektivgeschichten ist …«
    »Recherchen«, entgegnete Faulckner sanft, »seriöse Recherchen.«
    Rajennko schüttelte den Kopf. Faulckner und seine Extratouren. »Hätten Sie denn auch die grenzenlose Güte, mir als Ihrem Chefredakteur zu verraten, welches Thema Sie gerade recherchieren, Mister Faulckner?«
    Faulckner überhörte den Sarkasmus. »Vielleicht eine Jahrhundertstory.«
    »Das Jahrhundert ist noch nicht so alt«, entgegnete Rajennko schroff, »es kann noch viel kommen.«
    »Das stimmt allerdings, Sir«, grinste Faulckner und beendete die Verbindung.
    *

    Rrahnn stand an einem Fenster des Aussichtsdecks der Raumstation und sah dem kleinen Raumschiff des Kriegsberichterstatters nach, wie es sich schnell entfernte und in den ihm zugewiesenen Flugkorridor einschwenkte. Nach einigen Minuten war Faulckners Schiff mit bloßem Auge nicht mehr zu sehen.
    Der Symiruse seufzte. Es würde wieder Krieg geben, das war klar.
    Nachdem er sicher war, dass Faulckner weg war, verließ Rrahnn das Aussichtsdeck. Er hatte schließlich genug zu tun.

Kapitel 2: Dack

    Die Sonne stand schon hoch am wolkenlosen Himmel, als Dack auf die Straße vor dem Polizeipräsidium von Bulsara trat. Wie alle Gebäude der Stadt, so war auch dieses ein aus roh behauenen Steinen zusammengefügter Quader, der starke Zerfallserscheinungen zeigte.
    Die Straße war staubig. Jeder Schritt wirbelte eine kleine Staubwolke auf und der Wind, der von der Küste her durch die Stadt strich, trieb kniehohe Wirbelstürme vor sich her.
    Dack vergewisserte sich, dass seine Waffe voll aufgeladen war. An seiner rechten Hüfte trug er ein auf Hochglanz poliertes Breitschwert und an seinem Gürtel eine Maschinenpistole, deren schwarzes Metall in der Sonne glänzte. Er war bereit.
    Dack begann seinen Rundgang. Menschen, die ihm begegneten, verbeugten sich höflich oder grüßten ihn respektvoll. Es geschah nicht häufig, dass der Sheriff seinen Rundgang mit Waffen machte. Bulsara war ein friedlicher Ort, einer von der Sorte, die eigentlich gar keinen Ordnungshüter brauchten. Dennoch verrichtete Dack seinen Dienst streng nach den Vorschriften, die ihm die
Väter
mit auf den Weg gegeben hatten.
    »Sheriff?«
    Dack blieb stehen. Er identifizierte die Stimme, die ihn gerufen hatte, als die von Paulus Luang. Luang war der Besitzer des Sägewerks oben am Kyalach-See und hatte einen Sitz im Rat von Bulsara.
    »Was kann ich für Sie tun, Ratsherr Luang?« Dack drehte sich langsam zu ihm um.
    Luang strich sich mit der Hand eine Strähne seines weißblonden Haares aus der Stirn. »Den
Vätern
sei Dank. Gut, dass ich Sie sehe, Sheriff. Ich brauche Ihre Hilfe.« Dack registrierte ein Zittern in Luangs Stimme, das er als Erregung interpretierte. Ein Verbrechen war geschehen, wusste Dack, noch bevor Luang weitersprach.
    »Seit einer Woche verschwinden Vorräte aus unserer Kantine. Brot, Wasser, Fleisch … entweder es handelt sich um Außenseiter aus den Bergen oder einer von meinen Arbeitern macht lange Finger.«
    »Es sind seit geraumer Zeit keine Außenseiter mehr in den Bergen gesehen worden«, stellte Dack nüchtern fest. Er musste es schließlich wissen; vor über sechs Jahren hatte die Stadt unter Überfällen von gesetzlosen Wegelagerern gelitten, die die Wege von und nach Bulsara unsicher machten. Dack und seine beiden Kollegen Derek und Daniel hatten in drei Tagen die Verbrecher zur Strecke gebracht. Keiner der Außenseiter hatte diese Begegnung überlebt. Die Sheriffs hingegen hatten nur ein Opfer zu beklagen gehabt; Daniel war bei der Verfolgung des Anführers in eine Schlucht gestürzt und von nachfolgenden Felsbrocken zerquetscht worden.
    »Was schlagen Sie vor, Sheriff?«, fragte Luang ungeduldig.
    Dack dachte einen Moment lang nach. »Kontrollieren Sie die Bestandsführung des Kantinenpersonals, ob tatsächlich etwas fehlt. Falls ja, erstellen Sie eine Liste der fehlenden Vorräte und bringen Sie sie mir. Dann sehen wir weiter.«
    Luang seufzte. Insgeheim hatte er gehofft, Dack würde gleich

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