Ganz, nah!

Titel: Ganz, nah! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught

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sicher keine Schwierigkeiten. «
    »Wissen Sie«, sagte McCord nachdenklich, »ich frage mich langsam, ob Detective Littleton nicht von Anfang an Recht hatte. Sie hat die ganze Zeit gesagt, sie glaube nicht, dass Leigh Manning ein Verhältnis mit Valente habe. «
    »Ich kann mich nicht erinnern, das so gesagt zu haben«, warf Sam ein.
    »Das brauchten Sie nicht auszusprechen, Sie haben nur immer diesen verbohrten, eigensinnigen Ausdruck in den Augen bekommen, wenn die Sprache darauf kam. Also, ich denke, dass Valente und Leigh Manning eine rein geschäftliche Beziehung zueinander haben. Valente wollte das Crescent-Plaza-Projekt für sich allein, und sie wollte ihren Mann aus dem Weg räumen, weil er ihr untreu war. «
    Womack, der gerade eintrat, griff den letzten Teil des Satzes auf. »Wie haben Sie herausgefunden, dass Manning Affären hatte? «, fragte er.
    »Jane Sebring - die Schauspielerin - hat es uns heute Morgen gesagt«, erwiderte McCord.
    »Woher hat sie denn gewusst, dass Manning ein Verhältnis mit seiner Sekretärin hatte? «
    »Wie meinen Sie das? «
    Womack wies mit dem Daumen auf die Tür. »Manning hatte was mit seiner Sekretärin. Ihr Name ist Erin Gillroy. Sie ist eben in Tränen ausgebrochen und hat alles gestanden. Von wem haben Sie denn geredet? «
    »Von Jane Sebring. «
    Womack riss die Augen auf und brach in Lachen aus. »Ach, mit ihr hatte er auch was? Mann, wenn ich eine Chance bei Jane Sebring hätte, würde ich sie auch wahrnehmen. Die Frau hat... « Er hob die Hände und deutete Brüste so groß wie Melonen an. Dann jedoch hörte er auf und warf Sam einen Blick zu. »Littleton, können Sie nicht mal mit der Sekretärin reden? Vielleicht kriegen Sie ja mehr aus ihr heraus als Tränen und Schluchzen? Seien Sie aber nicht zu streng zu ihr, sie ist sehr empfindlich. Ich habe sie nur gefragt, wie lange sie hier schon arbeitet und ob sie mit Mannings persönlichen Gewohnheiten vertraut ist. Bereits bei der ersten Frage brach sie in Tränen aus, und noch bevor ich die zweite zu Ende gestellt hatte, hatte sie schon gestanden. «
    »Ich möchte gerne mit Sokoloff reden«, erklärte McCord und stand auf, wurde jedoch von Womack mit einer Frage aufgehalten.
    Sam hatte es nicht so eilig, mit einer weinenden Sekretärin zu reden. Langsam schlenderte sie an den Büros vorbei. An der offenen Tür eines großen Konferenzraumes blieb sie stehen. Mitten auf dem Tisch stand das Modell des Crescent-Plaza-Projekt. Es sah wunderschön aus und war bis ins kleinste Detail ausgearbeitet. Noch nicht einmal die Miniaturbrunnen und die Straßenlaternen fehlten.
    Ein ernst aussehender Mann Ende dreißig betrachtete das Modell, leicht vornübergebeugt, die Hände auf dem Rücken verschränkt. »Ist das das Modell von Crescent Plaza? «, fragte Sam und trat näher.
    Der Mann drehte sich um und schob seine Brille hoch. »Ja. «
    »Ich bin Detective Littleton vom NYPD«, stellte sie sich vor.
    »Ich bin George Sokoloff«, erwiderte der Mann.
    Sam richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf das Modell.
    »Es ist atemberaubend«, sagte sie. »Diese Türme erinnern mich in der Spitze ein wenig ans Chrysler-Building. Mr. Manning muss unglaublich begabt gewesen sein, und er war sicher sehr stolz auf sein Werk. «
    Der Mann öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, schloss ihn jedoch sofort wieder.
    »Irre ich mich? «
    »Teils«, sagte er, dann straffte er seine Schultern und fuhr fast verbittert fort: »Logan war sehr stolz darauf, aber da er jetzt tot ist, brauche ich ja nicht weiter so zu tun, als ob es eine Gemeinschaftsarbeit von ihm und mir gewesen sei. Das Konzept und der Entwurf stammen allein von mir. ln der Vergangenheit war ich immer einverstanden, dass die gesamte Firma den Nutzen davon hat, aber bei diesem Projekt hatte Logan mir versprochen, ich würde der leitende Architekt sein und auch mit meinem Namen erscheinen. «
    McCord unterbrach ihr Gespräch. »Hat es Ihnen denn nichts ausgemacht, Logan Manning den ganzen Ruhm zu überlassen, oder ist das in Architekturbüros allgemein üblich? «
    Sam verdrängte den Gedanken, wie gut Mitchell McCord aussah. Mittlerweile waren ihm seine Sportsakkos nicht mehr zu groß an den Schultern, das hatte er nach zwei Tagen bereits geändert. Sie saßen jetzt perfekt, aber am besten gefiel er ihr in Polohemden und der abgeschabten ledernen Bomberjacke, die er manchmal trug. Leise ging sie aus dem Zimmer und ließ die beiden Männer allein.
    Logan Mannings Büro lag am Ende eines